französischen Geschmacke huldigte er durch das be liebte Allegorienwesen, mit dem er seine Sas tyre aufschmückte. Er konnte also auch den engli schen Großen gefallen, deren Geschmack der französ fische war). Der nächste Gegenstand der Satyre Longland's sind, wie bei allen Satyrikern jener Zeit, die Geistlichen, und in manchen Stellen nimmt seine Dichtung mit ihrer seltsamen Rohheit einen wahrhaft poetischen Schwung "). Der a) Auszüge und lange Stellen, aus denen man die Mac nier Longland's hinlänglich kennen lernen kann, liefert Warton, T. I. p. 207 ff. Auch in Cooper's Mufes Library (Lond. 1738, in 8.), einer schäßbaren Sammlung von Proben der älteren englischen Poesie, findet man ein Fragment von Longland. Folgende Stelle mag zur Probe der satyrischen Manier des Dichters dienen. And Falfe fat on a Sifour, that foftlich troted, And Favle on a Flatterer, feetly attired. That Somners fhould be fadled, and ferve hem And let aparel thefe Provifors, in Palfrei- wife; And maketh of Lier a long Cart, to lede al thefe As Freres and Traytours, that on their feete runnen. b) 3. B. in der folgenden Stelle: Then Der Beifall, den Longland fand, veranlaßte bald Nachahmungen, unter andern ein Glaubenss bekenntniß Peter Pflügers (Pierce Plowman's Crede) in derselben Manier und Sprache von einem unbekannten Verfasser. Auch dieses satyrische Werk interessirte das Zeitalter besonders durch seinen Ges genstand; denn der Nachahmer hatte von Longland gelernt, die verdorbenen Sitten der Geistlichen und die Gebrechen der Kirche komisch nach dem les ben zu mahlen ). John Gower, der dritte unter den englis schen Dichtern, die kurz vor Chaucer berühmt wurs den, war ein Weltmann von angesehner Familie. Er lebte am Hofe des Königs Richard II. Er hatte für sein Zeitalter viele Bildung, und dieser verdankt er seine Celebritát. Chaucer, der jünger war, und von ihm lernen konnte, schloß sich mit bes sonderer Freundschaft an ihn. Gower schrieb Latel nisch, Then gan I to meten a merveloufe fweven, c) S. Warton, T. I. p. 306., wo auch eine lange Stelle aus diesem Credo mitgetheilt wird, nebst Proben einer Bearbeitung der Geschichte Alexander's d. Gr. in der Manier Peter Pflüger's. nisch, Französisch, und Englisch d). Er war nicht unbekannt mit der alten classischen Litteratur, die das mals eben erst wieder an den Tag zu kommen und auf die romantischen Vorstellungsarten zu wirken anfing. Auch philosophische Tractate des Aristoteles und der Scholastiker hatte Gower fleißig studirt. In der romantischen Litteratur war er nicht wenig belesen. Man hielt ihn überhaupt, und mit Recht, für einen der gelehrtesten Männer seiner Zeit. Aber es fehlte ihm an Erfindungsgeist und Phantasie. Es gelang ihm, den alten Classikern, mit denen er bekannt ges worden war, besonders dem Ovid, eine gewisse Eles ganz abzulernen, durch die er die poetische Diction in seiner Muttersprache zu veredeln suchte. Den Mangel an Phantasie suchte er durch die Moral zu ersehen, mit der er seine Gedichte ausstattete; daher er auch von Chaucer der moralische Gower ges nannt wird. Aber auch aus seinen Reflexionen und Lehren blickt mehr Gelehrsamkeit, als eigener Geist hervor. Er lebte bis zum Jahre 1402. Das Werf, durch das er sich unter den englischen Dichtern einen Plak erworben hat, ist seine Confeffio amantis, las teinisch von ihm selbst so betitelt. Es ist der dritte Theil eines seltsamen, eben so pedantisch entworfe nen, als ausgeführten Ganzen, das eine Art von moralisch poetischer Schilderung des menschlichen Herzens seyn soll. Der erste Theil, unter dem Titel Speculum meditantis, ist französisch, im Geschmack des Romans von der Rose dd), geschrieben.` Der zweite Thell, Vox clamantis betitelt, ist lateis nisch, d) Einige französische Gedichte von Gower findet man bei .31. nisch, in elegischen Versen, nach dem Muster der Elegien des Ovid. Der dritte Theil, oder die Confeflio amantis, in englischen Versen, enthält ein lans ges Gespräch zwischen einem Verliebten und einem Priester der Venus. Der Verliebte beichtet dem Priester seine Herzensangelegenheiten. Der Priester stellt den Beichtvater vor. Der Kampf der Ver nunft mit der Leidenschaft wird systematisch nach den Grundsäßen der Mönchsmoral erläutert, und die Erläuterung wird ausgeschmückt durch allerlei romans tische Erzählungen, die Gower aus den Ritterromas nen und aus verschiedenen historischen Werken und Chroniken entlehnte. Diese Erzählungen sind das Beste in der frostigen Composition, bei welcher Ulles auf moralische Nukanwendung berechnet ist. Gower's gesunder Verstand blickt zuweilen aus ganz vikanten Zügen hervor; und seine Sprache hat, bei aller ihrer Unvollkommenheit, etwas Bestimmtes, durch das sie sich weit mehr, als die Sprache der Ritters romane, dem neueren Englischen nähert *). Uber e) Vergl. Warton, T. II. p. I ff., wo von Gower und seinen Werken ausführliche Nachricht_gegeben wird. Die Confeffio amantis ist im 16ten Jahrhundert ges druckt, und vielleicht auch nachher wieder aufgelegt, aber außerhalb England eine litterarische Seltenheit. Die Auszüge und Fragmente, die man bei den englischen Litteratoren findet, geben indessen einen hinreichenden Begriff von dem ganzen Werke. Hier ist, zur Probe der Manier Gower's, der Anfang einer seiner Erzäht lungen: Of the envious Man and the Mifer, Aber ein Mann, wie Gower, konnte mit allen feinen Anlagen zu einer nicht gemeinen Diction nicht einmal in der Sprache, noch weniger in der Poesie feiner Nation, Epoche machen, Sein Zeitgenos Chaucer ist der erste englische Dichter, dessen Nahme besonders hervorgehoben werden muß, Chaucet. Geoffrey Chaucer, von seinen Bewunde rern der Morgenstern der englischen Poesie genannt, war geboren zu London, im Jahre 1328. Sein Vater, ein Mann von' augesehener, ursprüngs As of her wronge Condicion Io do Juftificacion. And, for that Caufe, downe he fent That he the footh knowe maie. So it befell upau a Daie This Angel, which him should enforme, And thus with Tales he hem ladde, Till he kewe the Condicion, What Men thei were Bothe Two: And fawe well at lafte, tho', lich 1 |