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2 Bataillone (II. u. III.) des Grenadierregiments),

2

des 1. Linien-Infanteriereg.,

8 Geschüße, 1 6-Pfünder-Fußbatterie,

1 Schwadron des pommersch. Husarenreg.

Unter einstweiliger Zurücklaffung der Artillerie bei Peruweltz brach er früh 9 Uhr mit dem Gros von dort auf, ging durch den Wald vor, besezte Vieur Condé und den Saum des hier die freie Ebene vor der Festung bogenförmig begrenzenden Waldes Forêt de Condé, den linken Flügel an die oberhalb der Festung sich ausbreitende Ueberschwemmung gelehnt, und die gegen den Plaß sich hinziehende Häuserreihe, Maucour genannt, vor sich habend.

Das Dorf Vieur Condé, eine Viertelstunde von den Werken an der Mündung der Haine, liegt größtentheils in der Tragweite des Festungsgeschüßes, der Saum des Waldes aber außerhalb derselben. Die Ueberschwemmung wird hier in ihrer nördlichen Ausdehnung durch das Flüßchen Haine und den Bach Honelle gebildet, reicht oberhalb bis an Bernisart und vereinigt sich mit der oberhalb Condé durch die Schelde bewirkten, bis an Echaupont reichenden Anstauung. Nach diesem Dorfe führt, wie man bemerken konnte, aus der Festung ein Damm, durch drei kleine Redouten geschüßt.

Die Ebene vor unserer Front ist flachhügelig, und gegen Maucour eine Redoute vorgeschoben. Eine Verpallisadirung der Werke war wenigstens auf dieser Fronte nicht wahrzunehmen, die gegen Vieur Condé gelegene, mit einem Kavalier versehene Bastion aber scheint eine der stärksten zu sein.

Bei dem Vorrücken in diese Aufstellung wurden einige vorgehende feindliche Kavallerie- und Infanterieplänkler zurückgedrängt, worauf eine längere Waffenruhe eintrat, die man zu den oben be= merkten Beobachtungen benußte. Generallieut. von Lecoq ließ sodann in Begleitung eines Ingenieur - Offiziers den Adjutanten des Oberst Prinz Bernhard von Weimar unter der Firma eines Parlamentairs vorgehen, um den Versuch einer Aufforderung an den

Kommandanten, Brigadegeneral Travert zu wagen, vorzüglich aber, um dem erstgenannten Vorwand und Gelegenheit zur Annäherung an die Werke zu geben, und ihren Zustand, wenigstens in so weit der Gesichtskreis es gestattete, möglichst zu erforschen, doch wurden beide noch vor der Barriere mit Flintenschüssen empfangen, und ohne sonderliche Resultate, und zwar der eine von ihnen mit durchlöchertem Hute, zurückgewiesen.

Der Augenschein lehrte, daß die Eroberung dieses kleinen aber festen Plazes ohne förmliche Belagerung noch unzulässiger sein dürfte, als die von Maubeuge, da fast zwei Drittheile seiner Umgebungen auf Kanonenschußweite durch Ueberschwemmungen unzugänglich waren, auf der uns abgewendeten Landseite aber bekanntlich starke Minensysteme der Annäherung große Schwierigkeiten würden entgegengesezt haben.

Nach einigen Stunden unthätigen Beharrens in dieser Position bemerkte man jenseits der Ueberschwemmung bei dem Dorfe Fresne die Anhäufung mehrerer Abtheilungen aller Waffengattungen, die sich späterhin als die zur Unterstüßung des bedrohten Condé aus Valenciennes herbeigezogenen 4000 Mann erwiesen. Um 3 Uhr rückten sie durch die Stadt, und zugleich mit dem ersten Kanonenschuß auf Vieur Condé erfolgte eine offensive feindliche Bewegung gegen dieses Dorf und unsern linken Flügel, indem der Feind der diesseitigen Beurtheilung nach mit 3 Bataillonen Infanterie, 100 Pferden und einer reitenden Batterie von 6 Geschüßen gegen uns vorging und dabei die dem linken Flügel gegenüberliegende Redoute bei Maucour mit 25 Mann und 2 Kanonen besezte.

Der Angriff des Feindes auf Vieur Condé wurde abgeschlagen, auf dem linken Flügel aber war dies wegen der Wirkung des Festungsgeschüßes nicht möglich. Die hier stehenden Grenadiere nahmen daher nach tapfern Widerstande eine mehr gesicherte Stellung rückwärts, während der rechte Flügel den Feind zurückdrängte,

indem hier 2 Geschüße von der in Reserve bei Peruwelß zurückges bliebenen 6-Pfünder-Batterie schnell herangezogen und auf der Höhe bei Vieur Condé aufgestellt wurden.

Generallieut. v. Borstell hatte heute früh zur Erhaltung der Verbindung mit dieser Erpedition 100 Mann Infanterie und 1 Schwadron des pommerschen Nat.-Kavallerieregiments von Tournay nach Flines les mortagnes unterhalb Condé vorgehen lassen; von diesen traf kurz vor dem feindlichen Ausfall aus der Festung eine Patrouille von 40 Pferden hier ein, die sich mit der übrigen Kavallerie des Major von Arnim wesentlich an dem Gefecht betheiligte und selbst einigen Verlust an 5 verwundeten Reitern und 7 Pferden erlitt.

Mit Einbruch der Dunkelheit zog Generallieutenant von Lecoq auch den rechten Flügel aus dem Gefecht zurück, und nahm für heute die Quartiere der lezten Nacht wieder ein. Nach seinem Rapport war das Verhalten sämmtlicher Truppen sehr brav, und ihre Verluste im Feuer des feindlichen Festungsgeschüßes sprachen dafür. Das (II.) Grenadierbataillon zählte 5 Todte und 18 Verwundete, das (III.) Grenadierbataillon 1 Todten und 1 Verwundeten, das 1. Linien - Infanterieregiment aber 4 Todte und 4 Verwundete, so wie die preußischen Husaren mehrere verwundete Leute und Pferde aus dem Gefecht zurückbrachten.

Die in Quivrain postirten 2 Schwadronen wurden ebenfalls angewiesen, von dort wieder abzurücken, sobald die Vorpostenkette gegen Condé wieder hergestellt sein würde, zu deren Verstärkung jezt noch 2 Geschüße der 6-Pfünder-Batterie bestimmt wurden. *)

*) Die Kritik könnte die Frage aufwerfen, warum Generallieutenant von Lecoq länger in der Position vor Condé stehen blieb, als es der vollkommen erreichte Zweck einer Demonstration erforderte, und weshalb er das Gefecht annahm, das der Feind ihm innerhalb des Bereichs seiner Festungsgeschüße anbot, und dem bei der Ueberlegenheit der aus Valenciennes herzugezogenen Verstärkung unter allen Umständen, selbst bei der größten Tapferkeit, mit Nußen nicht zu widerstehen war. Hatte er Gründe zum längern Beharren vor Condé, so hätte er vielleicht vor dem Ausfall, der von Fresne her jeden

Das Beobachtungscorps vor Antwerpen hatte seit jener Aufstellung mehrere Rekognoszirungen und Ausfälle zurückgewiesen.

Schon am 11. Februar früh 8 Uhr fiel eine aus Infanterie und Kavallerie bestehende Abtheilung bis Mortsel aus, zog sich jedoch, da sie hier auf die dieffseitigen Vorposten stieß, und mit diesen zwanzig und einige Schüsse gewechselt, einen Angriff selbst aber nicht gewagt hatte, wieder zurück.

Die zu gleicher Zeit über den innern Zustand Antwerpens mitgetheilten Nachrichten des General von Gablenz bestätigten, daß die Desertion unter den der Besaßung eingereihten Brabantern und Flamländern an der Tagesordnung, diese Leute aber über die intimern Verhältnisse daselbst in der Regel sehr wenig unterrichtet find, ihre Aussagen über die Stärke und die Zusammenseßung der von 6 bis zu 7000 Mann ansteigenden Garnison waren unzuverlässig, jedoch wußten site, daß die Stimmung unter den Einwohnern unruhig und eine nicht unerhebliche Anzahl der angesehenen unter ihnen, nicht minder als die größern Vorräthe, die öffentlichen Kaffen u. s. w. auf Anordnung des Kommandanten nach der Citadelle in Sicherheit gebracht wurden. Patrouillen von der Stärke bis zu 200 Mann gingen nach ihrer Versicherung täglich durch die Straßen der Stadt, um die sich sammelnden Volksgruppen zu zerstreuen.

Augenblick drohte, seine Linie aus dem Bereich des Festungsgeschüßes zurück, seine Batterie von Peruwelß heranziehen und ruhig den Angriff des Feindes erwarten können, der sich wahrscheinlich gehütet haben würde, ihm im freien Felde und ohne jenen Rückhalt entgegen zu treten und sich nußlose Verluste zuzuziehen. Wenn die hier aufgestellte Ansicht in jenen Tagen auch dem Generallieutenant von Lecoq einleuchtete; selbst wenn er zugeben würde, den richtigen Moment jener Bewegung verpaßt zu haben, so würde sein ritterlicher Sinn dennoch jeden, sogar den geringsten Anschein eines unmännlichen Zurückweichens vor dem Angriffe nicht ertragen haben, denn er war es, der dem Feinde den Handschuh hingeworfen hatte; dieser nahm ihn auf, legte sich gegen ihn aus, und so mußte Generallicut. von Lecoq den Stoß seines Gegners um der Ehre willen in der ersten Position pariren, selbst wenn es etwas Blut kostete.

Am 23. Februar früh 9 Uhr wurde der Kommandant der Vorposten, Oberst von Nisemeuschel, abermals durch einen feindlichen Ausfall angegriffen, der mit 300 Mann Infanterie und 100 Pferden auf der Hauptstraße gegen Lier bis Mortsel vorging, und vielleicht zur Deckung seiner eigenen linken Flanke, vielleicht auch mit dem Versuche, unsere Vorposten umgehend, von ihrem Hauptrepli abzuschneiden, eine Abtheilung zu diesem Ende gegen unsern rechten Flügel detachirt hatte.

Die Unsrigen, wachsam genug, empfingen den Feind tiraillirend und þewirkten, daß er bald wieder zurückging, und zwar nach den Aussagen der Einwohner von Berchem unter Mitführung einiger seiner Verwundeten. - Mit Ausnahme eines Jägers und zweier Schüßen, die im Gefecht abgeschnitten und vom Feinde gefangen wurden, hatten wir keine weitern Verluste.

Der stärkste und erfolgreichste Ausfall des Feindes aber fand am 27. Februar statt. Mit 4 Bataillonen und 2 Kanonen gegen 2000 Mann — versuchte derselbe schon früh in der Morgendämmerung Bockhout zu überfallen, und obschon bei der sehr durchschnittenen Landeskultur es ihm gelang, mit 1 Bataillon von rückwärts her in den Ort einzudringen, so dankten wir es doch der Wachsamkeit des Oberst von Nisemeuschel und der trefflichen Haltung der Truppen, daß dieser Angriff des Feindes größtentheils vereitelt wurde.

Seine Geschüße hatte derselbe in Reserve bei Mortsel gelassen, und so gelang es dem Major von Beeren, sämmtliche allarmirte Vorposten auf die Replis zurückzuziehen, durch den kaltblütigen Widerstand der Jäger und Schüßen unter dem Lieutenant Freyer aber dem feindlichen Angriffe so lange die Spize zu bieten, daß die Posten von Contich, Edeghem und Bockhout herbeieilen und deffen linke Flanke anfallen konnten. Um acht Uhr wendete sich der Feind zum Rückzuge, plünderte im Vorübergehen den an der Chauffée bei Bockhout liegenden Gasthof, erlitt aber durch die ihn

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