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kennen, und da er es sei, dem der Kaiser Alerander die Organisation der auf 40,000 Mann zu bringenden sächsischen Armee übertragen, so machte er ihn für alle fernere Verzögerungen persönlich verantwortlich, insbesondere aber auch dafür, daß der Banner der freiwilligen Sachsen, von dessen Organisation er unbegreiflicher Weise gar keine Kenntniß nehmen wolle, dergestalt mit Marschordre versehen werde, daß derselbe ohnfehlbar den 28. Februar bei Koblenz den Rhein pasfire.

General von Thielmann hatte allerdings in einer vertraulichen Mittheilung über die Räthselhaftigkeit eines gewissen Zauderns sich in Worten ausgesprochen:,,wie in der Welt alles bisher verkehrt ging, so auch hier; die Freiwilligen werden zuletzt fertig und die Gezwungenen zuerst!" worin wohl die genügende Erklärung lag, daß eine Schuld daran ihm nicht beizumessen war.

Deshalb lehnte er in einer spätern Erwiederung jener strengen Rüge des Herzogs jeden Vorwurf von sich ab, da ihm vom Kaiser wohl die Organisation der Armee, nicht aber die der Nationalbewaffnung (Landwehr und Freiwillige) übertragen worden sei *).

*) Daß die Resultate aller spißfindigen Kalkulationen über Zeit, Naum und Mittel in der Ausrüstung der Truppen durch solche unerquickliche Verzögerungen theilweise verschoben wurden, lag weniger in einem Mangel an Eifer und strengem Pflichtgefühl, als in der unüberwindlichen Macht der Umstände, denn die ersten Rapporte eines mit der innern Organisation der Landesbewaffnung betrauten höhern Militairchefs an den Chef des Generalstabes des dritten deutschen Armeecorps sprachen die sichere Erwartung aus, daß: das 1. und 2. Landwehrregiment den 4. Februar,

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die Grenzen des Vaterlandes überschreiten würden.

Bisher hatten Mangel an Arbeitern, Epidemien, grenzenloses Elend und Verarmung im Volke die Ausrüstung der Landwehr und die pünktliche Erfüllung irgend eines Lieferungskontrakts fast unmöglich gemacht, troß des besten Willens und der rührendsten Beispiele von patriotischer Aufopferung in allen Kreisen. Diese Hindernisse schienen jezt glücklich bekämpft zu sein. Dennoch schließt der Bericht mit troftlosen Worten wie folgt:

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Der Umstand, daß die Festung Maubeuge noch in feindlicher Gewalt sich befand, war für uns von der größten Wichtigkeit, denn einen Etapenpunkt zwischen Mons und Avesne auf der großen Straße von Brüffel über Laon nach Paris bildend, störte sie unsere Verbindung mit den Generalen von Bülow und Winzingerode auf eine empfindliche Weise; diese Unterbrechung des Straßenzuges nöthigte uns, ihn schon in Mons zu verlassen, und Maubeuge links umgehend die Richtung über Solre sur Sambre und Beaumont nach Avesne zu verfolgen.

Diese Straße aber war als ein Seitenweg weniger gut unterhalten, und nächstdem durch die Ausfälle aus dem nahen Maubeuge oft unsicher gemacht, so daß Transporte von Gefangenen oder Militaireffekten, Kouriere u. s. w. ohne starke Bedeckung es nicht immer wagen durften, sie ungestraft einzuschlagen.

Bevor man jedoch zu ernstern Maßregeln gegen diesen Plaz vorschritt, wollte man nichts verabsäumen, was diese vorbereiten oder auf irgend andere Möglichkeiten führen könnte, jene Hindernisse mit geringern Opfern zu beseitigen.

Es wurde daher General von Ryffel aufgefordert, nicht nur alle mögliche Nachrichten über die Zustände in und um Maubeuge einzuziehen, so wie auch durch Rekognoszirungen die Wege untersuchen zu lassen, die jene Festung rechts umgehend ebensowohl nach Avesne oder sonst wieder auf die große Straße gegen Laon führen möchten.

Die erste Hälfte dieser Frage war bald gelöst; General von Ryssel wurde angewiesen, die Urtheile des Maire von Mons darüber zu hören, der im Hauptquartier des Herzogs für einen unter

,,,,,, es ist noch gar nicht abzusehen, woher die Bewaffnung des 5. und 6. Regiments genommen werden soll, da sogar das 3. und 4. Regiment noch keine Flinten haben, und endlich auch schon das 2. zur Vervollständigung der Bewaffnung des 1. Regiments deren hat abgeben müssen.“

So zerfloß der schöne Traum in lichte Nebel.

richteten und unserer Sache ergebenen Mann galt, hoffentlich die zuverlässigsten Mittheilungen über die Lage von Maubeuge, das alte befestigte Lager vor seiner Südfronte, machen und selbst als Laie würde angeben können, ob man auf dem rechten oder dem linken Ufer sich dem Plage am bequemsten würde nähern können. Die von dieser Seite eingezogenen und jener Frage entsprechenden Nachrichten über Maubeuge und die Stärke seiner Besaßung stimmten ziemlich genau überein mit dem spätern wirklichen Befunde, und mögen deshalb hier übergangen werden.

In Ansehung der zu rekognoszirenden Wege aber theilte sich die Aufgabe in drei verschiedene und abgesonderte Pensa, und zwar: a) Ein Stück der Straße gegen Avesne, und zwar von Beau

mont bis zur Etape Solre le chateau, das in ungemein schlechtem Zustande und auf dem bei Thau- und anhaltendem Regenwetter mit Geschüß und Fuhrwerk fast nicht fortzukommen ist.

b) Die unter dem Namen chaussée Brunehaud schon in Mons

von

beginnende alte Römerstraße, die über die Dörfer Ciply, Genly, Sars, Hon und Tainière nach Bavay in gleicher Entfernung zwischen Valenciennes und Maubeuge hier aber Le Quenoy nahe rechts, Landrech nahe links lassend, in schnurgerader Richtung am westlichen Saume des Waldes Mormal hinlaufend, zunächst nach Le Cateau cambresis, folglich zwischen vier französischen Festungen hindurch führt. c) Die sogenannte ancienne chaussée, die südlich von Mons

in gerader Richtung von Binch nach Bavay führt, und die große Straße von Mons nach Maubeuge auf der Hälfte des Weges in Havay durchschneidet, und zwar nur von diesem Durchschnittspunkt an bis Bavay.

Die Strecke des Weges unter a. war zu bekannt, als daß sie noch einer besondern Rekognoszirung bedurft hätte, doch wurde die spezielle Berichterstattung über ihren Zustand einem der Offiziere

der in Beaumont stehenden Schwadron des pommerschen Husarenregiments übertragen.

Der unter c. genannte Weg von Havay nach Bavay wurde durch einen Offizier des 2. provisorischen Linienregiments *) rekognoszirt; sein Rapport darüber lautete so, wie er über jeden nicht mit Steinen gepflasterten Weg (Pavé) auf dem fetten Lehmboden Flanderns lauten muß, d. h. so bald man diese Pflasterwege verläßt, sind jene ausgenommen bei starkem Winterfrost oder in der trockensten Jahreszeit des Sommers - mit Geschüß und schwerern Fuhrwesen durchaus nicht zu passiren, und so war es auch hier auf der ganzen Strecke.

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Die Strecke unter b. endlich war, wegen der durch die Nähe von vier feindlichen Festungen damit verbundenen Gefahr, durch eine mit Vorsicht geführte Kavalleriepatrouille zu erforschen.

General von Ryssel hatte hierzu den Premierlieutenant Graf Solms vom Kürassterregiment ausersehen, der am 23. Februar mit 20 Pferden seines Regiments von Mons über die obengenannten Dörfer nach Bavay vorging und unter Beobachtung der nöthigen Sicherheitsmaßregeln gegen Maubeuge und Le Quenoy hier übernachtete. Am Morgen des 24. sezte er seine Rekognoszirung auf der Chaussee Brunehaud gegen Lecateau fort, überraschte bei dem Dorfe Jolimet vier Wagen unter feindlicher Infanteriebedeckung, die Pallisaden und Holz für die Festung Le Quenoy einholen sollten. Die Eskorte flüchtete sich unter dem Schuße des dichten Gehölzes und wurde zu Ersparung des Zeitverlustes nicht verfolgt, die bespannten Wagen aber mitgenommen, wahrscheinlich um sich praktisch von der gänzlichen Unwegsamkeit dieser bodenlosen Straße mit ihren schlechtunterhaltenen Brücken zu überzeugen.

Eine halbe Stunde Weges vor Lecateau stieß die Rekognoszirung unerwartet auf einige selbst ranzionirte Spanier, die dem

*) Hauptmann von Göphardt.

Lieutenant Graf Solms anzeigten, daß ein Transport von 100 ihrer Landsleute so eben unter Eskorte von 6 französischen Gensdarmen von Landrech nach Cambray geführt würden und Lecateau bereits passirt hätten. Mit 14 Pferden sezte er sogleich diesem Transport nach, griff ihn bei Inchy an, versprengte die Eskorte, erbeutete zwei Pferde und befreite sämmtliche Gefangenen, die er nun mit sich nach Lecateau nahm.

Nachdem er alle nöthigen Erkundigungen eingezogen, trat er nach dem Abfüttern um 3 Uhr unter Mitnahme sämmtlicher befreiten Gefangenen auf Wagen den Rückzug und zwar unbegreiflicher Weise auf demselben Wege wieder an, wurde aber schon eine Viertelstunde vor Englefontaine durch einen Bauer benachrichtigt, daß die feindliche Besazung von Le Quenoy ein starkes Infanteriepiket bei Jolimet ins Versteck gelegt. Der Gefahr ausweichend, schlug er nun den Weg rechts durch den Wald Mormal über Hargnies ein, und langte endlich Nachts um 1 Uhr, die langsamer folgenden Spanier aber erst den 25. Februar früh 8 Uhr in Bavay an.

Nach kurzer Raft, um 10 Uhr, wollte er seinen Marsch auf Mons fortseßen, wurde aber schon vor dem Thor von Bavay von einem aus Maubeuge angekommenen überlegenen Detachement von angeblich 100 feindlichen Chasseuren zu Pferde angegriffen, die ihm den Rückzug abzuschneiden drohten.

Die kaum befreiten Spanier im Stich laffend, schlug er sich durch, verlor aber noch selbst einen Gefangenen, der mit dem Pferde stürzte, wurde bis Blangies verfolgt, entkam aber ohne weitern Verlust über Jemappes nach Mons *).

*) Selten legt die Kriegsgöttin in Zeit von wenigen Stunden solche Chancen des Glückes in die Hände eines jungen Offiziers, als es hier der Fall war. Hätte er der leichten Kavallerie, z. B. den Husaren angehört, er würde die Gunst des Augenblicks richtiger erkannt und mit größerer Vor

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