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am Fuß der Felsen,

Mit Farn gekrönt, wächst das Cyclamen,

Dufthauchend.

Aleardi.

Il nous a montré là sa puissance sans bornes:
Il dit au Cyclamen: fleuris sous les pics mornes!
Ed. Grenier.

Amaranth.

Der Name ist schöner, als die Blume; Amaranth bedeutet etwas Unverwelkliches (amaraino), und die Blume dieses Namens, welche gegen Ende des Sommers und im Herbste blüht, zeigt oft groteske Gestalt; aber man verzeiht sie ihr wegen ihrer lebhaft roten Farbe, und weil sie die Pflanze überlebt, die sie hervorge= bracht hat.

Wenn man an einem feuchtkalten Novembertage zwischen den Beeten eines Gartens spazieren geht, so glaubt man auf einem Kirchhof zu wandeln, auf soviele gelbe Blätter treten die Füße, soviele Mumien von toten Blumen, soviele entblätterte Bäumchen und verkommene Kräuter rings umher. Aber mitten in dieser Traurigkeit steht der Amaranth allein aufrecht, beweist durch seine roten Kügelchen und blutfarbenen Kämme seine Lebenskraft und scheint die Grausamkeit des Winters herauszufordern, der ihn mit soviel Leichen umgeben hat.

In der Wüste ist auch ein Grashalm ein Gedicht, und auf einem Novemberkirchhof wird selbst der

Amaranth schön, wenn auch von melancholischer Schönheit.

Homer berichtet, bei dem Leichenbegängnis des Achilles seien die Thessalier mit Amaranth bekränzt gewesen; den Alten war diese Blume das Symbol der Unsterblichkeit und daher durch die Hoffnung und den Glauben der Verehrung der Toten geweiht.

Vielleicht wegen des poetischen Namens dieser Pflanze gründete man einst den „goldenen Amaranth"-Orden, der in Toulouse demjenigen Dichter zuerteilt wurde, der die beste Ode bei den Blumenspielen" geliefert hatte.

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Auch in Schwaben gründete die Königin Christina im J. 1653 den Amaranth-Orden, von mehr galanter, als ritterlicher Bedeutung, zur Erinnerung an einen prächtigen Ball, bei dem sie als Nymphe gekleidet war und den Namen Amaranth trug. Dieser Orden, welcher schon vor dem Ende des 17. Jahrhunderts vergessen war, führte den schönen Wahlspruch ,,semper idem."

Die Schattierung von Rot, welche man Amaranth nennt, verdankt ihre Benennung unsrer Blume; Molière machte darüber ein anmutiges Wortspiel, das wir anführen wollen:

Et quand tu vois ce beau carrosse
Où tant d'or se relève en bosse

Qu'il étonne tout le pays,

Et fait pompeusement triompher ma Laïs,

Ne dis plus qu'il est amarante,

Dis plutôt qu'il est de ma rente Fière de ses longs jours, un zéphyr inconstant, L'amarante a livré son panache éclatant.

Ta louange, dans mes vers
D'amarante couronnée,

N'aura sa fin terminée

Qu'en celle de l'univers.

Roucher.

Ode Malherbe's an Heinrich IV.

Zu deinen Füßen blüht die Lilie,

Die Rose, und unsterblich steht die Blüte
Des Amaranths.

With solemn adoration down they cast

Carducci.

Their crowns, inwoven with amaranth and gold
Immortal amaranth, a flower which once

In Paradise, fast by the tree of life,

Began to bloom, but soon, for man's offence,

To heaven removed, where first it grew, there grows
And flowers aloft; shading the font of life,
And where the river of through midst' of heaven
Rolls o'er Elysian flower her amber stream;

With those that never fade the spirits elect

Bind their resplendent locks, enwreathed with beams.

Milton.

Les œillets enflammés, l'orgueilleuse amarante, Semblaient tomber du ciel en rosée odorante. Alexandre Soumet.

Ambrofia.

Nicht um die Ambrosia der Götter handelt es sich hier, sondern um eine zierliche Pflanze, welche an den Küsten unsres adriatischen Meeres wächst und von den Botanikern Ambrosia maritima ge= nannt worden ist.

Zwischen den blaugrünen Salzpflanzen, den stachligen Eryngien und andern Seepflanzen, welche eine so charakteristische Flora ausmachen, findet man auch dieses bescheidene Kraut, welches ohne Hochmut einen so hohen Namen trägt. An seinen zackigen, malerischen Blättern, an seinem aromatischen, angenehmen Geruche könnt ihr es erkennen, auch wenn ihr nicht Botaniker seid. Pflücket einen Zweig davon, atmet seinen Duft ein und hebt ihn unter den Andenken an die Vergangenheit auf.

Einst lud ich in einer prächtigen Mondscheinnacht eine Schar von Freunden und Freundinnen ein, mit mir die Ambrosia an dem sammetweichen Seestrand aufzusuchen, welcher die Bäder von Rimini umgiebt. Und Jünglinge und Knaben, Blondinen und Brünetten zogen zur geheimnisvollen Suche nach der Ambrosia aus. Wer bei so unsicherer Beleuchtung die erste Ambrosiapflanze fände und pflückte, sollte das Recht haben zu küssen, wen er wollte. Keiner von der Gesellschaft war häßlich, keiner boshaft, und keiner fürchtete sich vor der versprochenen Belohnung. Viele zerstachen sich die Hände bei der plöglichen Berührung des Eryngium,

aber eine Blondine, glücklicher, als die andern, vielleicht weil sie vorher heimlich einigen Unterricht in der Botanik erhalten hatte, entdeckte zuerst die kostbare Pflanze und bekam mit der Ambrosia den ersehnten Kuß, der für sie auch Nektar enthielt.

Viel Poesie und Mystik umgeben die alte Ambrosia der griechischen Mythologie. Sappho spricht davon, wie von einem Getränk, aber Homer macht sie bald zu einer Flüssigkeit, bald zu einem Wohlgeruch. Die Fabel erzählt, sie mache unsterblich und sei neunmal süßer als Honig. Ibykus versichert, nach einem Zitate bei Athenäus, beim Genuß von Honig fühle man den neunten Teil des Vergnügens, wie bei dem Einschlürfen von Ambrosia. Der Scholiast des Kallimachus belehrt uns, Ambrosia sei zum erstenmal dem einen Horne der Ziege Amalthea entströmt, während aus dem andern Nektar floß.

Wo bist du, schöne Muse? ich vermisse
Ambrosiaduft, das Zeichen deiner Nähe,
Hier unter diesen Bäumen, wo ich size,
Nach meinem Vaterhaus mich sehnend.

Ugo Foscolo.

Ambrosiaduftende, göttliche Feste,
Mit Nektar gefüllte, bekränzete Becher.

Carducci.

En toi je tomberai, végétale ambroisie,
Grain précieux jété par l'éternel Sémeur,
Pour que de notre amour naisse la poésie
Qui jaillira vers Dieu comme une rare fleur.
Baudelaire.

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