Qué vos heureux destins, les délices du ciel, Coulent toujours trempés d'ambroisie et de miel. Tu diras la verte savane, Les hautes herbes des déserts Les fruits de lait et d'ambroisie, Et les mines de poésie Dont tu jettes l'or à leurs pieds! Victor Hugo. Amethyst. Heutzutage glaubt niemand mehr an die feltfame Eigenschaft, welche sonst diesem Edelstein zugeschrieben wurde und ihm den Namen gab (Amethystos, einer, der nicht trunken wird), aber jedermann bewundert noch immer seine Schönheit. Im christlichen Symbolismus bedeutete der Ame= thyst Bescheidenheit und Demut; er war einer von den zwölf Edelsteinen, welche das Brustschild des Hohen Priesters der Hebräer schmückten, wo er die neunte Stelle einnahm. Die Bischöfe bevorzugen ihn zur Verzierung des bischöflichen Ringes, daher er auch Bischofsstein genannt wird. Wenn der Amethyst durchsichtig, glänzend und lebhaft violett gefärbt ist, so ist er sehr schön und nimmt sich in Verbindung mit andern Edelsteinen prächtig aus, mag er nun am Armband einer Dame, an einem edlere Steine oder andre Schäße enthaltenden Schreine glänzen, welche dem Herzen teurer sind als Diamanten. Auch für sich allein eignet sich der Amethyst zu schönen Ketten und Halsbändern, welche jedoch für den Hals älterer Damen besser passen, als für Jungfrauen und Mädchen. Der Amethyst erinnert mit seinem herrlichen Farbenspiel an das Violettblau der Meereswogen, wenn die Sonne sie von oben beleuchtet und der Sturm sie bewegt. Dann fuhren sie mit uns dich in die Grotten Wo Form und Elemente ewig wirken Im Reigentanze. Carducci. Anemone. Der Name, griechischen Ursprungs, klingt unserm Ohr süß wie Musik und erinnert weniger an den Wind, wie es die Abstammung des Wortes will, als an das Geläute der Alpenherden mit ihren poetischen Glöckchen. Denn gerade auf den Bergen blühen die Anemonen am schönsten, weiß, gelb oder violettrötlich. Die Anemone montana mit ihren schön dunkelvioletten, sammetartigen Blüten ist eine prächtige Blume, welche während ihres kurzen Lebens in zwei ganz verschiedenen Gestalten auftritt: zuerst als Glocke und Kelch und dann als Stern. Nicht weniger schön als sie ist die Anemone stellaria, welche, voll Ungeduld, in das Leben zu treten, ihre heller violette Blüte bei den ersten Strahlen des Frühlings er= schließt. Sie ist von ungeduldiger und zäher Lebenskraft, denn an Hügeln und Bergen steht sie vom März bis zum Mai in Blüte. Ihre Blumen fallen nicht aus, wie soviele andere, kurz nachdem sie sich geöffnet haben, sondern dauern möglichst lange und werden dabei immer blasser, zuerst rosa, dann weißlich rosa, zuletzt rein weiß, wie Menschen, die das Alter bleicht. Es ist interessant, an derselben Stelle die Farbenmannigfaltigkeit zu beobachten: jugendliche, lebhaftrote Anemonen umkränzen erwachsene, bleichere, und huldigen ehrfurchtsvoll ihren ergrauten Vätern, welche am Ende ihres hinschwindenden Lebens das Haupt neigen. Die Anemone hat auch Dichter begeistert, wegen des Mythus, der diese Blume aus dem Blute des Adonis entstehen läßt. Umsonst nur schmückt Italien sich Umsonst die Ähren goldnen Korns Des Landmanns Müh' belohnen. Zanella. Veuve de son amant, quand jadis Cythérée Constant Dubois. A peine de son char Vénus voit Adonis, Dans son sang qui ruisselle en liquides rubis, Arrache ses cheveux, les voiles de son sein, Tu naîtras de son sang, belle et tendre anémone. Elle dit; et ce sang qu'un pur nectar arrose, Comme on voit sur les flots des bulles d'air s'enfler, Du vent qui le fait naître est le jouet mobile. Un sourire immortel à la terre accorda Sainte-Beuve. Apfelbaum. Der Apfelbaum ist einer der schönsten Fruchtbäume, eine der lieblichsten Zierden des Gartens, und in dem großen Fest des Frühlings erfreut er Herz und Sinn. Geschmückt mit Blüten und früchteschwer, erscheint uns der Apfelbaum immer als ein heilsames und anmutendes Gewächs, welches keinen Anspruch auf ästhetische Vornehmheit macht, sondern nur dem muntern und einfachen Vergnügen des Volkes dienen will. Er hat stets etwas Ländliches, Kindliches, Haushälterisches an sich, und wenn er alt geworden, trägt er das Ansehen eines rüstigen Greises, welcher zwar sterben kann, aber nichts weniger als krank ist. Im Frühling bedeckt er sich mit einer Fülle reizender, rotweißer Blüten, gleichsam als ob ein Schwarm von Schmetterlingen sich auf seine Zweige niedergelassen habe, und unser Auge wird nicht müde, sich an dieser frischen Blütenpracht zu erfreuen. Da, wo die weißen und roten Blüten sich vermischen, sich verwirren und zusammenhäufen in dem Überfluß ihrer zarten Blätter, entdeckt man kaum noch hie und da ein wenig von dem grünen jungen Laube. Wer jemals die lachenden Hügel von Niederösterreich durchwandert hat, wenn alle Apfelbäume in Blüte stehen, hat eine der schönsten Scenen der vom Menschen fultivierten Natur bewundert. Im Spätsommer, wenn der Apfelbaum mit der Glorie seiner schimmernden runden Früchte, gleich den Wangen unsrer Kinder, prunkt, ist er noch schöner als im Frühjahr, und der frische, angenehme Duft all dieser lachenden Gesichtchen zwischen dem Laube erinnert uns an das Aroma jener menschlichen Köpfchen, welche von dem Duft der Gesundheit und Zufriedenheit umhaucht sind. Wenn die reine Empfindung, die Gesundheit, der herzige Frohsinn der Kindheit einen Geruch hätten, würde es der des Apfels sein, jener Frucht, welche |