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Spekulativ verwickelter und im eigentlichen Sinne belastet mit der ganzen Schwere der metaphysischen Problematik ist die zweite Form der Religion und der Gottesvorstellung. Hier ist nicht unmittelbar die Rede von dem Bewusstsein des Findens Gottes, sondern hier liegt der Ton auf dem unermüdlichen Suchen nach Gott, auf dem Ringen um ihn; Gottes Sein besteht in seinem Aufgegebensein. Deshalb ist nach dieser Auffassung das religiöse Verhalten erfüllt von der Unruhe ununterbrochener Forderungen. Diese Religion trägt nicht den Akzent des Glückes, sondern den Akzent der Tragik und des heroischen Kampfes. Nennen wir die erstbezeichnete Ausprägung des Gottesgedankens und der Religion, die die dogmatische ist «die orientalische», so sei für die zweite Ausprägung, für die kritische, die Benennung der «faustischen» gestattet.

Die Sicherheit der Gottesgewinnung ist der dogmatischen Ueberzeugung dadurch gewährleistet, dass sie sich der als unerschütterlich anerkannten, allgemeingültigen Beweise, dieser in ihrer Art doch grossartigen intellektualistischen Instrumentierungen der rationalen Theologie bedient. Und die Begabung und die Beglaubigung jedes der grossen Metaphysiker schienen sich in der Ergänzung und in der ausbauenden Aufrechterhaltung der altehrwürdigen, in einer machtvollen Tradition verankerten Gottesbeweise zu bekunden. Nicht ihre Kritik, geschweige denn ihre Beseitigung wurden als die rechtsgültige Aufgabe der Vertreter der Metaphysik angesehen. Der gedankliche Weg zum Absoluten war geebnet und unantastbar gefestigt durch die rationale Beteiligung an jenen Begriffsführungen und Deduktionen, an denen die Jahrtausende und die hervorragendsten Geister gearbeitet hatten. Das religiöse Heil und Glück waren dadurch in die denkbar gesichertste Aussicht gestellt; ein Zweifel an ihrer Erreichung konnte durch bündige Beweise widerlegt werden.

Der kritisch-faustische Typ der Religion ruht dagegen auf dem Grunde einer höchsten und heroischen Wagnisses und Entschlusses; er ist der Ausdruck einer überrationalen Freiheitstat und Gewissensentscheidung. Von dieser Stellungnahme aus werden die rationalen, also in der Form logischer Allgemeinheit sich bewegenden Begründungen des Daseins Gottes abgelehnt, weil sie die einzigartige und geheimnisvolle Tiefe des Gotteserlebnisses veräusserlichen. Der Gegenstand dieser Freiheitstat kann nicht mehr allgemein demonstriert; er kann nur aus der moralischen Kraft des Gewissens angesonnen und gefordert werden. Kants

berühmte Kritik der alten dogmatischen Gottesbeweise, die unzählige Male erörtert, nachgeprüft und von vielen Seiten beanstandet worden ist, ist ihrer eigentlichen Voraussetzung und Anlage nach kein wissenschaftlich-theoretisches Unternehmen im begriffsmässigen Sinne. Es ist vielmehr der Niederschlag einer moralisch-metaphysischen Opposition gegen ein Verhalten, das unserer Beziehung zum Ewigen und Absoluten denselben rationalistisch-dogmatischen Charakter aufprägte wie derjenigen zu irgendeinem Gegenstand der Erscheinungswelt, dessen man sich mittels der Mathemalik und der mathematischen Naturwissenschaft eindeutig und einwandfrei bemächtigen zu können glaubte.

Darum treffen auch alle Bemühungen, die dahin zielen, Fehler in der Kantischen Widerlegung der Gottesbeweise und so deren Schwäche und Unzulänglichkeit aufzudecken, nicht den Nerv dieser Kantischen Kritik. Wir sprachen weiter oben davon (S. 1069), dass und weshalb der alte Dogmatismus durch den Kritizismus in einem höchsten Verstande nicht widerlegt, nicht aufgehoben worden ist. Aber auch der Kritizismus ist durch keine, unter dem Gesichtspunkt des dogmatischen Rationalismus erfolgende Gegenargumentation zu widerlegen, zu beseitigen. Zugegeben, dass in der Kritik der klassischen Gottesbeweise durch Kant manches nicht in Ordnung ist, dass der grosse Kritiker den Sinn und den grundlegenden Ansatz jener alten Beweise nicht immer erfasst hat, dass er nicht selten vorbeiargumentiert, so besagen diese Missverständnisse, falls sie vorhanden sind, dennoch nichts gegen das innere Recht und gegen die Erfolge und Ergebnisse jener Kritik. Denn diese Kritik erwächst aus Voraussetzungen und bewegt sich, innerlichst gesehen und gewertet, in Gedankenbahnen, die aus Gewissens- und Freiheitsentscheidungen, die aus metaphysisch-normativen Einstellungen zum Absoluten stammen. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich die Einsicht, dass die Kantische Widerlegung der Gottesbeweise selber zu den im höchsten Sinne unwiderlegbaren geistigen Grosstaten gehört, dass sie metaphysisch auf sich selber beruht und in sich selber ruht. Und deshalb ist auch das Bekenntnis zu dieser Widerlegung eine aus Freiheit hervorgehende Gesinnungshandlung, ganz in der gleichen Weise wie Kant eine ihm eigentümliche und durchaus positive Art der « Beweise für Gott und das Absolute vertritt.

In zwei machtvollen Typen entfaltet sich der Gesamtbegriff der Philosophie. Seine systematische Einheit prägt sich in der konstruktiven

Antinomie von Dogmatismus und Kritizismus aus. Ist die Notwendigkeit und die ausserordentliche Fruchtbarkeit dieser Antinomie durchschaut, dann ist damit zugleich der tiefste Grund für die Problematik der Philosophie erkannt. Aber wie diese Antithese in der einen Richtung Folge und Ausdruck, Ergebnis und Niederschlag der übergreifenden Synthese ist, die den Begriff der Philosophie begründet und möglich macht, so ist sie in der andern Richtung aber auch wieder die Voraussetzung und die Ermöglichung für den korrelativen Reichtum und für die Fülle der philosophischen Arbeit und der philosophischen Entwicklungen. Nicht zuletzt verdanken wir jedoch gerade dem Kritizismus diese freie und vorurteilslose Würdigung und Anerkennung der ihm polar gegenüberstehenden Gedankenform und Weltanschauung. Er ist es, der uns den Dogmatismus als den zugehörigen korrelativen Faktor verstehen lehrt. Nicht zu einem feindlichen Ausschluss. sondern zu einer unbefangenen und unvoreingenommenen Prüfung und Schätzung der Bedeutung des Dogmatismus führt die wahrhaft kritische Geisteshaltung. Wie sie selber auf dem Prinzip der Freiheit beruht, so fordert und verhilft sie auch zu dem freien Ueberschlag über das, was ihr Antipode an sachlichen Werten in sich trägt und zu leisten vermag.

Die Gewinnung dieser Freiheit ist vielleicht das reichste und förderlichste Geschenk des Kritizismus an die Menschheit. Und wir dürfen ohne Ruhmredigkeit sagen, dass von keinem philosophischen System die Idee der Freiheit tiefer begründet und umfassender durchgeführt worden ist als von dem Kritizismus. In dieser seiner Gabe spricht sich die versöhnende Humanität der ihm zugrunde liegenden Gesinnung aus. Es war mir ein dringendes Bedürfnis, bei dieser Jubiläumsfeier Immanuel Kants jenen entscheidenden Wesenszug des Kritizismus in Ihrem Kreise hervorzuheben. Dass mir zur Befriedigung dieses Wunsches die Gelegenheit geboten wurde, dafür sein die Einberufer und Veranstalter dieses Kongresses nochmals des wärmsten Dankes versichert.

Aus der systematischen Wechselbeziehung von Gegensätzen baut sich die Einheit der Philosophie auf. Aber wie in ihrer Arbeit und in ihrem Leben die Gesamtheit der menschlichen Kultur sich spiegelt, so möge die soeben ausgesprochene Erkenntnis als ein antreibendes Symbol dafür gelten, dass das Bestehen von Gegensätzen innerhalb der gesellschaftlich-geschichtlichen Wirklichkeit die Erreichung und Aufrechterhaltung der übergreifenden und erlösenden Einheit nicht verhindern darf

dass alle Reibungen und Spannungen dennoch die Solidarität der Menschheit in ihren hehrsten Interessen auf die Dauer nicht unterdrücken können und nicht unterdrücken werden. An diesem Versöhnungswerke mitzuschaffen, ist die Aufgabe, ist der Auftrag und die Botschaft der Philosophie. Unser Kongress ist der Philosophie gewidmet. Möge er also diese Aufgabe erfassen und diese Botschaft verbreiten. Auch er dient der Forderung der höchsten gedanklichen Synthese der Kultur. Möge er sich gestalten zu einem leuchtenden und folgenreichen Ausdruck und zu einer eingreifenden Bekundung dieses verbindenden und versöhnenden Geistes. Erst in der praktisch-sittlichen Leistung rechtfertigt und vollendet sich alle Theorie.

ARTHUR LIEBERT
Vorsitzender der Kantgesellschaft, Berlin

Schema sistematico del problema del conoscere scientifico con riguardo all'ideologia Tomistica e Kantiana.

Socrate s'ingegnò di definire scientificamente i concetti; i suoi continuatori, Aristotele e Platone, ne esaminarono più davvicino l' oggetto; la filosofia tomistica proseguì per questa via. A sua volta Kant investigò le condizioni, che rendono possibile il conoscere scientifico: compito principale della filosofia contemporanea è l'assicurare la ragione della propria esistenza a sè ed a tutte le altre scienze coll' investigare la possibilità e i confini dell'indagine scientifica. Qui è nostro proposito discutere brevemente il problema sulla possibilità del conoscere scientifico.

1. Lo scettico assoluto, che non riconosce altra base filosofica che il dubbio, rappresenta la negazione estrema; di qui la necessità di assoggettare all'esame psicologico anzitutto questo punto di vista.

Il dubbio è un atto vitale immediatamente conscienziale; cioè tale avvenimento, che io osservo, conosco, perchè lo provo vivendo: esso è

Estratto riassuntivo dall'opera << Kant e la Neoscolastica » Zagreb, 2 vol.

dato alla mia immediata conoscenza d'osservazione (percezione, esperienza) in tale modo, che io semplicemente lo constato nella sua realtà senza alcun processo raziocinante. È inoltre indiscutibile, che io posso comprendere l'atto vitale del dubbio in rapporto agli altri miei atti conscienziali. Vale a dire, che rifletto sui miei contenuti conscienziali e che vicendevolmente li appercepisco: ossia, l'empiria conscienziale vive sottoposta alla riflessione e all'osservazione del pensiero.

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Mediante questa riflessione del pensiero colgo immediatamente l'atto del dubbio in reale rapporto col mio «ego». Quindi l'esistenza empirica dell' ego mi si rende nota per appercezione immediata o intuitiva. Appena allora quando questo ego» io lo distinguo dal « non ego », creo il giudizio: «< io (e non qualche altra cosa) esisto». Nell'empiria non viene dato alla mia riflessione intellettiva null'altro circa il mio « ego»: cioè il mio « ego» resta a questo momento ancora del tutto indeterminato secondo la sua essenza o natura. Ogni ulteriore determinazione dell'ego avverrà movendo da determinati punti empirici d'appoggio, sui quali ragionando si passa poi nella realtà metempirica. Tale compito si propone la psicologia razionale. Naturalmente la determinazione metafisica dell'ego non può essere il punto di partenza contro uno scettico assoluto. Soltanto il giudizio sulla realtà empirica dell'ego è così sicuro, che non posso dubitarne senza abbattere anche la stessa possibilità del dubbio.

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Tale risultato di una discussione con uno scettico assoluto diventa il punto di partenza per l'ulteriore soluzione del problema del conoscere. La Noetica pone il suo concetto della « verità oggettiva », che dalla soggettiva» si distingue in quanto significa il valore del conoscere non soltanto per nn soggetto empirico, ma pure come norma per tutti i soggetti. Lo scettico dubbioso circa la nostra capacità rispetto alla verità oggettiva può essere invitato a fare le seguenti considerazioni:

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Non vi può esser giudizio incerto sulla realtà empirica di quell' « ego» che dubita. Parimenti non è possibile dubitare del giudizio che esclude l'identità di quello che è reale o meno. Come la capacità intellettiva, così anche questi due giudizi sono la caratteristica dal punto di vista dogmatico», contro lo scetticismo assoluto. Vale a dire: senza tali giudizî non si potrebbe neppure esprimere un giudizio (come punto di vista filosofico!) sulla realtà del dubitare. Sicchè il fatto empirico del dubitare garantisce immediatamente la verità dei giudizi, che condizionano tale fatto come oggetto del giudizio. Lo scettico assoluto genera

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