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Du formest Spiegel, jungfräulich Geschmeide
Aus glänzendem Achat, so blank wie Stahl,
Die du sodann als launische Sultanin
Hinunterschleuderst in das tiefe Thal.

Zanella.

Je rapporte, ma sœur, de Rome antique et sainte,
L'albâtre d'un tombeau par les siècles jauni,

Des chapelets d'agate et d'hyacinthe.

Mme. De Girardin.

les trépieds d'agate et d'or éblouissants.

Alexandre Soumet.

Adler.

Wenige Sterbliche haben das Glück, den Adler in der Freiheit zu erblicken, aber auch in der Gefangenschaft behält er seine königliche Würde unversehrt bei; immer zeigt er sich als den geborenen Herrscher aller geflügelten Geschöpfe unsres Planeten. Ich habe den größten Geier des Himalaya und den Kondor, den größten Geier der Anden, gesehen, aber keiner von beiden reicht an die Majestät des Adlers heran. Beide sind riesenhaft, aber schwerfällig; sie sind stark, aber doch nur gemeine Totengräber, welche die Toten zerfleischen und die Lebenden fürchten: sie fressen Aas, stinken und überladen sich so mit Fleisch, daß sie Stunden und Tage lang dumm und überfüttert dasigen.

Auch der Adler ist fleischfressend, aber in der Ökonomie der Natur würde er eher den Namen

verdienen, welchen die Franzosen dem Henker geben: ,,exécuteur des hautes œuvres." Er tötet und verschlingt, aber ohne Grausamkeit, oder wenn er grausam ist, so zeigt er in seiner Wildheit so viel Mut und Stolz, daß man sie ihm verzeiht. Auch den Menschen greift er an, und wenn dieser es wagt, sein Nest zu erklettern und ihm die Jungen zu rauben, so verachtet er jede Gefahr und stürzt sich auf den Räuber.

Der Adler ist schön, von großartiger Schönheit. Ohne glänzende Farben, ohne mit Federbüschen oder eitlen Verzierungen zu prahlen, kleidet er sich in Braun und Schwarz, wie es sich für einen Boten des Todes ziemt, in dem tiefen Bewußtsein seiner gewaltigen Kraft. Auch wenn er ruhig auf einer Felsenspite oder am Rande eines Abgrunds sißt, ist er der Ausdruck der bewaffneten Stärke und auf jede Gefahr gefaßt. Er fürchtet nicht, sich sehen zu lassen, und übersieht die ganze Welt da unten zu seinen Füßen, indem er sich mit der ätherischen Luft der Höhen, mit der Weite seines Gesichtskreises berauscht. Flammenden Auges betrachtet er die geflügelten Geschöpfe, welche alle schwächer sind als er selbst, und fürchtet weder Überraschung, noch Hinterhalt. Er weiß, daß er nicht besiegt werden kann, da er von Geburt an zwischen den Stürmen und Blizen des Himmels lebt.

Bisweilen langweilt er sich auch in dem Schimmer der Gletscher und dem Wolkenmeere; die Alpen, die Anden und der Himalaya sind ihm zu

niedriges Land: dann schwingt er die Flügel und stürzt sich empor in den Himmel, über die Wolken, über die Abgründe; er erreicht Höhen, zu denen kein andres geflügeltes Geschöpf gelangen kann, und auf den starken Schwingen durch den leuchtenden Äther dahinschwebend, glücklich in seiner Einsamkeit und im Gefühl seiner einsamen Höhe, betrachtet er tief unten das Gewimmel des menschlichen Ameisenhaufens und ruft die Sonne an, seine einzige, würdige Schwester.

Nicht umsonst nennen ihn die Dichter den König der Vögel, den König und Herrscher der Luft, den Vogel Jupiters, den königlichen Vogel, den Vogel Ganymed's, den Vogel des Donnerers, den Vogel, welcher den Donner trägt, den Blizz schleudert, den geflügelten Diener des Königs der Götter, des Königs der Welt u. s. w.

Nicht umsonst stellten die Menschen den Adler an die Throne der Mächtigen und wählten ihn zum Feldzeichen ihrer Heere; nicht umsonst trugen die römischen und napoleonischen Adler in ihren Klauen den Ruhm eines Volks und die Eingeweide der Besiegten.

Zur Zeit des Cyrus zierte der Adler die Fahnen der Perser, welche ihn vielleicht zuerst zum Sinnbilde der Größe und Kraft gemacht haben. Der Adler war auch das Emblem der römischen Republik, um mit ihr einst zu verschwinden. Die römischen Adler waren in ältester Zeit von Holz, später von Silber mit goldenen Bligen in den Klauen. Der

Adler wurde bis zum Untergange der griechischen Kaiser beibehalten. Im Occident verschwand er mit dem Römerreich, erschien dann wieder mit den Karolingern, als diese sich die Krone aufs Haupt sezten. Carducci vergleicht die Oden Pindar's mit dem Fluge des Adlers:

in stolzem Adlerflug, Auf mächt'gen Schwingen ruhig ausgebreitet, Schwebt er im Mittagsglanz hoch über Markt und Stadt. Nicht unrichtig wird das Auge des Adlers mit dem Auge des menschlichen Genius verglichen, und Dante sagt von Homer:

Er schwebt, ein Adler, über allen andern.

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Corneille est l'aigle de la France," und „Montesquieu restera dans la postérité l'aigle de son siècle."

Ne sais tu pas encore, homme faible et superbe,
Que l'insecte insensible, enseveli sous l'herbe,
Et l'aigle impérieux, qui plane au haut du ciel,
Rentrent dans le néant aux yeux de l'Eternel?
Voltaire.

Der Adler unter seiner Flügel Gunst

Kann hüten seine Jungen nach Gefallen,
Wenn sie noch nicht verstehn des Fliegens Kunst.
Und wenn der Sturm in ihren Nestern allen

Den andern Vögeln Schrecken bringt und Beben,
Ruhn sie im Schuß der mütterlichen Krallen.

Vincenzo Monti.

Dem Adler gleich, der schon vor Tagesanbruch
Der Alpen höchste Gipfel überfliegt
Und nach der noch verborgnen Sonne späht.
Zanella.

Ainsi l'aigle superbe au séjour du tonnerre
S'élance; et soutenant son vol audacieux,

Semble dire aux mortels: Je suis né sur la terre,
Mais je vis dans les cieux.

Lamartine.

Wenn über schroffen Fichtenhöhen
Der Adler ausgebreitet schwebt . . . .

Goethe.

L'aigle, c'est le génie! oiseau de la tempête.

Qui des monts les plus hauts cherche le plus haut faîte,
Dont le cri fier, du jour chante l'ardent réveil;
Qui ne souille jamais sa serre dans la fange,
Et dont l'œil flamboyant incessamment échange
Des éclairs avec le soleil.

Son nid n'est pas un nid de mousse; c'est un aire, Quelque rocher creusé par un coup de tonnerre, Quelque brèche d'un pic, épouvantable aux yeux, Quelque croulant asile, aux flancs des monts sublimes, Qu'on voit, battu des vents, pendre entre deux abîmes, Le noir précipice et les cieux.

Nid royal! palais sombre, et que d'un flot de neige,
La roulante avalanche en bondissant assiège!
Le génie y nourrit ses fils avec amour,

Et, tournant au soleil leurs yeux remplis de flammes,
Sous son aile de feu couve de jeunes âmes

Qui prendront des ailes un jour!

Victor Hugo.

O Dieu! vois dans les airs! l'aigle éperdu s'élance Dans l'abîme éclatant des cieux;

Sous les vagues de feu que bat son aile immense, Il lutte avec les vents, il plane, il se balance; L'écume du soleil l'enveloppe à nos yeux.

Lamartine.

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