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verfolgenden Uhlanen noch einige Verluste an Todten, Verwundeten und Pferden. Den Versicherungen der Landbewohner nach sollte er unter den Todten einen Oberst, so wie unter den Verwundeten einen Offizier der Lanziers zählen.

Ein gleichzeitiger Scheinangriff auf Edeghem wurde durch den von Düffel herbeikommenden Posten des Oberstlieutenant von Reuß zurückgewiesen, und als der auf den Allarm von Lier mit 1 Bataillon des 1. leichten Infanterieregiments, 1⁄2 Schwadron Uhlanen und 2 berittenen Geschüßen herbeieilende General von Gablenz anlangte, war das Gefecht bereits glücklich zu Ende gebracht.

Die Bravour der im Gefecht gewesenen Truppen wurde durch den Rapport des General von Gablenz nach Verdienst hervorgehoben und unser Verlust bestand heute in 2 verwundeten Offizieren, Major von Beeren und Lieutenant Freyer, so wie in 6 Todten, 10 Verwundeten und 5 Vermißten vom Jägerbataillon und dem 1. leichten Infanterieregiment.

Uebrigens schilderte General von Gablenz seine Lage seit der am 14. Februar erlittenen Schwächung seines Blokadecorps durch Zurückziehen von 2 leichten Bataillonen und einer reitenden Batterie der zahlreichen Besazung von Antwerpen gegenüber als sehr schwierig, und die Kräfte seines nur noch aus 6 schwachen Bataillonen und 4 Schwadronen bestehenden Detachements auf einer so ausgedehnten Beobachtungsbasis für aufreibend, um so mehr, da der eigenen Sicherheit halber stets die Hälfte auf Vorposten steht und durch fast alltägliche kleine Gefechte und Allarmirungen alles übermäßig angegriffen werde, denn die ganze Stärke der feindlichen Macht ist nur gegen ihn gerichtet, auf einen Beistand der Engländer im entscheidenden Augenblick aber gar nicht zu rechnen, da ihm derselbe bei ihrer großen Entfernung erst nach einem Zeitverlust von 48 Stunden gewährt werden könne, bis dahin aber der Feind nach jedem Ausfall sich ungestraft nach Antwerpen, oder

mit Hülfe der ihm zu Gebote stehenden zahlreichen Kanonenboote in jeder Richtung auf der Schelde wieder zurückziehen kann.

Er erklärt es daher für unmöglich, die ausgedehnte Linie von Willebroek an der Mündung des Brüsseler Kanals bis Westmalle in der bisherigen Art zu beseßen, um so weniger, da der Feind zu gut durch seine Spione bedient ist, und in keine der Schlingen fällt, die Oberst von Nisemeuschel ihm häufig legt.

General von Gablenz hat deshalb den General Graham ersucht, die Besetzung von Westmalle, Halle und Santhoven anstatt seiner zu übernehmen, um dadurch sich besser concentriren, seine Posten verstärken zu können, und verlegt zu diesem Ende sein eigenes Hauptquartier von Lier um etwas rückwärts nach Düffel.

Der Herzog genehmigte nicht nur diese Verfügungen, so wie auch General Graham wirklich sein Hauptquartier von Gros Zundert nach Cahnthout verlegte. General von Gablenz konnte nun die Aufstellung seines Corps gegen Antwerpen mehr als eine Beobachtung durch größere Posten behandeln, die das vorliegende Feld weniger durch eine zusammenhängende dünne Vorpostenkette, als vielmehr durch stets bewegte Patrouillen zu bewahren strebten. Zu gleicher Zeit ließ er alle Fahrzeuge der Schelde und der Nüpel, so wie er sich ihrer bemächtigen konnte, in den Kanal von Brüffel in Sicherheit bringen und durch den Posten von Willebroek streng bewachen.

General Maison, unstreitig gereizt durch die Unternehmungen gegen Maubeuge und Condé, ließ schon am 25. Februar die Vorposten des Generallieut. von Borstell gegen Lille mit Uebermacht angreifen und werfen; der Feind mit 150 Pferden und gedeckt durch ein Repli von 150 Mann Infanterie drängte die auf der linken Flanke stehenden Vedetten, wurde aber durch den Major von Beyer, der mit einer Schwadron des westpreußischeu Uhlanenregiments sofort gegen ihn vorging, bis Bouvines wieder zurückgeworfen, wo jenes Repli die weitere Verfolgung verhinderte. Die diesseitige

Kavallerie zählte einige verwundete Pferde, der Feind aber verlor mehrere Verwundete, so wie einen Wachtmeister, der als Gefangener nebst seinem Pferde in die Hände der verfolgenden Uhlanen fiel. Als Veranlassung zu diesem Angriff, den sein Chef, General d'Oudenarde in Person kommandirte, gab der Gefangene eine Rekognoszirung unserer Stellung an, schäßte die in und um Lille stehende Macht des General Maison auf 10 bis 12,000 Mann, wobei sich an Kavallerie der Garden 300 Pferde der Lanciers, 400 Pferde der Chasseure, so wie an Kavallerie der Linienarmee 300 Lanciers und 84 Mamelucken befinden sollten.

Diese Rekognoszirung war das Vorspiel weiterer offensiver Unternehmungen des feindlichen Generals.

Nach seiner Unternehmung gegen Opern, die übrigens auch späterhin ohne den gehofften Erfolg geblieben, war Major von Hellwig troß der ihm zugewiesenen Verstärkung von 2 Bataillonen und 4 Kanonen abermals aus Menin verdrängt worden. Am 26. Februar warf ihn der Feind sogar auch aus Courtray und nöthigte ihn zum Rückzuge auf Oudenaerde, indem er sich gleichzeitig selbst vor dieser Stadt zu wiederholten Malen mit starken Patrouillen zeigte.

Durch diese Bewegungen und ein stetes Ausstrecken seiner Fühlhörner in der Richtung auf Gent und Antwerpen verrieth der Feind ernstlichere Pläne als gewöhnliche Rekognoszirungen, denen man natürlich mit aller Kraft begegnen mußte. Durch die Unternehmungen gegen Maubeuge und Condé, deren größere oder mindere Ausdehnung vorher von ihm nicht beurtheilt werden konnte, glaubte der General Maison den rechten Flügel unserer Position gegen ihn wahrscheinlich in nachhaltigerer Art geschwächt, um nicht ungestraft irgend etwas Entscheidendes in dieser Richtung wagen zu dürfen.

Generallieutenant von Borstell, durch diese Vorgänge für Tournay selbst besorgt gemacht, woselbst ihm nach Abgang der auf

Vorposten gegen die feindlichen Festungen stehenden 3 Bataillone als Besagung dieses Plazes nur noch 4 Bataillone zur Verfügung blieben, trug deshalb auf eine Verstärkung desselben durch Rechtsziehen der Reserven, und nöthigenfalls durch Nachschub von Mons her, an, ein Antrag, der ihm auch bei der ernsten Lage der Dinge augenblicklich gewährt wurde.

Die bis jezt fälschlich in Mons zurückgehaltene halbe 1. 12Pfünder-Batterie nebst dem halben 1. Grenadierbataillon brach daher dergestalt auf, daß sie über Ath mit der andern Hälfte des Bataillons vereinigt den 28. Februar in Leuze einrückte. Die beiden Husarenschwadronen unter dem Oberst Fürst von Schönburg rückten von Ath nach Beloeil und Bury, das 2. und 3. Grenadierbataillon aber nebst 6 Geschüßen der 1. 6-Pfünder - Fußbatterie wurden an die Befehle des Generallieut. von Borstell nach Tournay verwiesen.

Zum Glück rechtzeitig ging dem dritten deutschen Armeecorps jcht eine nicht unbedeutende Verstärkung in der Thüringisch-Anhaltischen Division zu, die unter den Befehlen des kaiserlich russischen Generalmajor Prinz Paul von Würtemberg am 25. Februar in Brüffel eintraf. Sie war in folgender Art formirt:

Divisionsstab.

Divisionair: Generalmajor Prinz Paul von Würtemberg.

Chef des Stabes: von Koppenfels, Major im sächsischen Generalstabe.

Brigadier: von Egloffstein, herzoglich weimarischer Oberst der Infanterie.

Infanterie.

3 Linienbataillone: 1 Bataillon Gotha: Oberst Münch.

1 Bat. Anhalt-Bernburg: Maj. v. Sonnenberg. 1 Bat. Schwarzburg: Major Blumröder.

2 Landwehrbataillone: 1 Bataillon Weimar: Maj. v. Wolfskeel. 1 Bat. Gotha: Maj. v. Kirchbach.

2 Kompagnien freiwillige Jäger zu Fuß, Weimar und Gotha: Major von Seebach.

Kavallerie.

1 Schwadron freiwilliger Jäger zu Pferde, Weimar und Gotha: Rittmeister von Werthern.

Zusammen 3400 Mann mit 80 Pferden. *)

Das seiner Abstammung zu Folge derselben Division angehörende leichte Bataillon Weimar, unter dem Major v. Lynker, zählte schon seit dem Abmarsch aus Sachsen bei den Waffenbeständen des dritten deutschen Armeecorps.

Späterhin trafen mit der Ergänzungskolonne des Generallieutenant von Thielmann den 15. März bei dieser Division ein: 2 Bataillone Linieninfanterie Anhalt-Dessau-Köthen: Oberst Hoppe. 1 Bataillon Landwehrinfanterie Schwarzburg: Major Münch.

Die vierte Kompagnie des zuleht genannten Landwehrbataillons wurde durch die freiwilligen Fußjäger der vereinigten Häuser Schwarzburg gebildet, stand unter der Führung des Oberforstmeisters von Holleben und agirte späterhin getrennt von demselben.

Mit Artillerie war diese Division bei ihrer Ausrüstung nicht bedacht worden. Da aber der Generallieutenant von Bülow bei unserm Marsche durch Holland dem Herzog mehrere eroberte und als entbehrlich in Arnheim zurückgelassene französische 6 Pfünder angeboten hatte, das dritte deutsche Armeecorps für den Augenblick aber einen verhältnißmäßigen Bestand an Kavallerie und Artillerie noch schmerzlich vermißte, so ergriff der Herzog dies Anerbieten bereitwillig und gab dem Kommandanten der Artillerie, Oberst

*) Der Bestand unter den Waffen bei den verschiedenen Truppenkörpern nach den wichtigsten Epochen dieser Geschichte ist zu ersehen in den tabellarischen Uebersichten der Beilagen und zwar sub I.

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