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den ihm gegebenen Vollmachten zu Organisation einer allgemeinen Volksbewaffnung möglichst zu entsprechen strebte.

In Mons war inzwischen schon am 22. Febr. auf der Straße über Avesne kommend ein Transport der bei Soissons erbeuteten Kriegsgefangenen, bestehend aus dem General Longchamp, 1 Oberst, 85 Offizieren und 2115 Unteroffizieren und Soldaten eingetroffen, und den 27. Februar über Braine le Comte nach Brüffel weiter gegangen.

Die beabsichtigte Rekognoszirung von Maubeuge wurde nun zur Ausführung gebracht, und dem in Mons zunächst stehenden General von Ryssel übertragen; zu gleicher Zeit sollte Generallieut. von Lecoq zur Theilung der Aufmerksamkeit des Feindes mit den bei Ath und Leuze stehenden Reserven eine Demonstration vor Condé machen, vielleicht auch bei dieser Gelegenheit einige Kenntniß über die in und vor diesem Plaze herrschenden Zustände zu nehmen suchen.

Die in Ath stehenden 2 Schwadronen Husaren unter dem Oberst Fürst von Schönburg gingen deshalb zur Unterhaltung der Verbindung nach Quivrain, und hatte Generallieut. von Lecoq fie auf diesem Posten durch ein halbes Bataillon Infanterie als Soutien zu unterstüßen. Die noch in Leuze stehende Hälfte der 1. 12Pfünder-Batterie dagegen ging den 24. Febr. nach Ath und von da unter Bedeckung von 2 Kompagnien des (I.) Grenadier- oder Garde-Bataillons bis Mons, wo leztere bis nach der Erpedition als Besagung verbleiben sollten.

General Ryssel brach mit allen seinen zur Rekognoszirung bestimmten Truppenabtheilungen vom Sammelplaz Givry vorwärts von Mons auf, und verlegte sie in konzentrirte Nachtquartiere bei Solre sur Sambre und Jeumont in die Dörfer der Nachbarschaft unterhalb Maubeuge. Als bei dieser Gelegenheit der Rittmeister von Raven mit seiner Schwadron des pommerschen Husarenregiments und dem (II.) Bataillon des 2. sächs. leichten Infanteriere

giments in Rocq an der Sambre eingerückt war, stieß er beim Ausseßen der Feldwachen in der Dämmerung unerwartet auf eine feindliche Abtheilung von 50 Mann Infanterie und 4 Pferden, welche die Absicht gehabt, die Brücke über die Sambre bei Jeumont zu zerstören, warf sie aber im raschen Angriff und nahm ihr einen Gefangenen ab.

Generallieut. von Lecoq konzentrirte seine Truppen denselben Abend um Peruweltz in den Dörfern Bury, Basecles, Blaton u. s. w. und hatte wie angeordnet 2 Kompagnien als Soutien des Oberst Fürst Schönburg nach Quivrain detachirt.

Den 25. Febr. früh hatten sich die Abtheilungen des General von Ryssel nach dessen Disposition auf beiden Ufern der Sambre in 3 Kolonnen formirt, wie folgt:

1. oder Kolonne des linken Flügels, rechtes Sambre - Ufer.

1 Schwadron des sächsischen Kürassierregiments,

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2 Schwadronen des sächsischen Kürassierregiments.
2. oder Kolonne des Centro, rechtes Ufer.
1 Schwadron des pommersch. Husarenregiments,
12 Batterie der fächs. reit. Artill.,

2 Kompagnien preuß. Füsilier-Batterie,

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3. oder Kolonne des rechten Flügels, linkes Ufer.
1 Schwadron des pommerschen Husarenregiments.

2 Kompagnien der preuß. Füsilier-Batterien.

Mit diesen drei Kolonnen demonstrirte General von Ryssel in folgender Weise.

Die dritte schon auf dem linken Ufer der Sambre stehend, ging gegen die Ostfronte von Maubeuge vor, und beobachtete dieselbe bei Affevent.

Die zweite unter dem Oberstlieutenant von Thümen stellte sich ihr gegenüber auf dem rechten Ufer in der Nähe des Waldes von Roussies und der Mühle daselbst auf, verhielt aber ihr Vorrücken nach Maasgabe der Bewegungen der Kolonne des linken Flügels, die den weitesten Weg zurückzulegen hatte.

Diese linke Flügelkolonne endlich, nachdem ein mit 12 Pferden auf Kundschaft vorgegangener Offizier des Generalstabes dem General von Ryssel die Meldung gemacht hatte, daß die alten Werke des camp fortifié de Roussies von feindlichen Truppen nicht besezt seien, ging über Cerfontaine und Ferrière la grande auf der Straße von Beaumont gegen die Südfronte vor, und beobachtete in ihrer Aufstellung vollkommen gedeckt durch die Brustwehren jenes befestigten Lagers den Zustand der Werke, der nur auf Büchsenschußweite zu ihren Füßen liegenden Festung.

Bei dieser Kolonne befand sich außer dem Kommandanten der Artillerie Oberstlieutenant Raabe auch der Chef des Generalquartiermeisterstabes, Oberst After, welcher lettere aber die Eroberung dieses Plazes ohne vorherige Aufstellung von Batterien alsbald für unausführbar erkannte.

Der Feind zeigte sich auf den Wällen sehr lebendig, und kanonirte aus dem Festungsgeschüß die verschiedenen Kolonnen während ihres mehrstündigen Beharrens in ihren Positionen, fügte ihnen aber, da sie größtentheils gedeckt standen, nicht den mindesten Scha

den zu.

Man hatte den Herzog, der von Mons kommen sollte, um sich an Ort und Stelle persönlich von den erwähnten Zuständen zu überzeugen, bis jezt vergeblich erwartet. In den Nachmittagsstunden traf jedoch ein Offizier mit dem Befehl ein, daß die Truppen

nach erreichtem Zweck in ihre bisherigen Aufstellungen wieder abrücken sollten *).

*) Der Verfasser der bereits angeführten,,Memoiren des General von Wolzogen" berührt in Bezug auf diese Demonstration gegen Maubeuge einen Zwischenfall, den der Geschichtschreiber aus schuldiger Diskretion gegen den Herzog gern mit Stillschweigen übergangen hätte, ein Gebot der Rücksicht, das durch jene Memoiren schonungslos gebrochen, nun aber die weitere Ausführung zur Ehrenrettung eines andern, mittelbar dadurch angegriffenen Offiziers dringend fordert. Die Memoiren lassen sich darüber pag. 260 in folgender Weise aus:

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„Der Herzog hatte sich inzwischen mit seinem Generalstabe nach Mons begeben, und war am 20. März noch vor Sonnenaufgang auf einer Droschke mit mir von dort abgefahren, während seine Adjutanten uns in eini≥ gen großen Wagen nachfolgten. Anfänglich sollte die Richtung auf der Chauffee von Maubeuge genommen, dann aber links auf Feldwegen abgebogen werden, um bei Requignies (?) die Sambre zu passiren. Da ich die ganze Nacht (?) gearbeitet (?) hatte, so war ich unterwegs eingeschlafen; bei Tagesanbruch aber weckte mich der Herzog mit dem Bemerken, daß wir wohl nicht auf dem rechten Wege wären. Ich sah mich in der Gegend um und erblickte in einem der am Wege liegenden, halb abgebrochenen Häusern einen alten Mann, der mir auf die Frage, wie der Ort heiße, den Namen La Glisuelle nannte. Nach der Karte war dies eine Vorstadt von Maubeuge; auch dauerte es keine Minute, so erhielten wir Schüsse aus der Festung und gewahrten feindliche Infanterie, die sich im raschen Schritt nach derselben zurückzog, da fie wahrscheinlich in dem Wahne stand, daß eine sächsische Batterie sich demaskire. Hätte der Feind Kavallerie bei der Hand gehabt, so konnte es nicht ausbleiben, daß der Herzog somit gleich bei Beginnung der Festungs-Berennung mit seinem ganzen Generalstabe gefangen wurde. So aber drehten wir natürlich auf das Schleunigste um und suchten nun den verfehlten Feldweg nach Requignies zu erreichen. Oberst von Ziegler, der erste Adjutant des Herzogs, hatte versäumt, Wegweifer zu besorgen, wie es von mir befohlen worden, und wenn auch hie und da einige vorhanden gewesen, so waren sie doch den weimarischen Ordonnanzhusaren, die sie an Ort und Stelle zur Dienstleistung festhalten sollten, vor der Zeit wieder echappirt."

Fürs erste muß hier dem Verfasser der Memoiren das Gedächtniß gänzlich untreu geworden sein, oder er gute Gründe gehabt haben, jenes Intermezzo um einen ganzen Monat vorwärts zu datiren, denn es fand nicht erst am 20. März vor Sonnenaufgang, wohl aber schon den 25. Februar am hellen Tage statt. Der Verfasser und niemand genauer als er— mußte es wissen, daß der bessere und direkte Weg von Mons nach Maubeuge für uns jeßt der verbotene, und wir daher gezwungen waren, mit unsern Kolonnen den jene feindliche Festung links umgehenden von Mons über Solre sur Sambre und

Bei der Rekognoszirung vor Condé kam es zu einem lebhaften Gefecht. Generallieutenant von Lecoq verfügte hier, mit Einschluß des größern Theiles der unter dem Major von Arnim die Vorposten dàselbst haltenden, über nachfolgende Abtheilungen, als:

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Beaumont einzuschlagen. Daher konnte ein Offizier, der den Herzog von der Straße ab und in die vor Maubeuge genommene Aufstellung der Truppen sicher geleiten sollte, seiner Ankunft auf keinem andern Punkte zuverläse figer harren, als an der Brücke in Solre sur Sambre, dem einzig möglichen praktikabeln Uebergange über dieses Flüßchen. Wenn nun aber dieser Offizier sowohl als die gesammten Truppen vor Maubeuge den Herzog mit Ungeduld aber vergeblich erwarteten, so war es nicht ihre, wohl aber die Schuld einer Zufälligkeit, die leicht zur oben erwähnten Katastrophe hätte führen können. In Mons nahm der Herzog und sein Gefolge ein Gabelfrühstück bei einer der ersten Municipal-Autoritäten ein, die der öffentlichen Meinung gemäß noch geheime imperialistische Sympathien hegte. In der Rolle des gefälligen Wirthes arglistige Pläne verfolgend, soll, wie man sagt, der Versucher mit Sicherheit auf die einschläfernde Wirkung des Champagner gezählt, dabei jedoch der auf Ermunterung drängenden keine Rechnung „getra= gen haben, denn die französischen Postillone, die die Droschke und das Gefolge des Herzogs in einem verschlossenen Reisewagen führten, wurden von ihm mit Eifer über den von Mons aus einzuschlagenden Weg iustruirt. Man fuhr ab. Zum Glück ließ der Herzog, der nach obiger Andeutung für den Chef seines Generalstabes wachte, noch vor dem geöffneten Rachen des Löwen halten, und einige daher sausende Kanonenkugeln löseten diesseits jeden Zweifel. Nur der Laie mag dafür halten, daß der Oberst v. Ziegler, Generaladjutant des Herzogs, ein in der sächsischen Armee hoch angesehener, eben so ritterlicher als tapferer Führer der Reiterei hier mit Recht als der Souffre Douleur eines räthselhaft erscheinenden Falles gelten möge; Eingeweihte wird sich nur erinnern, daß der hier wegen Pflichtverleßung Angeklagte mit dem Verfasser der Memoiren nicht auf dem Fuße gegenseitigen Vertrauens stand, vielmehr, daß sie sich auswichen, wo ihre Stellung zum Herzog nicht unbedingt das Gegentheil forderte. Am wenigsten konnte es dem Oberst v. Ziegler obliegen, mit Hülfe der hier sog. weimarisch. OrdonnanzHusaren (die es, beiläufig erwähnt, beim dritten dentschen Armeecorps gar nicht gab) die nöthigen Führer einzufangen, und an dem gefährlichen Scheidewege des Herkules aufzustellen, denn der Oberst von Ziegler befand sich mit den übrigen Adjutanten in dem, der Droschke des Herzogs folgenden Wagen, konnte daher, in dieser Gegend selbst noch fremd, mit der Führung derselben nichts zu thun haben. Dieses, zum Glück ohne Folgen bleibende Greigniß wurde die Veranlassung, daß der Herzog ohne Verzug nach Mons zurückkehrte, den Truppen aber erst spät am Nachmittage der Befehl zum Wiedereinrücken in die frühern. Stellungen zuging.

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