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Beilage VIII.

Geschichtliche Andeutungen über die Entstehung, Organisation und effektiven Bestände des Banners der freiwilligen Sachsen.

Die männliche Jugend Sachsens, welche nach der entscheidenden Schlacht bei Leipzig von einer gleichen Begeisterung, wie ihre Zeitgenossen im nördlichen Deutschland ergriffen war und hinter der aufopfernden Bethätigung echt patriotischer Gesinnung nicht zurückbleiben, d. h. die Waffen ergreifen und an ihr vaterländisches Heer sich anschließen wollte, brachte in wenigen Wochen einen großen Theil ihrer Blüthe, meistens aus den besten und gebildetsten Familien des Landes, zusammen.

Indessen machte sich im Schooße dieses Konglomerats sehr bald der Parteigeist und der Partikularismus geltend, durch die hervortretende Neigung einiger älterer, während ihrer frühern militairischen Laufbahn schon höher gestellten Mitglieder unter diesen Freiwilligen, als berufene und geeignete Führer lieber eine gewichtige Rolle für sich zu spielen, als sich im Anschluß mit kleinern Trupps an größere Linienabtheilungen den Banden fremder Disziplin zu fügen, d. h. man beschloß, die sächsischen Freiwilligen als einen abgerundeten, für sich bestehenden Körper, gemischt aus allen Waffengattungen und zwar unter dem Namen des „Banners der

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freiwilligen Sachsen“ zu vereinigen, und verlor dadurch das, namentlich in der preußischen Armee errungene moralische Uebergewicht nationellen und provinziellen Wetteifers im kriegerischen und disziplinarischen Sinne, gefördert durch das Beispiel wechselseitiger Erziehung, nach einer Seite hin wirkend auf die Belebung des militairischen Geistes, nach der andern für männliche Sitte und Anstand; denn es mag zu allen Zeiten eine der schwierigsten Aufgaben gewesen sein, eine selbst aus den edelsten Elementen bestehende, aber beim Uebergange von dem bisherigen in ihren neuen Beruf noch als roh zu betrachtende Masse zu einem so künstlichen Körper als dem eines militairischen auszubilden, und der Meister soll noch gefunden werden, dem es gelingt, ihm ohne eigenes Aergerniß den wahren belebenden Athem einzuhauchen, wenn nicht die gediegensten Anlehnungspunkte eines Rahmens dazu vorhanden sind und ihn in dieser Aufgabe unterstüßen. Genug, man schuf den Banner und verlor sich damit in das Labyrinth der Kotterien und Eiferfüchteleien, wollte, oder wollte vielleicht auch nicht, ihn schnell vor den Feind führen, und so kam es, daß er den Feind niemals vor sich gesehen hat, eine Wendung, die sich mancher brave junge Mann, voll des wärmsten Patriotismus bei seiner Anmeldung, so wie mancher ehrenwerthe Veteran nicht hatte träumen lassen, der, beseelt von den reinsten Motiven, nach längerer oder kürzerer Ruhe wieder zu den Waffen griff.

Nach den ersten, an die männliche Jugend Sachsens ergangenen Aufrufen waren alle Anzeichen vorhanden, daß das gedachte Corps der Freiwilligen auf den Bestand von 3000 Mann anwachsen würde. Die Anmeldungen der Eintretenden und ihre bestimmte Erklärung, für welche Waffe sie sich aus eigenen Mitteln ausrüsten wollten, mußte als Maßstab für die innere Organisation des Banners dienen, und so kam es zu dem Beschluß, ihn in folgender Art zu formiren:

2 Bataillone leichte Infanterie in einem Regimentsverbande, jedes aus einer Kompagnie Scharfschüßen und 4 Kompagnien Schüßen bestehend.

2 Schwadronen Husaren,

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reitende Jäger,

1 Kompagnie Sappeure ;

Hierzu: von der Linienarmee detachirt:

1 Batterie Sechspfünder, fahrende Artillerie, zu 8 Geschüßen. Der Generalstab, die Brigade- und Regimentsstäbe wurden mit Offizieren ungemein reichlich dotirt.

Ferner gingen als einverleibt, aber in der unten angeführten Beftandsübersicht nicht zählend, von der Landwehr zum Banner über: 2 Schwadronen Landwehrdragoner.

Diese beiden Schwadronen, deren Entstehung man den Zufälligkeiten und den aufopfernden patriotischen Gesinnungen der zur Landwehr berufenen jungen Männer und ihren wohlhabenden Angehörigen verdankte, waren schneller formirt und marschfertig, als das Corps, an das sie sich anzuschließen hatten. Als Grund der Verzögerungen, die das leßtere in seiner Ausrüstung erlitt, wurden in den darüber vom Herzog eingeforderten dienstlichen Rapports die Schwierigkeiten geltend gemacht, die sich der Aufbringung der hierzu nöthigen Gelder in dem erschöpften Lande entgegenstellten und die wahrscheinlich mehr von dem allgemeinen patriotischen Aufschwunge, als von den auf die verschiedenen Kreise vertheilten Pflichten zur Herstellung der Landwehr erwartet wurden.

Obwohl viele Offiziere, die vormals dem sächsischen oder andern deutschen Heeren angehörten, freiwillig in den Banner eintraten, so sah man sich dennoch genöthigt, eine nicht unerhebliche Anzahl solcher aus den verschiedenen Regimentern oder den Depots der Armee interimistisch zu diesem Corps zu verseßen, die mit der nöthigen Kenntniß des modernen Dienstes ausgerüstet, als die tüchtigsten galten, um die Organisation zu fördern und den militai

rischen Geist zu beleben, die aber dadurch auf eine fühlbare Weise theils der Landwehr, theils den gerechten Ansprüchen des Linienheeres an sie entzogen wurden, indem man hier wie dort auf sie gerechnet hatte, so wie sie aus der Gefangenschaft eintreffen würden, in der aber leider mehr, als man gefürchtet, den frühern Anstrengungen und den Epidemien erlegen waren.

Nicht minder erstreckten sich diese Ausfälle in der Vorherberechnung auch auf die gehoffte Rückkehr manches tüchtigen Unteroffiziers und anderer kriegsgewohnter Soldaten, die bei der Ausbildung ganz neu geschaffener Truppenkörper mitwirken oder die Cadres der Linientruppen sollten ausfüllen helfen; denn in der russischen und preußischen Gefangenschaft hatten nur die jüngern sächsischen Soldaten den Verlockungen oder dem Zwange nicht zu widerstehen vermocht, in die Reihen der russisch-deutschen oder hanseatischen Legion einzutreten, deren Zahl man nach den eingegangenen Nachrichten auf 1000 Mann, so wie der neuerdings in der Gefangenschaft Verstorbenen auf mehr als 3000 schäßte, ein schwerer Verlust, der nur durch jungen Zuwachs ersetzt werden konnte.

Da der Andrang zu dem Banner der freiwilligen Sachsen dennoch nicht so ausgiebig war, wie man ihn erwartet hatte, vielmehr, wie die Bestandsliste nachweist, es nur gelang, den Sollbestand der Offiziere vollständig zu erreichen, so sah man sich genöthigt, beim Aufbruch den größten Theil des zweiten Bataillons und eine Schwadron reitender Jäger vorerst im Depot zurückzulassen, ersteres, um dasselbe aus den Depots der Landwehrregimenter zu komplettiren, legtere, da die nöthigen Pferde zu ihrer Vervollständigung von den Lieferanten noch nicht zu erhalten gewesen

waren.

Unter dem 18. Februar sendete der mit der Formirung des Banners beauftragte Generalmajor von Carlowig nachfolgende Uebersicht des sein sollenden wie des wirklichen Bestandes in das Hauptquartier des Herzogs ein, und zwar:

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