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Abgangspunkt der Straße nach Sweweghem die Hälfte des (III.) sächsischen Grenadierbataillons stehen, und machte erst auf der Höhe vor Courtray Halt. Rittmeister von Seebach hatte sich mit seinen Husaren der Vorstadt schon vorsichtig genähert und warf mit großer Entschloffenheit die vor derselben stehende feindliche Kavallerie-Feldwache.

Da es nicht die Aufgabe des Oberst von Schon war, Courtray zu nehmen und zu behaupten, vielmehr nur in Erfahrung zu bringen, ob dieser Posten außer der erwähnten Kavallerie auch noch mit Infanterie beseßt sei, so hatte jener unternehmende Offizier aus ruhmvollem eigenem Triebe*) und mit vieler Umsicht mit nur 3 Husaren eine Rekognoszirung bis in das Innere der Stadt gemacht, und sogar bis auf den Marktplay_vorsprengend, wo er aber von einer daselbst in Kolonne aufgestellten · Infantericabtheilung mit Flintenschüssen empfangen wurde, woraus hervorging, daß die Stadt allerdings noch eine, aber jedenfalls nur geringe Besagung habe.

Prinz Paul von Würtemberg hatte indessen gegen seine Instruktion den Posten von Warcoing verlassen und war dem Detachement des Oberst von Schon auf derselben Straße nachgefolgt, wodurch die Verbindung gegen Avelghem aufgegeben und Rücken und Flanke des Oberst von Schon bloßgestellt wurde, im Fall der Feind von dorther seinen Marsch auf Tournay gerichtet hätte, was durch jene Aufstellung verhütet werden sollte. Bei Eingang dieser Meldung entschloß sich Oberst von Schon, selbst sich zurückzuziehen, da sein Zweck erfüllt war; er verweilte zwar noch über eine Stunde auf jener Höhe vor Courtray, ließ aber den Prinzen Paul ersuchen, seine Aufstellung bei Warcoing augenblicklich wieder einzunehmen.

Der Feind, um sich vor den weitern Unternehmungen des

*) Wörtlich dem Originalrapport des königlich preußischen Oberst von Schon entnommen.

Oberst von Schon sicher zu stellen, hatte indessen einige Kanonen gegen ihn vor den Thoren von Courtray aufgeführt, und um sein Detachement der Wirksamkeit derselben ohne Noth nicht auszusehen, trat der Oberst von Schon nun seinen Rückzug langsam an. Bald nachdem er sich in Bewegung gesezt, vernahm er 4 Kanonenschüsse im gemesseñen Tempo, woraus er schloß, daß diese ein Signal für eine auf der Straße zwischen Courtray und Dudenaerde im Marsch befindliche feindliche Abtheilung sein könne, eine Vermuthung, die durch die eingehende Meldung von dem jezt wieder besezten Posten des Prinzen Paul bei Warcoing bestärkt wurde, daß seine Patrouillen in Autryve vor Avelghem die sichere Nachricht eingezogen hätten, es stehe jenseit dieses Ortes noch ein feindliches Corps, die sich aber bis zum Abend dadurch unrichtig erwies, daß sie sich auf ein Detachement Kavallerie von unbedeutender Stärke reducirte. — Dem Marsch des Oberst von Schon folgte von Courtray aus beobachtend eine schwache Abtheilung feindlicher Kavallerie, hielt sich aber stets außerhalb der Schußweite.

Bei Warcoing angelangt, fand der Oberst von Schon den Befehl vor, im Verein mit den Abtheilungen des Prinzen Paul von Würtemberg im Freilager hier stehen zu bleiben, und die Ereignisse des folgenden Tages abzuwarten, wozu ihm vorläufig noch eine Verstärkung von einem Bataillon zuging.

General Maison hatte indessen nach dem fruchtlosen und für ihn ziemlich blutigen Angriffe auf Oudenaerde seinen Rückzug über Avelghem nach Courtray fortgesezt, und war jedenfalls mit seiner Hauptmacht noch zwischen beiden leßtgenannten Orten, als Oberst von Schon heute früh Courtray rekognoszirte. Demungeachtet gab der Herzog den Plan nicht auf, ihn anzugreifen, wo er ihn fände, und ihm dergestalt zu imponiren, daß für's Künftige unsere rechte Flanke vor allen ähnlichen Diversionen gesichert sei —.

Unter Zurücklassung der unentbehrlichsten Besaßung in Tournay und der stehenden Vorpostenkette gegen die Festungen beschloß

man daher, den Feind aus Courtray zurückzutreiben. Mit einem kleinen Theile seines Detachements sollte der Oberst von Hobe von Dudenaerde aus demonstriren, während er den größern auf dem rechten Ufer der Schelde aufwärts nach Herrines dirigiren sollte, wo so eben eine Schiffbrücke zur gesicherten Verbindung mit dem Sammelplag des Hauptcorps bei Warcoing geschlagen wurde.

Generallieutenant v. Lecoq wurde ebenfalls noch den 6. März von Leuze nach Tournay herangezogen, und brachte das dafelbft gestandene Detachement des Oberst Fürst Schönburg, d. i. 11⁄2 Bataillon des 1. Linienregiments mit den ihnen zugetheilten 2 6Pfändern und 1 Schwadron des Husarenregiments mit dahin. Den 7. März früh übernahm dieser General das Kommando über fämmtliche, gegen die Festungen Lille und Condé zwar noch stehenden, für den Augenblick aber auf das Mindeste geschwächten Vorposten, so wie über die Besaßung der Stadt, und zwar leztere: 2 Bataillone des 2. Linienregiments

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6 Geschüße der sächsischen 1. 6-Pfünder-Fußbatterie, kommen von Oudenaerde über Renair und Leuze herbei..

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Mit allen übrigen Truppen war der Herzog selbst früh 8 Uhr in Warcoing, woselbst der Generallieut. von Borstell, dein der Oberbefehl über diese Expedition übertragen worden, sie in folgender Art formirte:

1) Erstes Treffen, Oberst von Schon.

41⁄2 Bataillone: 1 Musketier-Bataillon (I.) ) des 1. pommersch.

2

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Infanteriereg.

1 Bataillon (III.) des 2. churmärkischen Land

wehrregiments,

11⁄2 Bat. des 1. fächs. Linienreg.;

2 Schwadronen: 1 Schwadron des westpreuß. Uhlanenreg.,

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14 Geschüße: 4 Stück der preuß. halben 12-Pfünder-Batt.,

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2) Zweites Treffen, Prinz Paul von Würtemberg.

4 Bataillone: (I.) und (III.) des sächsischen Grenadierreg.,
2 Bat. Anhalt-Bernburg und Schwarzburg,

8 Geschüße, sächsische: 1. 12-Pfünder-Fußbatterie,
1 Schwadrón des pommerschen National-Kavalleriereg.

3) Seitendetachement rechts, Oberst Fürst Schönburg. *) 1 Bataillon (II.) des 1. pommerfchen Infanteriereg.,

3 Tirailleurzüge Grenadiere des pommerschen Infanterieregim. unter dem Hauptmann von Bessel, am 2. März bei Belleghem abgeschnitten und bis dahin rückwärts in Ramegnies ge= standen,

1 Schwadron des sächsischen Husarenregiments.

*) Der Oberst Fürst Schönburg, der im Laufe dieses Feldzuges heute zum ersten Male dem Feinde gegenüberstand, hatte schon in frühester Jugend mit dem Waffenhandwerk sich vertraut gemacht. Ein hier nicht genannter Biograph berührt diesen Gegenstand unter andern durch folgende Angaben:

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Otto Viktor, Fürst zu Schönburg, geboren den 1. März 1785, trat schon im Februar des Jahres 1805 kurz vor Wiederausbruch des Krieges zwischen Oeft=' reich und Frankreich in das öftreichische Heer ein und wurde als Oberlieutenant im Regiment Kaiser Husaren angestellt. Schon im Juni desselben Jahres wurde er als Nittmeister zum Chevaurlegers - Regiment Graf Klenau versezt und wohnte als solcher am 14. October und am 2. December 1805 den Schlachten bei Ulm und Austerlig bei, schied aber am 31. October 1808 als Nittmeister wieder aus dem östreichischen Kriegsdienst.

An den kriegerischen Operationen der nächsten Jahre nahm er keinen Antheil; erst als im Jahre 1813 Kaiser Alexander auch das sächsische Volk aufrief, gegen Napoleon die Waffen zu ergreifen, trat er in die Reihen der sächsischen Krieger ein, und wurde unter dem 13. November zu Leipzig von dem damals die Sachsen kommandirenden kaiserlich russischen Generallieutenant

Dieses Seitendetachement hatte die Bestimmung, zur Erhal tung der Verbindung mit der von Oudenaerde jezt nicht mehr über die Brücke von Herrines, sondern direkt über Avelghem vorrückenden Kolonne des Oberst von Hobe nach St. Genoir vorzugehen, und erhielt dort späterhin eine weitere Verwendung.

4) Zur Deckung der Schiffbrücke bei Herrines.

1 Bataillon Gotha,

2 Geschüße der sächsischen 1. 6-Pfünder-Fußbatterie.

Beide Treffen, rechts abmarschirend, sezten sich nun -- das zweite dem ersten folgend auf der Straße nach Courtray in Bewegung. Bei Coighem angelangt, erhielt Generallieutenant von Borstell Befehl, seine Kolonnen halten zu lassen, und zwar in Folge einer Meldung des Oberst von Hobe, daß er vor 9 Uhr von Dudenaerde nicht aufbrechen könne, da die 3 Bataillone, die in Folge früher gegebenen, aber wieder aufgehobenen Befehls auf dem rechten Scheldeufer nach der Brücke bei Herrines sich dirigiren sollten, zwar zurückgerufen, aber erst um jene Stunde bei ihm wieder eintreffen könnten.

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Um mit dem Detachement des Oberst von Hobe gleichzeitig angreifen zu können, wurde Generallieut. von Borstell veranlaßt, die Zwischenzeit zur Rekognoszirung des Feindes zu benußen. Zu gleicher Zeit wurde aber auch der Oberst von Ziegler, erster Adjutant des Herzogs, beordert, die Verbindung mit der Kolonne des Oberst von Hobe in Avelghem aufzusuchen, wozu ihm vom zweiten Treffen die Hälfte des sächsischen 3. Grenadierbataillons

von Thielmann und dem Generalgouverneur Fürsten Repnin zum Volontairoberst und Kommandanten des Husarenregiments ernannt.

Nach dem ersten Frieden von Paris zog er sich zurück, trat jedoch beim Wiederausbruch der Feindseligkeiten im Jahre 1815 abermals, und zwar in die königlich preußische Armee ein, wohnte mit dieser mehreren Gefechten bei und zog sich später im Jahre 1817 mit dem Charakter eines Generalmajors aus dem aktiven Dienst wieder zurück.

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