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And above him wheeled and clamoured
The Keneu the great war-eagle,

Sailing round in narrower circles,
Hovering nearer, nearer, nearer.

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Longfellow.

so wie der Adler pflegt,

Vor andern Vögeln sicher aufzusteigen,
Der Sonne nahend kühn und unentwegt,

Bis Menschenblicke ihn nicht mehr erreichen.

Mit feuerfarbnen Strahlen

Torquato Tasso.

In krummen Klauen schwebt der Adler hin,

Durch düsteres Gewölke stolz und kühn

Mit seiner Flügel Prahlen,

Und freut des Donners sich, mit welchem auf Typhon Herniederschmettern hoch Ossa und Pelion.

Comme une volée

D'aiglons aguerris

Vincenzo Monti.

Qu'un bruit de mêlée
A soudain surpris,
Qui battant de l'aile,
Volent pêle-mêle
Autour de leurs nids,
Et loin de leur mère,
La mort dans leur serre,
S'élancent de l'aire

En poussant des cris!

Lamartine.

Je ne vois que l'éther limpide, où rien ne nage, Excepté l'aigle noir, qui, comme un point obscur, Semble domir cloué dans l'immobile azur,

Ou qui bercé là-haut sur ses serres obliques, S'abaisse en décrivant des cercles concentriques, Lance d'un revers d'aile au soleil en plongeant

De sa plume bronzée un vif regret d'argent.
Et jette en me voyant couché près de son aire,
Un cri d'étonnement où vibre sa colère.

Lamartine.

L'aigle roi des déserts, dédaigne ainsi la plaine;
Il ne veut, comme toi, que des rocs escarpés
Que l'hiver a blanchis, que la foudre a frappés,
Des rivages couverts des débris du naufrage,
Ou des champs tout noircis des restes de carnage:
Et tandis que l'oiseau qui chante ses douleurs
Bâtit au bord des eaux son nid parmi les fleurs,
Lui des sommets d'Athos franchit l'horrible cime,
Suspend au flanc des monts son aire sur l'abîme.
Et là, seul, entouré de membres palpitants,
De rochers d'un sang noir sans cesse dégouttants,
Trouvant sa volupté dans les cris de sa proie,
Bercé par la tempête, il s'endort dans sa joie.
Lamartine.

Dans le coacle infect où le canard se vautre
Voit-on s'abattre l'aigle altier?

Non, l'aigle vit tout seul sur la plus haute cime,
Le tonnerre rugit en bas,

L'avalanche s'écrase et roule dans l'abîme;
Le torrent hurle: il n'entend pas;

Immobile, de l'ongle étreignant quelque pierre,
Quelque bras de pin foudroyé,

Il attache au soleil son grand oeil sans paupière,
D'ineffables lueurs noyé.

Th. Gauthier.

Agave und Aloe.

Obgleich diese beiden Pflanzen zu verschiedenen Geschlechtern und selbst Familien gehören, so verwechselt sie doch das Volk und nennt die Agave auch

oft Aloe. Für den Botaniker wäre dies natürlich ein grober Irrtum, aber der Ästhetik gegenüber kommt es nicht darauf an, denn die größern Arten der Aloe sind der gewöhnlichen Agave sehr ähnlich. Die Pflanze, die wir in Italien Aloe nennen, ist aber die Agave Americana, die heutzutage an den Küsten des Mittelmeers heimisch geworden ist; sie wächst da auf unzugänglichen Felsen, wohin sie die Hand des Menschen nicht hätte pflanzen können.

Die Agave ist die Königin der Fettpflanzen, welche auch bei uns in freier Luft gedeihen, und verleiht durch ihr malerisches, höchst originelles Aussehen den Landschaften Liguriens und des Orients einen ganz besondern Charakter. Man male mit aller Meisterschaft des Pinsels und der Palette eine südliche Landschaft: wenn sich keine Agave darin befindet, so fehlt ihr der am meisten charakteristische Zug.

Die Agave läßt sich weder liebkosen noch pflücken; sie läßt sich nicht in Sträußer binden oder in die Sklaverei unsrer Kübel und Gewächshäuser versehen; sie beharrt in ihrer starren Steifheit, sodaß sie sich kaum von einer Pflanze aus Zink oder Eisen unterscheidet.

Sie muß voller Freiheit genießen, um ihre Schönheit zeigen zu können, und an einer Felsenspalte, am Rande eines Abgrundes, zwischen Meer und Himmel erhebt sie dann ihre fleischigen, blaugrünen Blätter, welche weder vor der Sonnenglut des Sommers, noch vor den Stürmen des Winters ver

bleichen, an denen der Regen herabrinnt, ohne eine Spur zurückzulassen. Es sind Riesenblätter, oft über zwei Meter lang, die, spizig und am Boden hingestreckt, oder vielfach zusammengefaltet und gewunden, an die Gestalten der Verdammten Michelangelo's erinnern.

Sie ist eine reizbare, stolze, starke Pflanze, welche sich nicht gern zu andern gesellt, die einsamsten Felsen und Schluchten, die unzugänglichsten Stellen bevorzugt. Sie lebt nur für sich, oder von ihrem eignen, jugendlichen Nachwuchse umgeben, der aber auch schon bereit ist, dem Vorübergehenden, der ihn verlehen würde, sogleich seine scharfen Stacheln und seinen bittern, beißenden Saft entgegenzuhalten.

Wenn die Agave dessen müde geworden ist, Jahre und Jahre lang immer sich selbst gleich zu bleiben, entschließt sie sich plöglich, zu blühen, und streckt in wenig Tagen einen Sproß, so dick wie ein Mastbaum und mehrere Meter hoch, gen Himmel, und da oben, wohin eine Menschenhand nicht reichen kann, öffnen sich tausend und abertausend grünlichweiße Blüten, die auf einem riesigen Leuchter zu stehen scheinen.

In einen Blumenstrauß würde dieser blühende Baum nicht passen; um ihn zu pflücken, müßte man sich eines Beils bedienen. Dieser Gewalt erliegt die Pflanze und sendet den lehten Gruß ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln zu, welche zu ihren Füßen aufgesproßt sind. Und diese, weniger

undankbar und weniger vergeßlich als der Mensch, hüten noch jahrelang in ihrem Busen die hohe Leuchte, die ihnen geschimmert hat, bis Nordsturm oder Bliz das großartige, auch nach dem Tode noch schöne Skelett herabstürzt.

Das Wort Agave fommt von άyavós, bewundernswert, großartig, prächtig, und Acosta hatte Recht, diese Pflanze ,,el arbol de las maravilhas"

zu nennen.

Wegen ihrer riesigen Blüte und deren später Entwicklung, von der man irrtümlich annahm, daß sie ein Jahrhundert erfordere, hat man über die Agave viele Gedichte gemacht und auch eine Dentmünze geprägt mit der Umschrift: „Cunctando exsuperat."

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Joachim Nägelein, ein Prediger und Professor, richtete ein hochtrabendes lateinisches Gedicht an Virum praenobilissimum D. Johannem Magnum Volcamerum," in dessen Garten im J. 1726 eine Agave blühte. Aus diesem Gedicht entlehnen wir folgende zwei Verse:

Flos floris flori florem, flos inclyte, flore
Augeat, ut vigeas docta per ora virum.*)

Americana Aloe serpentum morsibus obstat,
Gallica dira lues etiam sanatur eadem.

Durante.

*) Dr. Marim. Rees, Über die Pflege der Botanik in Franken. Rede beim Antritt des Prorektorats der Königl. bayrischen Friedrich - Aleranders - Universität. Erlangen 1884. S. 15, 50.

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