Εικόνες σελίδας
PDF
Ηλεκτρ. έκδοση

keine Blume mehr von den Geheimnissen der Gespräche ohne Worte, der Seufzer ohne Schmerz, der Blicke ohne Ziel zu sagen, als die Akazie.

In der argentinischen Republik, in der Provinz Cordoba und in deren Nachbarschaft giebt es Akazien, welche der unsrigen sehr ähnlich sind; aber ihre Blüten sind etwas weniger wohlriechend. In ihrer Blütezeit glaubt man einen goldenen Regen zu sehen, der vom Himmel auf die Bäume, die Sträucher, die Erde gefallen wäre. Und das ist ein edleres Gold als jenes, welches unsere Schreine einschließen: es erzeugt weder Gemeinheit noch Verbrechen und erneuert sich, immer sich selbst gleich, in jedem Frühling.

Es flüstert durch Akazien-Blütenduft

Das große All' mir zu: sie liebt, sie liebt dich !

Carducci.

Volksleere Straßen nun

Schatten umflicht;

Durch die Akazien nur

Schimmert noch Licht.

Zanella.

Verspätet flattern in der Luft die Vögel,
Versteckte Nester in Akazien suchend.

Panzaccchi.

Ich schritt dahin beim holden Sternenlicht

Durch blühende Akazien, die so dicht,

Daß kaum mein Fuß den weißen Weg berührte.

De Amicis.

Akazien, die ihr freundlich Schatten gebt

Dem Vorstadtweg mit eurem grünen Laub,
Nicht Zaun, noch Gitter sich um euch erhebt,
Ihr wachst empor in dürrem Sand und Staub.
Als Arme ihr im Reich der Pflanzen lebt,

Jedweder Menschenlaune leicht zum Raub.
Ihr müßt wie die Verstoßenen ertragen
Des Sommers Gluten und der Kälte Plagen.
Giovanni Fanti.

Akazie, sag' mir an, wo du erblüht bist!
Im Gärtchen einer Nonne traut verborgen?
Wo deiner goldnen Blüte zartes Kleid
Mit feinem Tabak fromm bestreut

Ihr Näschen jeden Morgen?

Sag, oder bist du nicht vielmehr entsproffen
Am Fenster meiner Liebsten voller Grazie?
Hat dich da nicht ihr frischer Hauch berührt,
hat dich da nicht ihr süßer Kuß verführt,
Oliebliche Akazie?

Stecchetti.

Wer hätte je gedacht, daß einst wir beide
Zuerst so fremd, und später uns so teuer,

Hier bei Amerikas Robinie,

Selbst fremd, im Schatten eines fremden Baums

Uns finden würden, Thränen zu vergießen.

Aleardo Aleardi.

Der späten Veilchen Wohlgeruch

Beschämte der Akazie süßer Duft.

Zanella.

Confondant les climats, les heures, les saisons

A l'iris se joignait la cassie embaumée.

Mme. de Girardin.

Alabaster.

Ein zarter, weicher Stein, leicht zu polieren und von verschiedener Farbe, der uns aber am schönsten scheint, wenn er milchweiß und halbdurchsichtig ist.

Bei seiner leichten Bearbeitung ist er auch den weniger Reichen zugänglich und übertrifft durch seine Weiße auch den reinsten Marmor. Diese fleckenlose Weiße findet in der Natur keinen andern Nebenbuhler als den Schnee, und wenn er leicht ins Goldige oder Rötliche spielt, kann er sich rühmen, der Haut unsrer Frauen und besonders dem Glanze des weiblichen Busens ähnlich zu sein.

Der Alabaster eignet sich für die Bedürfnisse der kleinen, häuslichen Skulptur; darum macht man daraus Schalen, Vasen, Statuetten und andre Gegenstände, welche zu dem Kleingewerbe der Bildhauerei gehören. Nichts ist schöner als eine Ampel von Alabaster, wenn sie in einem Schlafzimmer oder im Kabinet einer Dame ihre wollüstigen Strahlen herabsendet, welche den lebenden, wogenden Alabaster des Fleisches einer Eva liebkosen.

Sie erschien wie ein Gebild

Aus Alabaster oder edlem Marmor.

Ariosto.

Le front a des blancheurs mâtes de cire vierge,
Car il est ignorant des choses du malin,
Et l'âme transparaît sous la robe de lin

Comme à travers l'albâtre une flamme de cierge.

Gustave Pradelle.

A voir sur son beau front s'arrondir ses bras blancs, On croirait voir de loin, dans nos temples croulants,

Une amphore aux anses d'albâtre.

Victor Hugo.

Dans le vase à travers la pâleur de l'albâtre
On voit trembler la lampe....

Sainte-Beuve.

Alpenveilchen (Cyklamen.)

Als ich zum erstenmal das Bedürfnis fühlte, das Alpenveilchen ästhetisch zu taufen, nannte ich es „einen geflügelten Kuß,“ und solange sich keine bessere, poetischere Bezeichnung findet, werde ich die meine beibehalten.

Ist etwa nicht die purpurne Blüte dieser lieblichen, wohlriechenden Pflanze, dieser Zierde der Hügel und Berge, ein geflügelter Kuß? Betrachtet die Lippen eines Kindes, wenn sie sich runden wie eine frische Kirsche, und sagt mir, ob dieser Mund nicht einem Cyklamen gleicht. Und diese Blüte mit weißen Blättern und rosigem Rand, gleicht sie nicht dem Kuß eines schönen Weibes, der euern Lippen entgegenkommt, getragen von den schneeweißen Flügeln eines Engels?

Auch der Duft des Alpenveilchens paßt zu der Schönheit der Blüte; er ist mild, aber sinnlich, gefund, wie alles, was von den Bergen stammt; er hat etwas Ländliches, als wäre der Geruch der

feuchten Erde und des samtenen Mooses auf eine Blume übergegangen. Die ganze Pflanze ist bescheiden in sich zusammengedrängt, in den Mantel ihrer glänzenden, marmorierten, fast fleischigen Blätter gehüllt.

Das Alpenveilchen scheint zum Wachsen und Blühen die geheimsten Versteckpläge, die malerischsten Felsenspalten, die poetischsten Stellen des Gebirges zu wählen. Es liebt die bescheidene Einsamkeit und erscheint niemals in zahlreichen Familien, in großen Haufen. Es will die reine Gebirgsluft frei einatmen, es haßt das Gedränge der hohen Gräser, der unruhigen Kräuter, die Berührung der Dornbüsche, die offnen Ebenen; aber auch zu kalte und dunkle Schatten sind ihm zuwider. Es liebt das Sonnenlicht, aber dies soll durch Felsen, Steine und umgebende Pflänzchen gemildert sein. Es verbirgt sich unter feuchtem Moos, worin es sich ein Nest baut; von da versendet es seinen füßen Duft, und von da aus wirft es den Kindern und den Liebenden, die es aufsuchen, seine Küsse zu.

Mit seinem bunten Flügel

Stellt nach durch Thal und Hügel

Dem lezten Schmetterling;

Bedächtig euch bemühend,

Sucht immerhin ein Weilchen,

Dort zwischen Steinen blühend,

Purpurne Alpenveilchen.

Zanella.

« ΠροηγούμενηΣυνέχεια »