Εικόνες σελίδας
PDF
Ηλεκτρ. έκδοση

den 26. März, von Brüffel aufbrechende zweite Abtheilung gerade nach Enghien zu dirigiren.

Der Major von Hellwig, aus Courtray verdrängt und jezt in Oudenaerde stehend, meldete weiterhin, daß der Feind auch jezt ihn dahin noch nicht verfolgte, doch wurden dessen Patrouillen von denen Hellwigs noch in Belleghem vor Courtray getroffen, ein Beweis, daß diese Stadt offenbar noch vom Feinde besezt gehalten werde, ohne daß man bis zu diesem Augenblicke irgend eine zuverlässtge Kunde über die Richtung hatte, die derselbe jedenfalls von Courtray aus eingeschlagen haben könnte.

Um diese Zweifel zur Entscheidung zu bringen, ließ Generallieutenant von Thielmann eine schwache Besazung von 2 Bataillonen in Tournay zurück und marschirte mit allen übrigen disponibeln Truppen, 8 Bataillonen, 4 Schwadronen und 9 Geschüßen, den 26. März früh nach Warcoing, ließ aber 1 Bataillon bei Namegnies stehen, zur Deckung der Schiffbrücke, die schon am 18. März von Herrines bis Pont à chin zurückgezogen worden war.

Von Warcoing weiter gehend, detachirte er 1 Bataillon, 2 Schwadron und 1 Geschüß rechts gegen Sweweghem, um dies zu nehmen, wenn es besezt sein sollte, ging aber mit dem Rest bis Belleghem vor, wo er die Hauptmasse stehen ließ, für seine Person aber mit dem Vortrapp Courtray beseßte, wo derselbe 4 feindliche Kavalleristen und einen Unteroffizier der Infanterie ergriff, die sich beim Abmarsch des General Maison verspätigt hatten.

Dieser war nach hier gehaltenem Nachtquartier mit 7000 Mann Infanterie, 800 Pferden und 19 Geschüßen früh 4 Uhr in der Richtung über Deinze nach Gent aufgebrochen, und führte nach allgemeiner Versicherung als Belagerungsgeschüß auch 4 Stück 24-Pfünder bei sich, leztere wahrscheinlich für die Besazung von Antwerpen bestimmt.

Die Meinung, die Generallieut. von Thielmann unter den Einwohneru von Courtray über die Absichten des General Maison

verbreitet fand, ging dahin, daß er nicht die Garnison von Antwerpen durch sein Corps verstärken und sich dort festseßen, wohl aber, daß er den besten Theil der dort entbehrlichen Truppen an sich ziehen und dadurch auf eine respektable Macht bringen werde.

Diese lezte Kombination war wohl die einfachste und natürlichste von allen, und leuchtete genugsam aus den Versuchen hervor, die der Feind schon früherhin zur Ausführung dieses Manoeuvres gemacht hatte, denn schon um die Zeit seines stürmischen Angriffs auf den in Oudenaerde sich haltenden Oberst von Hobe am 5. März wußte man, daß General Maison 1000 Mann unbewaffneter Rekruten und 200 unbekleidete Remontepferde bei seinen Reserven mit sich führte, die er offenbar in Antwerpen als Ersat einer doppelten oder dreifachen Zahl alter, felddiensttüchtiger Leute zurückgelassen haben würde, da es bekannt war, daß ein Theil der dortigen Besaßung aus Gardetruppen bestand, die er bei seinem mobilen Corps beffer brauchen konnte, als hinter den Wällen von Antwerpen, und noch dazu einer Truppe gegenüber, wie unsere noch unversuchte Landwehr.

Unter den vorherrschenden Umständen sah Generallieut. von Thielmann wohl ein, daß ein längeres Verweilen in Courtray ihm eben so wenig nüßen als dem Feinde Nachtheil bringen könne, entschloß sich daher, nach Tournay zurückzukehren, ließ jedoch die Truppen für heute in Courtray und den nächsten Dörfern Nachtquartiere nehmen, ohne andere Vorsichtsmaßregeln als die eines Freilagers von 2 Kompagnien Infanterie und 1 Schwadron auf dem Marktplage der Stadt.

Am andern Morgen, den 27. März früh brach er mit Allem, was er hierher geführt, wieder nach Tournay auf; um hier vorläufig die weitere Gestaltung der Dinge und neue Ordres zu erwarten.

Die entschiedene Nachricht von dem raschen und kräftigen Vorgehen des General Maison nach Gent genügte schon allein, das

Hauptquartier zu allarmiren; zu gleicher Zeit gingen vom Oberst Graf Lottum aus Brüssel, so wie vom General von Gablenz Meldungen ein, daß Oberst Bychalow mit seinen Kosacken aus Gent habe weichen und sich eiligst auf Aloft zurückziehen müssen, ferner, daß abermals Truppenabtheilungen der Besaßung von Antwerpen den 25. März durch die Tête de Flandre bis St. Nicolas, Waesmünster, Rüpelmonde und Themsche vorgegangen, jedenfalls um sich mit den entgegenkommenden Operationen des General Maison in Verbindung zu sezen, während sich auf der Schelde 20 größere und kleinere Schiffe, wohlbemannt und mit Geschüß ausgerüstet, der Mündung der Rüpel gegenüberlegten, und den Posten bei Natten-Haesdonk heftig kanonirten. Bei ihrer weitern Annähe rung an denselben wurden sie jedoch durch das wohlangebrachte Feuer der hier verdeckt stehenden Jäger kräftig zurückgewiesen. *)

Die Wichtigkeit dieses Postens und der Drang der Umstände hatten daher den General von Gablenz vermocht, diesen, so wie jenen zu Termonde, zu verstärken, und auch im Hauptquartier begannen alle diese Nachrichten Besorgnisse für die Sicherheit von Brüssel zu erwecken, obschon man nicht fürchtete, daß General Maison selbst nach bewirkter Vereinigung mit einem Theil der Besazung von Antwerpen es wagen würde, in Gent festen Fuß zu faffen und etwas mehr als vorübergehende Demonstrationen gegen die Hauptstadt zu unternehmen, die aber vollkommen genügt haben würden, Verwirrung und Schrecken dort hervorzurufen, so wie das Vertrauen in den Schuß auf das Tiefste zu erschüttern, den diese mit ihrer Organisation auf eigene Rechnung jezt eifrig beschäftigten

*) Bei dieser Gelegenheit konnte man sich zugleich eines gewissen Joseph Ozy bemächtigen, der schon seit einiger Zeit verdächtig war, mit dem General Maison in geheimer Korrespondenz zu stehen und dessen bei ihm gefundene Briefschaften jenen Verdacht so nachdrücklich bestätigten, daß man es für angemessen fand, ihn sofort zur weiteren Untersuchung nach Brüffel abzuführen.

Provinzen für den ungestörten Fortgang derselben von unser

warteten.

Generallieut. v. Thielmann, der nach seinem Zuge nach Courtray wieder in Tournay eingerückt war, schwankte anfänglich, was er nun als das Zweckmäßigste unternehmen möchte, bis endlich dieselben Besorgnisse für die Erhaltung von Brüssel ihn zu dem Entschluß brachten, den Oberst von Egloffstein mit 2000 Mann Infanterie und 4 Kanonen zur Behauptung von Tournay zurückzulassen, mit allen übrigen Truppen feines Corps aber zur Rettung der Hauptstadt ohne Verzug über Ath nach Aloft und Termonde abzumarschiren.

Diesem Projekt, das er dem Herzog zur Genehmigung vorschlug, fügte er noch das unverbürgte Gerücht hinzu, daß Marschall Mortier Truppen nach Valenciennes und Lille detachirt haben solle, wodurch Tournay mit einer schwachen Garnison und halben Vertheidigungskräften ein höchst gefährdeter, wo nicht vielleicht gar ein verlorener Posten geworden sein würde.

[ocr errors]
[ocr errors]

Im Hauptquartier für jezt noch in Mons ordnete man indessen folgende Truppenverfügungen zur sofortigen Ausführung an und sezte den Generallieut. von Thielmann dadurch in den Stand, seinen projektirten Abmarsch gegen Aloft vorläufig noch zu verschieben.

1 Schwadron (IV.) des Husarenregiments, geht von Leuze nach Renair und vereinigt sich mit dem Major von Hellwig;

1 Bataillon

(I.) des 1. Linienreg., geht von Enghien über

Grammont bis nach Parike vor;

3 Bataillone, 3. Landwehrreg., jezt noch in Braine le Comte, folgen jenem Bataillon, und bleiben bei Grammont stehen.

Diese 4 Bataillone nebst der Husarenschwadron wurden an

die Befehle des Oberst von Leyser verwiesen.

Oberst Graf Lottum wurde beordert,, für seine Person von Brüffel nach Termonde zu eilen, das Kommando dieses Postens zu übernehmen, die in Brüssel stehenden 2 Landwehrbataillone Weimar und Gotha an sich nach Aloft zu ziehen und überhaupt dort zu sammeln, was verfügbar sei.

Zu diesem Ende sollte auch General von Gablenz nach Alost verweisen, was er nur immer vor Antwerpen entbehren könne, was allerdings, wie wir bald ersehen werden, weniger wie nichts

war.

Endlich wurde der Vorpostenkommandant vor Condé, Oberstlieutenant von Thümen, mit 2 Bataillonen, 3 Schwadronen und 2 reitenden Geschüßen in Peruwelß stehend, angewiesen, das Städtchen Leuze zu beseßen, und auf Verlangen nach Tournay zu detachiren; Generallieut. von Borstell aber, der schon vor zwei Tagen ersucht worden war, so lange er noch bei Bavay stehen werde, nicht nur die Besaßungen von Valenciennes u. s. w. durch Fouragirungen und Demonstrationen zu unsern Gunsten zu beunruhigen, wurde jezt aufgefordert, zur Sicherung seiner Verbindungen mit Tournay das Detachement des Oberstlieutenant von Thümen bis nach St. Ghislain zu verstärken.

Der Oberst Graf Lottum leiftete der an ihn ergangenen Aufforderung des Herzogs nicht nur augenblickliche Folge, sondern nahm außer den beiden nach Aloft ihm vorangegangenen Landwehrbataillonen der Thüringisch-Anhaltischen Division auch noch 2 Bataillone (das II. und III.) des sächsischen 4. Landwehrregiments den 27. März mit dahin, die schon im Begriff gewesen waren, der frühern Anordnung gemäß, nach Enghien abzumarschiren, während das (I.) Bataillon desselben Regiments dem Artilleriehauptpark und der 2. 12-Pfünder-Batterie als Eskorte diente, deren Eintreffen man in Brüssel noch erwartete.

Im Betreff der von seiner Seite beanspruchten Verstärkungen der Posten von Aloft und Termonde sah der General von Gablenz

« ΠροηγούμενηΣυνέχεια »