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Höhe von Belleghem stehende Infanterie zurück. Die bisherige Avantgarde unter dem Major von Romberg hatte den Auftrag, den Feind durch 3 links gehende Tirailleurzüge und 20 Pferde aus Belleghem zu vertreiben und so lange hier stehen zu bleiben, bis die Kolonne hinter ihm sich rechts gezogen und die Richtung auf Sweweghem eirgeschlagen haben würde, worauf er ihr spåterhin als Arieregarde folgen sollte. Durch das Feuer der beiden Geschüße gelang es wirklich, den Feind aus Belleghem zu verjagen, eine Viertelstunde weit zurückzudrängen und in dem Dorfe 5 feindliche Reiter gefangen zu nehmen.

Auf diese Art seine Bewegung rechts maskirend, formirte Oberst von Hobe eine neue Avantgarde unter dem sächsischen Major von Bünau, und ging auf Sweweghem los, das der Major von Hellwig von Oudenaerde vorgehend schon um 10 Uhr genommen und sich vorwärts auf der Straße gegen Courtray aufgestellt hatte, daselbst aber noch mit dem Feinde im Scharmuziren begriffen war.

Unter dem Schuße dieses Gefechtes ging die Kolonne des Oberst von Hobe durch Sweweghem nach Haerlebeke, und fand dort 60 Kosacken des Oberst Bychalow, die im Verein mit einer Schwadron Hellwigscher Husaren diesen Ort schon um 12 Uhr Mittags überfallen und 20 Chasseure der Garde zu Gefangenen gemacht hatten. Es war gegen 3 Uhr, als Oberst von Hobe hier ankam; er beseßte Haerlebeke mit dem Gros und detachirte den Major von Bünau mit 11⁄2 Bataillon, 1 Schwadron und 2 Geschüßen nach Cuerne zur Behauptung der Brücken über die Lys und die Heule.

Die bei Belleghem zurückgebliebene frühere Avantgarde des Major von Romberg wurde, da der Feind sich dort bedeutend verstärkte, nun seiner Seits mit Geschüß angegriffen und verdrängt, seine drei Tirailleurzüge aber unter dem Hauptmann von Bessel nebst den 50 Hellwigschen Husaren von ihm abgeschnitten und ge

zwungen, ihren Rückzug anfänglich wieder auf Coighem, dann aber sogar bis Warcoing zu nehmen, wo sie sich an die dort zur Ver bindung stehende sächsische Husarenschwadron anschlossen.

Major von Romberg folgte nun seiner Hauptkolonne in der Richtung nach Sweweghem, wurde dabei eine Strecke vom Feinde: verfolgt und verlor durch dessen Geschüßfeuer 10 Mann an Todtenund Verwundeten. Als er Sweweghem erreichte, war auch Major von Hellwig durch den verstärkten Feind aus seiner Position vor dem Dorfe wieder in dasselbe zurückgedrängt worden, benußte aber den Durchzug des Major von Romberg, um sich durch den Beistand einiger Tirailleurzüge deffelben endlich doch noch darin zu behaupten. Major von Romberg kam erst gegen 6 Uhr in Haerlebeke an, Major von Hellwig aber ging, da sich seine Fußjäger abermalsverschoffen, bei Einbruch der Nacht mit seiner Haupttruppe bis Heestert zurück und besezte Sweweghem nur mit einem Kavalleriepiket, woselbst auch Oberst von Hobe zur Deckung seiner linken: Flanke während der Nacht 1 Kompagnie Infanterie und 1 Schwa-dron aufstellte.

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So war die Stellung dieser Expedition über Nacht, und Oberst von Hobe noch gänzlich unentschieden, welche Disposition für den andern Tag als die zweckmäßigste zu treffen sein möchte. Abends 9 Uhr meldete Major von Bünau von Cuerne, daß der Feind in Courtray von Menin aus sich durch 3 Bataillone und 7 Kanonen ́ verstärkt, in der Stadt sehr wachsam und unter den Waffen so wie beschäftigt sei, die Thore zu barrikadiren. Bei der ernsten Hal

tung, mit der der Feind die in der Morgendämmerung des 3. März vorgehenden Kavallerie- und Schleichpatrouillen vom Wall am' Brügger Thor mit Kleingewehrfeuer und 6 Kanonenschüssen empfing, das Preisgeben von Sweweghem, durch den Major von Hellwig,' so wie eine offene Ebene von mindestens 1000 Schritt Breite um die Stadt her, die einen gewaltsamen Angriff auf dieselbe jedenfalls zu einem sehr blutigen, höchstwahrscheinlich sogar zu einem erfolg

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losen gemacht haben würde, alle diese Umstände mußten dem Oberst von Hobe so bedenklich erscheinen, daß die Klugheit ihm rieth, einem Feinde gegenüber, der vollkommen in der Lage war, jeden Augenblick selbst zur Offensive überzugehen, nicht mehr zu wagen, als was er mit Sicherheit vorher berechnen konnte. Deshalb entschloß er sich, mit Tagesanbruch den Rückzug auf der großen Straße nach Brügge anzutreten und über Thielt bis Deinze zu gehen; der Major von Bünau führte die Arrieregarde, der Feind ging bis gegen Cuerne vor, beunruhigte aber den Rückzug nicht, besezte jedoch um 8 Uhr früh Sweweghem und folgte der Arrieregarde nur 2 Stunden weit auf ihrem Marsche nach Thielt.

Der Major von Hellwig seiner Seits war von Heestert direkt nach Dudenaerde zurückgegangen.

Den 4. März wechselten der Oberst von Hobe und Major von Hellwig ihre Aufstellungen, indem der erstere Dudenaerde besezte und seine Vorposten gegen Courtray aufstellte, der leztere aber von hier wieder nach Deinze ging.

Im Hauptquartier des Herzogs, der unter Mitnahme des Gardebataillons und der von Mons in Leuze wieder eingetroffenen halben 12-Pfünder - Fußbatterie dasselbe jezt von Ath nach Tournay verlegte, erregte die Hartnäckigkeit, mit der General Maison sich in Courtray festgesezt, nicht geringe Sensation. Generallieut. von Borstell überzeugte sich von der Nothwendigkeit, den Oberst von Hobe, wenn er sich in Oudenaerde behaupten sollte, wie es für die Erhaltung von Brüssel unerläßlich war, durch einige Bataillone zu verstärken, denn durch Scheinangriffe und neue Demonstrationen von unserer Seite gegen Lille werde sich der Feind nicht beirren lassen. Er trug daher auf Herbeiziehung der Thüringisch-Anhaltischen Division von Termonde und Alost an, was jcht ohne Bedenken geschehen konnte, da der mit 3 Bataillonen des 3. ostpreußischen Landwehrregiments von Gorkum kommende Major Graf Klinkowström auf seinem Marsche durch Flandern bereits zurückge

halten und aufgefordert worden war, sich der Mitwirkung des Blokadecorps vor Antwerpen anzuschließen, jezt aber vom Herzog den bestimmten Befehl erhielt, zur Beobachtung auf den Posten von Termonde und Aloft einzurücken. Prinz Paul von Würtemberg wurde dagegen angewiesen, mit seinen 3 Linienbataillonen Gotha, Schwarzburg und Anhalt Bernburg den 4. März nach Ath_aufzubrechen, so wie den 5. bis Tournay zu gehen, dahingegen aber das Füsilierbataillon Weimar, so wie die 2 Kompagnien freiwilliger Jäger zu Fuß, Weimar und Gotha, an die Befehle des General von Ryffel in Mons zu verweisen.

Daß die Tendenzen des General Maison weiter greifend waren, als nur durch die hartnäckige Behauptung von Courtray unsern Kräften zu trogen oder sie auf die Probe zu stellen, ging daraus hervor, daß von verschiedenen Seiten ein abermaliges Vorgehen der Befagung von Antwerpen durch die Tête de Flandre, wenn auch nicht in Abtheilungen von erheblicher Stärke oder auf weite Strecken vorwärts gemeldet wurde.

Im offenbaren Zusammenhange damit bestätigten Deserteure und zuverlässige Landleute, daß die Garnison von Antwerpen eine Verstärkung von Lille her erwarte, folglich daß sie von den Vorgängen der lezten Tage Kenntniß habe. Die Bewohner der Umgebung dieser Festung, besonders auf dem rechten Ufer der Schelde, der unaufhörlichen Ausfälle und Fouragirungen der Besaßung müde, sendeten in diesen Tagen eine Deputation aus der Mitte der Grundbesizer nach Brüssel, und baten beim dortigen provisorischen Gouvernement, das Landvolk seinen eigenen Wünschen gemäß gegen die raftlosen Ausfälle der Festung bewaffnen zu dürfen, was daselbst beifällig aufgenommen und ihnen die Unterstüßung durch Verabreichung der nöthigen Waffen von Seiten der Engländer zugefagt wurde.

Durch die Defensive des Oberst von Hobe kühn gemacht, so wie jedenfalls wohl wissend, daß die große Armee von Schlesien

durch den Kaiser Napoleon zu einer rückgängigen Bewegung auf Laon gezwungen war, die jezt Vorsichtsmaßregeln auf den Verbindungsstraßen dahin und die Zurückhaltung aller Militairtransporte gebot, erschien der Feind unter der persönlichen Anführung des Divisionsgeneral Maison den 5. März um 11 Uhr vor den Vorposten des Erstgenannten bei Kerkhove und warf sie zurück. Die zum Soutien derselben ihm entgegengestellten 3 Schwadronen als die gesammte Kavallerie des Oberst von Hobe machten ihm mit unglaublicher Bravour das Feld so lange streitig, daß in Oudenaerde alle Maßregeln zur Abwehr des Angriffs getroffen werden. konnten; inzwischen aber ging die Meldung ein, daß er in Masse gegen Oudenaerde vorrücke, woselbst man um 3 Uhr gegen 5000 Mann Infanterie, 600 Pferde und 10 Geschüße vor der Stadt ansichtig wurde.

Um die zum Soutien der Vorposten vorgegangene Kavallerie wieder aufzunehmen, hatte Oberst von Hobe das churmärkische Landwehrbataillon mit 2 berittenen Kanonen - Lieutenant Gille auf dem Windmühlenberge vor der Vorstadt Beveren aufgestellt. Die Besayung stand unter den Waffen und war zu deren Vertheidigung in folgender Weise vertheilt:

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1 Bataillon des Reserve-Infanterie- ) Major v. Mirbach, links

regiments,

2 Haubigen der reitenden Batterie,

1/2 sächsisches Grenadierbataillon,
1⁄2 churmärkisch. Landwehrbataill. vom
Windmühlenberge zurückgezogen,

1/2 sächsisches Grenadierbataillon,
1⁄2 churmärkisches Landwehrbat. vom
Windmühlenberge zurückgezogen,
4 Geschüße sächs. 6-Pf.-Fußbatterie,
1 Bat. d. Reserve-Infanteriereg.,
`2 Geschüße fächs. 6-Pf.-Fußbatterie,

vom Courtrayer Thor auf d. Windmühlenberge.

Major von Bünau, am
Courtrayer Thor selbst.

rechts neben dem Courtrayer Thor.

Major von Hövel, am
St.-Heinrichsthor.

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