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Major vom Rade mit Tapferkeit ausgeführt und eben so durch die Lieutenants von Sommerfeld, Kändler II. und von Einsiedel vom 1. leichten Infanterieregiment unterstüßt, ferner, das tapfere Verhalten des Lieutenant von Knorr vom preußischen Elb - Infanterieregiment, verdienten ehrenvolle Erwähnung. Unser Verlust in den heutigen Gefechten bestand in 1 Todten und 10 Verwundeten.

Der bisherige Bestand des Blokadecorps des General von Gablenz vor Antwerpen war noch unverändert derselbe, d. h. 6 Bataillone Infanterie, 4 Schwadronen Uhlanen und Dragoner, jede Waffe zur Hälfte aus Sachsen, zur Hälfte aus Preußen bestehend, so wie die sächsische 2. reitende Batterie, und mit dem einzigen Unterschiede, daß die in Termonde zur Beobachtung stehende Abtheilung Fußjäger und des brandenburgischen Dragonerregiments ebenfalls an seine Befehle gewiesen war.

An demselben Tage - den 17. März, - an welchem Generallieut. von Lecoq mit seinem Erpeditions corps von Mons gegen Maubeuge aufbrach, traf, von Avesne über Beaumont kommend, ein starker Transport französischer Kriegsgefangener, bestehend aus 11 Offizieren und 1800 Mann ebendaselbst ein. Obschon die Eskorte aus 1 Bataillon des ostpreuß. 4. Reserve-Infanteriereg. und 46 Pferden Kavallerie bestand, so hatte man ihm unsererseits der Sicherheit halber noch 1 Bataillon als Verstärkung bis Solre le chateau entgegengesendet, um ihn bis hierher zu geleiten, und zwar in Folge einer Mittheilung des russischen Oberst Nasakyn, daß seine Besatzung von Avesne in der neuern Zeit sehr vermindert worden, und er außer Stande sei, diese Verstärkung selbst zu gewähren.

Der erste Akt des vor Maubeuge aufzuführenden Drama bestand nun darin, daß Generallieutenant von Lecoq am 17. März Abends sein nächtliches Hauptquartier in Merbes le chateau nahm, und seine Kolonne in die vorwärtsgelegenen Dörfer Grandreng, Erquelinne und Jeumont einrückte, lezteres vorzüglich, um sich der daselbst befindlichen Brücke über die Sambre zu versichern.

Unsere frühern Rekognoszirungen, eingezogene Nachrichten und selbst gemachte Erfahrungen lieferten ohngefähr nachfolgende Data zur richtigen Beurtheilung unseres Vorhabens.

Maubeuge, diese an sich zwar kleine Festung, jedoch stark durch die Beschaffenheit seiner Werke und wichtig als militairischer Punkt, liegt am linken Ufer der Sambre. Es beherrscht die freie Schifffahrt auf diesem hier wie überall kanalförmig eingeengten Flüßchen, so wie die hier sich kreuzenden Straßen von Mons nach Laon und von Valenciennes nach Givet.

Das nichts weniger als tief eingeschnittene Thal der Sambre hat, ganz dem Charakter der Provinz Hennegau entsprechend, bei Maubeuge zwar einige Oeffnung, doch verflacht es sich noch nicht so sehr, als daß nicht sowohl die Werke als die Stadt der vollkommensten Beherrschung von den einschließenden Höhen unterworfen wären, unter denen man als die schädlich sten diejenigen annehmen kann, deren Behauptung durch die Angreifenden die Franzosen im Anfange des Revolutionskrieges durch Anlegung des sogenannten camp fortifié dc Roussies zu verhindern wußten. Die Werke dieses verschanzten Lagers, die von der von Beaumont hereinkommenden Straße durchschnitten werden, standen in diesem Augenblick noch fast auf allen Punkten der Linie, und nächst der Verpallisadirung würde es höchstens eines Auffrischens und Verkleidens der Brustwehrböschungen bedurft haben, um sie wieder in Vertheidigungsstand zu sehen.

Kann dieses Lager vom Vertheidiger gehörig besezt und behauptet werden, wozu nach verschiedenen Meinungen wenigstens 15,000 Mann mit Inbegriff der Besazung von Maubeuge erforderlich sein dürften, so ist es als ein detachirtes selbstständiges Werk zu betrachten, dessen Eroberung nur mit Aufopferung des Kerns einer guten Infanterie zu bewerkstelligen sein würde, ein Erfahrungssaß, den die Destreicher im Jahre 1793 an Ort und

Stelle mit blutigen Köpfen, aber dennoch fruchtlos, selbst schon gemacht haben.*)

Ist aber der Festungskommandant nicht stark genug, um das Lager zu behaupten, so müssen die Werke desselben der Stadt und Festung unter allen Umständen höchft nachtheilig werden, da das Wallgeschütz seine Linien durchaus weder enfilirt noch beherrscht, und sie unsererseits sogleich als zweite Parallele benußt werden können, in die man hin und wieder selbst mit Geschüß völlig gedeckt und ungesehen gelangen kann.

Der Wallgang aller Kourtinen der, mit ihren Werken vom linken Ufer der Sambre amphitheatralisch sich erhebenden Stadt ist vom Lager aus auf allen Punkten eingesehen, und könnte gegen das Enfilement kaum durch eine Unzahl von Traversen gesichert werden; die dem Lager abgewendete Stadtfronte aber mit ihren Bastionen ist überall in den Rücken zu nehmen. Jäger und geübte Schüßen können die feindlichen Artilleristen sowohl aus den Werken des Lagers als aus einer Menge vorwärts gelegener Gräben auf das nachdrücklichste beunruhigen, und sich selbst bis an den Fuß des Glacis heranschleichen.

Zur Aufstellung von Batterien jeder Art lassen sich längs der Linie des verschanzten Lagers eine Menge vortheilhaft, zum Theil gedeckt liegender Punkte auffinden, von denen man nicht nur die Stadt einsehen und völlig zusammenschießen, sondern auch den

*) Mit einer östreichischen Armee rückte in Folge des Sieges über die französischen Republikaner bei Hontschooten der Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg am 28. September 1793 vor die Festung Maubeuge und das Lager von Noussies, und bestand dort mehrere Gefechte; in seiner Aufstellung diesem Lager gegenüber befestigte er sich selbst, schritt aber niemals zum eigentlichen Sturm, da er den schlecht verapprovisionirten Plag mit seiner Besaßung von 25,000 Mann durch Aushungern zur Uebergabe zu zwingen hoffte, als unerwartet Jourdan mit der französischen Nordarmee über Avesne zum Entsag vorrückte, und diesen durch den Gewinn der Schlacht bei Wattignies den 15. und 16. October auch wirklich herbeiführte.

Hauptwall beherrschen kann, so daß bei einer ernstlichen Beschießung und einiger Ueberlegenheit unserer Artillerie mehrere Linien der Festung in kurzer Zeit außer Vertheidigungsstand müssen gesezt werden können. Daffelbe gilt, wenn der Angreifende im Besiz einer, noch in der wirksamsten Geschüßportee östlich vor der Front liegenden Redoute ist, die das Plateau vor Affevent beherrscht. Dieser Ort sowohl als Roussies und Ferrière la grande liegen noch in der Schußweite der schweren Festungsgeschüße.

Die Hauptwerke der Festung, ungeachtet sie faft von allen Seiten überhöht werden, find stark. Der südliche Theil der Enceinte ist mit einem nassen Graben umgeben, den man durch Anftauen der Sambre nach Gefallen höher an- oder ablassen kann. Der Graben des nördlichen Theiles der Enceinte kann vermöge des dorthin ansteigenden Terrains nicht bewässert werden, doch ist diese Fronte von dem vor ihr liegenden Felde nicht so sehr überhöht, und seine Contreescarpe allen darüber eingegangenen Nachrichten zu Folge durch gute Minensysteme bedeutend verstärkt.

Der große Nachtheil der Beherrschung aller Werke vom Lager aus wird jedoch durch die ungewöhnlich hohen Kavaliere aller sieben Bastionen der Festung bedeutend vermindert. Einige derselben, besonders die beiden in der Richtung gegen Bavay hin gelegenen, deren Bastionen ohnehin in den höhern Punkten der Umwallung liegen, stehen nicht nur fast im gleichen Niveau mit mehreren Punkten des Lagers, sondern können sogar ihr Feuer ungehindert über die höchsten Häuser des niedern Theils der Stadt hinweg auf die Batterien der Belagerer richten, und eben so einen großen Theil des vor ihrer Front liegenden Feldes, jedoch nur mit bohrenden Schüssen beherrschen.

Ein Sturm auf Maubeuge und zwar mittelst Leiterersteigung, eine Idee, die man im Hauptquartier von vornherein aufgefaßt und bis jezt beharrlich festgehalten, auch alle Vorbereitungen dazu

durch Anfertigung von Sturmleitern aller Dimensionen, sowohl in den Werkstätten zu Tournay, so wie auch zu Mons getroffen hatte, und diese mit dem Belagerungsgeräthe in den Depot herzuführte, mußte daher bei der örtlichen Beschaffenheit der Werke auf der Südfronte wegen der hier vorhandenen tiefen und nassen Gräben ganz unausführbar befunden, auf den übrigen Fronten aber ohne eine vorhergegangene nachdrückliche Beschießung, selbst wenn er gelingen und die Stürmenden bis in das Innere der Umwallung vordringen sollten, immer noch als höchst gefährlich und zweifelhaft in seinen Erfolgen ausgefallen sein, indem selbst im Besitz der Stadt die Kavaliere durch ihre Alles beherrschende Lage uns den Preis noch streitig machen und als selbstständige, sich gegenseitig vertheidigende Werke einzeln, vielleicht mit Aufopferung der besten Infanterie, genommen werden mußten.

Troß aller im Kriege nur möglichen Sorgfalt, um dem Feinde die gegen ihn zu verfolgenden Operationspläne nicht zu verrathen, fonnte diese dennoch in einem Lande nicht durchgeführt werden, in welchem derselbe in allen Volksschichten sich noch so vieler Sympathien bewußt ist, daß er mit Zuversicht auf die ungesäumte Kenntnißnahme jeder, selbst der unbedeutendsten Maßregel rechnen konnte, die wir gegen ihn vorbereiteten. - Dem Festungskommandanten von Maubeuge war dies um so leichter gemacht, da er sich nicht nur aus der großen Aufmerksamkeit, die wir vom ersten Beginn an auf diesen Plaß richteten, die Absicht irgend eines entscheidenden Unternehmens gegen ihn kombiniren mußte. Hierzu kam, daß wir bei unserer bisherigen numerischen Schwäche nicht im Stande gewesen waren, seine Verbindungen mit dem General Maison abzuschneiden, die ihm sogar erlaubten, auf dem von uns gänzlich unbewachten Umwege über Landrecy, le Quenoy und Valenciennes Verstärkungen an Truppen, Munition und Kriegsbedürfnissen an sich zu ziehen, und die er auch ungestraft in jeder Hinsicht zu seinem Vortheil benußte, um sich seit unserer ersten Rekognoszirung am

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