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angreifen und vertreiben sollten, nicht mehr erreicht werden. Gleichfalls den 8. März in der Frühe überfiel ein aus Maubeuge hervorgegangenes Detachement von 150 Mann, theils Infanterie, theils Kavallerie, den mit 1 Offizier und 60 Mann russischer Infanterie und 7 preußischen Husaren, leßtere von Beaumont aus beschten Zwischenposten Solre le chateau und drang wirklich bis in dies Städtchen ein. Die Russen wehrten sich tapfer, hatten einige Verwundete, zwangen aber den Feind, mit Hinterlassung einiger Todten, nach kurzem Aufenthalt den Rückweg auf Maubeuge wieder zu suchen. Der Zweck, den er dabei vor Augen, nun aber total verfehlt hatte, war jedenfalls die Aufhebung eines großen Gewehrtransports, der, von der Armee kommend, in Solre le chateau übernachtet hatte.

Die fortifikatorischen Arbeiten in Mons zum Schluß aller bisherigen Lücken in der Umwallung und für die Aufstellung des Geschüßes schritten dabei um so eifriger fort, da General v. Ryssel jezt vom Herzog aufgefordert wurde, bei der vorliegenden Wahrscheinlichkeit eines bei der Blücherschen Armee in diesen Tagen stattfindenden entscheidenden Treffens alle Vorsichtsmaßregeln zur Sicherstellung der Operationslinie, so wie die nöthigen Veranstaltungen zur Aufnahme von Verwundeten einzuleiten, die möglicherweise in größerer Anzahl von dorther eintreffen dürften. Auch sendete derselbe einen Offizier zur Einziehung näherer Nachrichten an den russischen Kommandanten von Avesne, Oberst Nasakyn, der diese Festung seit ihrer Einnahme durch das Winzingerodische Armeecorps mit 1250 Mann Infanterie, 100 Pferden und 15 Kanonen besezt hielt, von wo aus er jezt 2 Kompagnien nach Solre le chateau, einem ganz offenen Städtchen, als Zwischenposten detachirte.

Der Sieg des Feldmarschall Blücher am 9. März bei Laon, dessen Nachricht sich schnell verbreitete, schien jezt einen temporairen Stillstand in die bisherige Lebendigkeit der Kriegsoperationen zu

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bringen. Im Hauptquartier zu Tournay, so wie zu Mons wurde derselbe durch Glockengeläute, Tedeum und Viktoriaschießen der Artillerie gefeiert, den Unternehmungsgeist der feindlichen Chefs aber schien er für einige Tage gedämpft zu haben, mit Ausnahme einiger kleinerer Ausfälle aus den Festungen, die in ihrem Unmuthe die Hände weniger nach den jezt in größerer Anzahl von Laon eintreffenden verwundeten Ruffen und Preußen, als nach den nun nicht mehr zurückgehaltenen und durch ihre Bezirke gehenden Munitionskolonnen und Transporte französischer Kriegsgefangener begierig ausstreckten, bei denen es unter anderem der Besazung von Maubeuge gelang, durch ein Versteck im Dorfe Rouveroy cinem solchen Transporte ihrer Landsleute aufzulauern, die aus 1 Offizier und 150 Mann bestehende preußische Eskorte am hellen Tage zu überfallen und ihr sämmtliche Gefangene abzunehmen.*) Die Hauptpunkte der Etapenstraße von Mons bis Avesne wurden daher augenblicklich durch einige Bataillone und Kavallerie verstärkt, und dadurch jeder weitere Versuch des Angriffs vereitelt.

*) Die in Berlin erscheinende sog. Decker'sche Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Kriegs enthält nachträglich in der „Geschichte der Entstehung des Kaiser Alexander Grenadierregiments“ folgende Details über diesen unangenehmen Zwischenfall:

,,Das 2. ostpreußische Grenadierbataillon (beim 3. Armeekorps des General von Bülow) erhielt vom Brigadekommandeur, Oberstlieutenant von Sjöholm, den Befehl, den 7. März von Laon aus 500 französische Kriegsgefangene durch sein Jägerdetachement und 40 Mann vom 4. Reserve-Infanterieregiment nach Vervin transportiren zu lassen. Der Lieutenant Woldenscher hatte das Kommando. Als er in der Nähe von Rouveroy, einem Dorfe bei Maubeuge, angelangt war, überfiel ihn aus einem Versteck der Feind, befreite die Gefangenen, tödtete einen Jäger und machte 12 Mann zu Gefangenen." S. Jahrgang 1853, 3. Heft, sub I.

Fünfte Periode.

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Eintreffen des Generallieut. von Thielmann mit der 1. Kolonne sächsischer Verstärkungen. - Ernstliche Unternehmung des Herzogs gegen Maubeuge. Deckung derselben durch Aufstellungen bei Tournay und Bavay, so wie gegen Condé bei St. Ghislain. Besignahme der alten Werke des Lagers von Noussies. Erbauung einiger Angriffsbatterien gegen die Festung. Beschießung, Aufforderung und Zurückziehen des Belagerungsgeschüßes. Abermalige Aufstellung des dritten deutschen

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Armeecorps auf der frühern Beobachtungslinie.

Die Organisation und Ausrüstung der vom Königreich Sachsen zu stellenden Landwehr und die Ergänzungen der bereits im Felde stehenden Armee war indessen so weit vorgerückt, daß Generallieut. von Thielmann am 9. Februar mit der ersten Kolonne von Langensalza über Cassel nach Cölln aufbrechen konnte. Diese Kolonne bestand aus:

1 Bataillon (I.) des 2. provisorischen Linienregiments,

1 Marschbataillon, Ersaßmannschaften für Grenadier- und Linieninfanterie,

1 Marschbataillon für leichte Infanterie,

1 Schwadron (IV.) des Küraffterreg.;

ferner:

6 Bataillone, 1. und 2. Landwehr-Infanteriereg.,

beim Ausbruch vollzählig nach den Beständen aus fast 6900 Mann und 133 Pferden bestehend. *)

2 Bataillone des Kontingents von Anhalt-Dessau - Köthen unter dem Oberst Hoppe, die Prinz Paul von Würtemberg auf seinen forcirten Märschen an sich zu ziehen keine Zeit gehabt, holten die Kolonne des Generallieut. von Thielmann nach und nach ein und vereinigten sich auf seine Aufforderung mit derselben.

*) Die speciellen Uebersichten des Bestandes unter den Waffen in den verschiedenen Epochen des dritten deutschen Armeecorps ergeben sich aus der Beilage I.

Schon in der Gegend von Paderborn war es nicht mehr zu vermeiden, daß diese Kolonne mit denen des Kronprinzen von Schweden auf seinem Marsche von Hamburg nach dem Rhein in Berührung kam, und durch sie etwas seitwärts in unwegsamere Etapen gedrängt wurde. Dieser Umstand hatte vielleicht einige Verzögerungen zur Folge, jedoch benußte ihn Generallieut. von Thielmann, um diejenigen Bataillone der Landwehr in die Nähe von Elberfeld zu bringen, deren Bewaffnung bisher noch am unvollständigsten war, und die mit Hülfe einiger improvisirter Rasttage die Gelegenheit ergriffen, jene von den in Anspruch genommenen Arbeitern dortiger Gewehrfabriken möglichst in den Stand seßen zu lassen. Einen gleichen Aufenthalt, so wie zu gleichem Zweck, erlitt die Kolonne späterhin bei ihrer Ankunft in Lüttich, nachdem sie am 26. und 27. Februar den Rhein bei Cölln überschritten hatte.

Nach langem vergeblichem Härren sah endlich der Herzog mit der Ankunft derselben dem Zeitpunkte entgegen, mit welchem das dritte deutsche Armeecorps auf einen respektablern und selbstständigern Fuß gesezt werden sollte; aus den eingegangenen Rapports vermochte man die erste klare Einsicht in die Formation und die persönliche Leitung der Landwehrregimenter*) zu fassen, und glaubte

*) Wenn hinsichtlich des Bestandes unter den Waffen nach den verschiedenen Zeiträumen auf Beilage I. hingewiesen wird, so geben wir hier nur eine gedrängte namentliche Uebersicht der Persönlichkeiten, die an die Spize dieser, von Grund aus neu gebildeten Truppe gestellt waren.

Die verschiedenen Kreise Sachsens hatten die Verpflichtung übernommen, fieben vollständige Regimenter zu 3 Bataillonen auf die Beine zu bringen, zu bekleiden und auszurüsten, insoweit es ihre Kräfte bis zum Eingreifen der Landesverwaltung gestatteten. Sie waren in folgender Weise eingetheilt:

1. Landwehrregiment; Kommandant: Oberstlieut. v. Arnsdorf.

I. Dresdener Bataillon, Oberstlieutenant von der Mosel.

II. 1ftes wittenberger

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eben so auf möglichst zufriedenstellende Berichte über das baldige Eintreffen des Banners der freiwilligen Sachsen rechnen zu dürfen,

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3. Landwehrregiment; Kommandant: Oberst von Dierschen.

I. 1stes leipziger Bataillon, Hauptmann von Zimmermann.

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4. Landwehrregiment; Kommandant (interimistisch) Major v. Selmniß,

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5. Landwehrregiment; Kommandant:

I. 2tes meißner Bataillon, Hauptmann von Sahr.

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6. Landwehrregiment; Kommandant:

I. 2tes oberlaufiger Bataillon, Hauptmann von Unwerth.
II. 2tes erzgebirgisches

III. 2tes voigtl.-neustädter

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Einsiedel.
Lindemann.

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7. Landwehrregiment; Kommandant:

I. 3tes oberlaufiger Bataillon, Hauptmann von Steindel.

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2 Kompagnien thüringer Kreises, pr. Kompagnie 218 Mann.

Nach den vom Generalmajor von Vieth, Chef des Stabes der Landesbewaffnung, eingehenden Berichten war das 7. Regiment und die beiden Kompagnien der Reserve aus Mangel an gedienten Offizieren und Unterofftzieren für jezt fast nur als Stämme zu betrachten, von denen selbst viele Mannschaften wegen Unentbehrlichkeit in ihren häuslichen und bürgerlichen Verhältnissen einstweilig auf Urlaub entlassen werden sollten. Dagegen hatte man die in dieser geschichtlichen Darstellung früher erwähnten jungen Landwehrpflichtigen, deren finanzielle Mittel ihnen erlaubte, sich selbst beritten zu machen, in 2 Schwadronen formirt, und unter dem Namen „Landwehr

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