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folgen sollte, dem Oberstlieutenant von Rüchel anstatt der zurückzulassenden sächsischen Batterie womöglich eine englische überweisen wolle. Die Befürchtungen des General von Gablenz wurden jedoch sehr bald durch die Zusicherung des Prinzen von Oranien gehoben, daß bis dahin das Eintreffen einer neu organisirten holländischen Batterie werde zu ermöglichen sein.

Obiger Nachricht entsprechend wurde auch dem General von Gablenz alsbald unter dem 25. März angezeigt, daß der Oberstlieutenant von Rüchel mit seinen 4 Bataillonen in Lier und Herenthals in der That schon eingerückt, hier aber ohne die mindeste Theilnahme an der Blokade wolle stehen bleiben, bis er dazu mit Ordre würde versehen worden sein, obschon auch General Graham dem General von Gablenz mittheilte, daß die für jenen bestimmte holländische Batterie wirklich schon den 22. März von Breda aufgebrochen und stündlich vor Antwerpen zu erwarten sei.

Da jezt das Temporisiren zum guten Ton gehörte, so konnte dies Alles dem General von Gablenz ziemlich gleichgültig sein, doch vermochte er unter diesen Umständen nicht, das Elb-Infanteriereg. eher von sich zu entlassen, als bis dessen erwarteter Ersaß eingetroffen sein würde, weshalb er sich über die Inconvenienzen des harmonischen Zusammengreifens dieser komplizirten sächsisch-preußisch - holländisch - englischen Einflüsse, die bei Kriegsoperationen selten im reinen Accord anzusprechen pflegen, kein graues Haar wachsen ließ.

Der Oberst Bychalow, der noch immer in Gent stand, und der Wichtigkeit seines hohen Berufes sich wohl kaum bewußt, mit seinem schwachen Kosackenpulk ein ganzes Reserve-Armeecorps repräsentirte, das, nach allen Seiten Front machend, nicht nur zwei feindliche Hauptfcftungen vor und hinter sich beobachten, und mindestens ein halbes Dußend kleinere Küstenpläge im Zaum halten, dabei auch so viel an ihm war Brüssel östlich, Brügge westlich decken sollte, hatte seine Aufgabe stets ehrenvoll gelöst und

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sogar, wie wir wissen, einen festen Play Sas de Gand durch Erstürmung genommen.

So hatte er einen Posten zur Beobachtung von Ysendyck, einem kleinen Küstenplage zwischen Sas de Gand und Ecluse im Dorfe Waestervliet stehen, gegen den am 18. März 200 Mann der Besagung vorgingen, um eine Fouragirung in den zunächst gelegenen Umgebungen des Plages zu decken. Der Kommandant des Kosackenpostens in Waestervliet ging dem Ausfall entgegen, warf ihn zurück und nahm ihm die größere Hälfte des erpreßten Viehes wieder ab, überließ aber dasselbe seinen Eigenthümern. Die Kosacken, die den Feind bis unter seine Kanonen verfolgten, verloren dabei ein Pferd.

Siebente Periode.

Neuere Demonstrationen des General Maison über Menin und Courtray gegen Gent. Dessen Kommunikation und Vereinigung mit einem Theil der französischen Garnison von Antwerpen. Gegnerische Bewegungen des General von Thielmann. Eintreffen der 2. Kolonne sächsischer Verstärkungen. Bereitwilligkeitserklärung des General Graf Wallmoden zum Vorrücken mit der russisch-deutschen Legion von Löwen. General von Gablenz, vor Antwerpen abgelöst, wird nach Alost herangezogen. Truppenaufstellung Wallmodens bei Aloft und Thielmanns bei Oudenaerde. Deren projektirte Vereinigung zum Angriff des Ge: neral Maison in Gent.

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Die zweite Kolonne der sächsischen Ergänzungstruppen unter der Führung des Oberst von Seydewiß und ungefähr in derselben Stärke als die erste unter dem Generallieutenant von Thielmann war ebenfalls aus Sachsen aufgebrochen, und auf dem Wege über Fulda, Wezlar und Coblenz im Anzuge, und in Erwartung derselben rüstete Generallieutenant von Borstell mit seiner Division sich zum Abzuge. Zwar stand er, zum Theil noch beobachtend gegen

die feindlichen Festungen bei Bavay, jedoch, wie man zu sagen pflegt, mit einem Fuß im Bügel, und obschon der Augenblick des Scheidens für ihn um einige Tage später eintrat, als man berechnet hatte, so sprach er es nicht nur in seinen Berichten an den Herzog aus, welchen hohen Werth für ihn stets die Erinnerung behalten werde, mit seiner Division zeitweilig unter den Befehlen des Herzogs gestanden zu haben, er hob auch in einem vertraulichen Schreiben an den Generallieutenant von Lecoq mit der Wärme eines edlen Gefühles die Versicherung heraus, wie lieb und werth in der furzen Zeit des gemeinsamen Strebens nach einem Ziele ihm ein kameradschaftliches Verhältniß geworden sei, das er nun zu lösen im Begriff stehe, um so mehr, da es nie, selbst auch nicht die mindeste Störung von irgend einer Seite der beiden verbündeten Nachbarstämme erfahren habe, und schloß mit folgenden Worten :

„Die Offiziere und Mannschaften meiner Division haben Ihre Truppen auch als Waffengefährten achten gelernt, und scheiden ungern von ihnen. Ich erbitte es mir von Euer Ercellenz, dieses in meinem und meiner Division Namen Ihren Sachsen zu erkennen zu geben und uns ihrem Andenken zu empfehlen.“

Auch das gesammte Offizierkorps und die Soldaten des dritten. deutschen Arméecorps, die fast ohne Ausnahme mehr oder weniger mit dieser braven Division in Berührung gestanden, bei mehreren Gelegenheiten in brüderlicher Gemeinschaft neben einander gefochten und geblutet hatten, sahen sie nur ungern von sich scheiden; ihr Chef aber nahm den Tribut der höchsten Achtung hin, den er bei jeder Gelegenheit von allen seinen Umgebungen sich zu sichern wußte, als ein feingebildeter Mann von herzgewinnender Persönlichkeit, von Humanität und tiefer Menschenkenntniß, so wie von scharfem, praktischem Blick, der stets mit weiser Berechnung das Maß der eigenen wie der Kraft des Gegners zu erwägen verstand, und gern das Blut seiner Tapfern da schonte, wo die Erfolge nicht wahrhaft nugbringend zu werden versprachen. Daß er, im Sinne

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seiner eigenen Erklärung, die Sachsen in der Zeit, als sie unter ihm und an der Seite der Seinigen fochten, wirklich achten gelernt, bewies er auch in der Folge durch die Sympathien, die er diesem deutschen Bruderstamme treu bewahrte, und über die wir die Frage stellen möchten, ob sie ihm zum Heil gereichten, oder ob fte ihm Verderben drohten?

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Wie schon weiter oben erwähnt, nahmen die Abtheilungen des Generallieut. von Thielmann nach der großen Fouragirung am 21. März ihre Posten in der frühern Ordnung wieder ein. — Der unter dem Oberst von Egloffstein gegen Valenciennes und Condé stehende Lieutenant von Schönberg vom Kürassterregiment ließ sogleich nach dem Wiedereinrücken auf seiner Vorpostenchaine von Hollain aus eine Patrouille nach St. Amant vorgehen, die, die Stadt vorsichtig passirend, sich sogleich der mit einem Aufzug versehenen Brücke über die Scarpe näherte, um sie aufzuziehen. In demselben Augenblicke wollten 8 feindliche Lanciers von der entgegengesezten Seite sich zum Angriff über dieselbe stürzen, zogen sich aber, dadurch behindert, nach wechselseitigem erfolglosem Pistolengefecht, zurück.

Das bei dieser Scene sich sammelnde, nach französischer Art leicht aufzuregende städtische Volk von St. Amant verlangte von den Kürassieren mit Ungestüm das Niederlassen des Brückenaufzuges. Das entschlossene Benehmen ihres Gefreiten aber und die Drohung, die Stadt mit Feuer und Schwerdt zu verheeren, wenn man es wagen würde, die Brücke vor Ablauf einer Stunde wieder zu öffnen, schüchterte das Volk ein und gab der Patrouille Zeit, sich im Trabe unangefochten wieder zurückzuziehen, wodurch sie der ihr drohenden Gefahr entging, durch ein jenseits der Brücke im Versteck liegendes starkes Lancierdetachement aufgehoben zu werden.

Auch die Besagungen von Valenciennes und Condé, wahrscheinlich noch in der Ungewißheit, was wir fernerhin gegen Maubeuge im Schilde führen möchten, zeigte sich unruhig und griff den

in Quivrain stehenden Husarenposten des Oberstlieutenant von Thümen am 24. März wiederholt an, weshalb die bisher in Beaumont gestandene Schwadron dort durch ein schwächeres Detachement erseßt und zur Verstärkung des Postens bei St. Ghislain herangezogen, Quivrain selbst aber als zu sehr gefährdet aufgegeben und der Vorposten von da weiter zurückgezogen wurde, um ihn fernerhin nur zu patrouilliren.

Es mußte den verschiedenen Festungskommandanten jedenfalls höchst wünschenswerth sein, ihre Verbindungen mit Maubeuge auf dem frühern Umwege über Landrecy wieder hergestellt zu sehen, doch war ihnen diese bis jezt durch die Behauptung des Postens von Hautmont mittelft 2 Kompagnien Infanterie durch den Generallieutenant von Borstell und die Kavalleriepatrouillen des Oberst Nasakyn von Avesne her, so wie einen von seiner Seite in Beaufort aufgestellten Beobachtungsposten noch gänzlich abgeschnitten.

Dem Posten von Hautmont gelang es daher, am 24. März einen feindlichen Spion abzufangen, der, von Maubeuge kommend, der Träger ausführlicher Rapports des Kommandanten über das am 23. März erlittene Bombardement war, in welchem derselbe um eine baldige Verstärkung von 400 Mann über Landrech bat.

Dies verhinderte jedoch beide Theile nicht, durch Parlamentiren in Verbindung zu treten, denn der Generallieutenant von Lecoq wünschte den beim Ausfall am 24. März bei Ferriere la grande gefangenen und schwer verwundeten Wachtmeister gegen einen robusten sächsischen Kürasster auszuwechseln, der nach der Rekognoszirung des Lieutenant Graf Solms am 24. Februar beim Ueberfall auf Bavay stürzte und im Stich gelassen werden mußte, und erreichte späterhin seinen Zweck durch Auswechselung dieser beiden Gefangenen.

Troß dieser Lebendigkeit in den Unternehmungen der feindlichen Chefs schien dennoch Mißstimmung und Entmuthigung in den Reihen ihrer Untergebenen zu herrschen, denn von allen Punkten

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