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I. Teil.

Einleitung.

Garth-Leicht, Dispensary.

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I. Garth's Leben.

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"To satirize persons who are presumed to be engaged in dishonourable confederacies for mean and mercenary ends, against the dignity of their own profession' mit diesen Worten stellte ein edler Menschenfreund seine Muse in den Dienst der leidenden Menschheit. Die Habsucht an den Pranger zu stellen und vielleicht dadurch, daß er die Gegner eines edlen Werkes lächerlich machte, sie zur guten Sache zu bekehren, das war der Zweck seiner Dichtung.

Garth's Dispensary ist nicht das Werk eines Genius, es wird auch nicht Anspruch machen dürfen, mit den bedeutenderen Werken seiner berühmteren Freunde und Zeitgenossen, wie Pope und Dryden, auf eine Stufe gestellt zu werden; innerhalb des komisch-heroischen Epos aber nimmt es einen ziemlich hohen Rang ein, einen höheren jedenfalls, als man ihm bisweilen anzuweisen beliebte. Wäre nicht Pope's Rape of the Lock erschienen, „das die Gattung nach einer neuen Seite, der zierlichen, duftig-galanten hin, ausbaute", 1) so hätte das ältere Gedicht seine anfangs so große Beliebtheit in England länger bewahrt.

Garth's Leben bietet uns viel des Interessanten, vor allem durch die Beziehungen des Dichters zu den hervorragendsten Persönlichkeiten seiner Zeit. In jedem bedeuten

1) Schenk, Sir Samuel Garth und seine Stellung zum komischen Epos, Heidelberg 1900, S. 85.

den Zirkel der Hauptstadt war der Dichterarzt und Politiker ein gern gesehener Gast. Er war beliebt bei Hofe; König Georg I. schlug ihn bei seinem Regierungsantritt 1714 zum Ritter und zwar mit Marlborough's Schwert und ernannte ihn zu seinem Leibarzt und zum Generalchirurg des britischen Heeres. 1) Als erstem Arzt der Whigpartei 2) standen ihm die Salons der vornehmen, whigistischen Gesellschaft offen. Eine nicht unbedeutende Rolle soll er bei der Gründung des sogenannten Kit-Kat-Clubs im Jahre 1703 gespielt haben, als dessen Mitglied er infolge seiner persönlichen Liebenswürdigkeit und seiner guten gesellschaftlichen und rednerischen Talente sich allgemeiner Beliebtheit erfreute.") Auch in dem Treff- und Sammelpunkt der literarischen Welt seiner Zeit, dem berühmten Will'schen Kaffeehaus, war Garth kein Fremder; hier lernte er Dryden und andere Dichter kennen, und zweifellos regten ihn diese zu dichterischem Schaffen an. 4)

Sir Samuel war einer der ersten Freunde des jungen Pope gewesen, der ihm sein Hirtengedicht The Summer widmete") und wiederholt von seinem Freund und Lehrer, den er allerdings in der Dichtkunst übertroffen hatte, in den Ausdrücken der höchsten Anerkennung redete. Von den übrigen Dichtern, mit denen er teils seiner politischen Stellung wegen, teils durch den Erfolg seines Dispensary bekannt und teilweise befreundet wurde, seien genannt vor allem Dryden, Charles Montague, der spätere Graf Halifax, Godolphin, Vanbrugh, Wycherley, Steele, Swift, Rowe und Addison. Besonders mit dem Dichter des Cato verband ihn innige Freundschaft.

Seinem Einfluß vor allem war es zuzuschreiben, daß Dryden, der ziemlich arm starb, ein öffentliches Begräbnis

1) Johnson, Lives of the Poets, sub Garth.

2) Encyclop. Brit., sub Garth.

3) Schenk, a. a. O., S. 14.

4) Schenk, a. a. O., S. 5.

5) Vgl. die Anm. Pope's zu diesem Gedicht.

erhielt.1) Wirkliche Charaktergröße zeigte er aber beim Sturz Marlborough's und Godolphin's. Er war einer der ersten, die dem gestürzten Minister ihre treue Freundschaft kundtaten.3) An den gefallenen Feldherrn aber richtete er eine kurze Epistel in Versen, in der er dessen Taten preist und ihn wegen seines Unglücks zu trösten versucht.3) Für dieselbe Güte des Charakters endlich legt das Hauptwerk des menschenfreundlichen Arztes, sein Dispensary, glänzendes Zeugnis ab.

Samuel Garth 4) war 1661 als ältester Sohn des William Garth geboren; er stammte aus einer vornehmen, angesehenen Familie, die im Bowland Forest ansässig war.5) Über den Stand des Vaters ist nichts Näheres bekannt. Der junge Samuel wurde nach dem benachbarten Ingleton auf die Schule geschickt, wo er einen guten Unterricht in den klassischen Sprachen genoß. Auch auf der Universität und später hat er sich viel mit Latein und Griechisch beschäftigt und sich eine umfangreiche Kenntnis der beiden Sprachen und Literaturen erworben; die vielen Anspielungen auf griechische und lateinische Schriftsteller in seinen Dichtungen, sowie seine Übersetzungen aus dem Lateinischen und seine lateinischen Reden bezeugen uns das.")

In seinem 16. Jahre (1676) verließ er die Schule, ging nach Cambridge und trat in das Peterhouse College ein, um Medizin zu studieren.) Er dehnte seine Studienzeit ziemlich aus, um gründlicher mit seiner Wissenschaft vertraut zu werden, was ihm später in seiner Londoner Praxis sehr zustatten kommen sollte. Nach dreijährigem Studium wurde er

1) Dryden, Poet. Works. (Globe Ed.) Einl. S. 79.
2) Bell, The Poet. Works of Sir Sam. Garth. Einl.
3) Schenk, a. a. O., S. 26.

') Es werden hier nur die wichtigsten Daten gegeben; Weiteres ist bei Schenk zu finden.

5) Norman Moore im D.N.B.
*) Schenk, a. a. O., S. 4.

Norman Moore, a. a. O.

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