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Baccalaureus, 1684 Magister Artium. Er verließ dann 1687 Cambridge für einige Zeit und wandte sich nach Holland, um in Leyden seine medizinischen Kenntnisse zu vertiefen. 1) Nach Cambridge zurückgekehrt, erwarb er sich am 7. Juli 1691 den Grad eines Doktors der Medizin.2)

Kurze Zeit darauf ging er nach London, um sich dort als praktischer Arzt niederzulassen; durch einige glückliche Kuren begründete er sich bald einen guten Ruf und eine ausgedehnte Praxis.3) Am 12. März 1693 wurde er vor dem Ärztekollegium geprüft und am 26. Juni als Mitglied in das Kollegium aufgenommen.) In dieser Eigenschaft hielt er am 17. September 1697 im Hause des Ärztekollegs in Warwick Lane die sog. Harveyrede, die derartigen Anklang fand, daß sie auf Antrag des Präsidenten und der Zensoren im Druck erschien.5) 1699 entstand sein Dispensary, ein Jahr darauf (1700) übersetzte er das Leben des Kaisers Otho für den fünften Band von Dryden's Plutarch und 1702 einige Reden des Demosthenes; beide Übersetzungen erschienen bei Dryden's Verleger Jakob Tonson.") Am 3. Oktober 1702 wurde Garth unter die Zensoren des Ärztekollegiums aufgenommen.")

Als Mitglied des Kit-Kat-Clubs dichtete er im Jahre 1703 einige gute, glatte Verse, gereimte Trinksprüche, die zuerst am Ende der 10. Auflage des Dispensary abgedruckt wurden.) Das Jahr vorher hatte er für den Tamerlane seines Freundes Rowe den Prolog verfaßt. In den nächsten Jahren entstand dann eine Reihe kleinerer Gedichte, darunter An imitation of a French author. Auch A soliloquy out of Italian verdient hier erwähnt zu werden.

1) Norman Moore, a. a. O.

2) Johnson, Lives of the Poets, sub Garth.

3) Ersch u. Gruber, sub Garth.

4) Johnson, Lives of the Poets, sub Garth.

5) Norman Moore, a. a. O.

6) Norman Moore, a. a. O.
7) Bell, a. a. O.

3) Norman Moore, a. a. O.

Im Jahre 1711 schrieb Garth ein lateinisches Widmungsgedicht für eine beabsichtigte Ausgabe des Lucretius; es war an den damaligen Kurfürsten von Hannover, den späteren König Georg I., gerichtet und wird als eine der besten neulateinischen Dichtungen jener Zeit gepriesen.1)

Garth heiratete Maria, die Tochter des Sir Henry Beaufoy. Sie schenkte ihm eine Tochter, die später die Gattin des Obersten William Boyle wurde. Doch schon nach kurzer Ehe starb Lady Garth am 14. Mai 1717 und wurde zu Harrow in einem Grabgewölbe beigesetzt, das der Dichter für sich und seine Familie hatte errichten lassen.2)

Nachdem Garth 1713 den Epilog zu dem Cato seines Freundes Addison geschrieben hatte, 3) trat er dann wieder 1715 mit einem größeren Gedicht vor die Öffentlichkeit. Im April 1715 erschien sein Claremont, eine Dichtung ähnlich Denham's Cooper's Hill (1643) und Pope's Windsor Forest (1713), die den Herrensitz Claremont, die Besitzung des Earl of Clare verherrlichen sollte.*)

Im folgenden Jahre, 1716, entstand ein kurzes Gedicht On the new conspiracy, als der Prätendent Jakob III. den vergeblichen Versuch gemacht hatte, mit dem Schwert in der Hand den englischen Thron zu gewinnen.")

Gegen das Ende seines Lebens verwandte Garth wieder viel Zeit auf die von ihm immer hochgeschätzte lateinische Literatur, namentlich auf seinen Lieblingsdichter Ovid, mit dem er selbst manches gemeinsam hat. Es war sein Wunsch, eine vollständige Übersetzung der Metamorphosen herauszugeben, und er hatte für diesen Plan eine Reihe von Mitarbeitern gewonnen.

1) Cibber, Lives of the English Poets, sub Garth.
Norman Moore, a. a. O.

3) Hettner, Literaturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts, S. 261.

4) Norman Moore, a. a. O.
*) Schenk, a. a. O., S. 37.

Im Jahre 1717 erschien die Übersetzung. Garth selbst hatte eine Vorrede dazu geschrieben, außerdem war das 14. Buch ganz, und aus dem 15. die Geschichte des Cippus von ihm. Von den übrigen Mitarbeitern, welche Übersetzungen einzelner Bücher beigesteuert hatten, sind namentlich Addison, Congreve, Gay, Pope und Rowe zu nennen.1)

Von Garth's letzten Lebensjahren ist nicht mehr viel zu berichten. Er hatte sich ein ansehnliches Vermögen erworben und besaß auch Grundbesitz in den Grafschaften Warwick, Oxford und Buckingham.) Seine anstrengende Tätigkeit war auf seine Gesundheit nicht ohne Einfluß geblieben; er erkrankte schließlich ernstlich, wie wir aus einem Gedicht ersehen, das sein Freund Granville, der spätere Lord Lansdowne, an ihn richtete. Es zeigt uns, welches Interesse man an Garth nahm, und welchen Ruf er sich als Arzt erworben hatte. Von dieser Krankheit hat er sich wahrscheinlich nicht recht wieder erholt; er starb bald darauf, am 18. Januar 1719, 3) und wurde am 22. Januar neben seiner Gattin in dem ihm gehörigen Grabgewölbe in der Kirche zu Harrow-on-the-Hill beigesetzt.*)

II. Entstehungsgeschichte des Dispensary.

'A vobis itaque obnixe peto ut rursus in concordiam redeatis', ruft Garth gegen Ende der Harveian Oration (1697)

1) Schenk, S. 37.

2) Bell, a. a. O., Einleitung.

3) Über die Frage, ob 1718 oder 1719 als Todesjahr anzusetzen sei, siehe Schenk, S. 40. Die Frage wird m. E. entgültig entschieden durch folgende Stelle in einem Briefe L. Burton's an James Craggs (Stowe Ms., im Britischen Museum, Nr. 198, S. 248): 'And now by the Death of Sr. Samll. Garth the Physician Genll. to the Army being vacant' etc. Der Brief ist vom (Dienstag) 20. Jan. 1718, also 2 Tage nach Garth's Todestag, dem 18. Jan. 1718 nach damaliger Rechnung, das wäre aber nach unserer jetzigen Zeitrechnung der 18. Jan. 1719.

4) Döring bei Ersch und Gruber.

seinen Kollegen zu. Mit eindringlichen Worten mahnt er sie da zur Einheit und fordert sie auf, das edle, menschenfreundliche Werk, den armen Kranken unentgeltlich Arzneimittel zu verabfolgen, zu unterstützen. Die Ehre der Fakultät gebiete es, dem niedrigen Beweggründen entspringenden Versuch einzelner, den hochherzigen Plan zu Fall zu bringen, mit der größten Entschiedenheit entgegenzutreten.

Diese Armenapotheke, für deren Unterstützung unser Dichter mit solcher Wärme eintritt, war eine Einrichtung, die schon seit 1687 Gegenstand heftigster Erörterungen im 'College of Physicians' gewesen war.1)

Im Juli 1687 veröffentlichte das Ärztekolleg ein Edikt, das alle 'fellows, candidates and licentiates' aufforderte, den Armen der Nachbarschaft unentgeltlich ärztliche Hilfe zu leisten.2) Der hohe Preis der Arznei aber war der Ausführung dieses Planes hinderlich, man beschloß daher im nächsten Jahr (August 1688), die Arzneien im Laboratorium des College anzufertigen und in einem anderen Raume des Gebäudes abzugeben. Die Kosten sollten aus freiwilligen Beiträgen bestritten werden. Die Apotheker nun, anstatt analog dem mildtätigen Beispiel der Ärzte die Herstellung der Arzneien unentgeltlich zu übernehmen, verbanden sich, eine finanzielle Schädigung fürchtend, mit einigen gleichfalls aus Geldgier unzufriedenen Ärzten und versuchten durch allerlei Intriguen dieses gemeinnützige Unternehmen zu verhindern.3) 1694 wurde der Bechluß von 1687 erneuert und erweitert; es sollte jetzt auch bestimmt werden, wer die Arzneien abgeben und ihren Preis festsetzen sollte. Die Ärzte hatten einige Apotheker dafür gewonnen, die Arzneien auszuteilen, und machten nun den Apothekern den Vorschlag, die Bestimmung des Preises durch den Vorsteher der Apothekergesellschaft vornehmen zu lassen. Doch dagegen erhob

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sich sofort heftige Opposition. Die Apotheker, die die gute Sache unterstützen wollten, wurden als Verräter ihres Standes verschrien, es wurde ihnen mit Unannehmlichkeiten gedroht und schließlich sogar ein Protest gegen die Absicht der Ärzte beim 'comittee of the city' eingereicht. Auch die Ärzte wurden vorstellig, doch scheint 'among the sons of trade' der Krämersinn die Oberhand gewonnen zu haben, denn das 'comittee of the city' billigte zwar ihr Unternehmen, zögerte aber die Abfassung eines Schriftstückes hinaus und vergaß es schließlich ganz. 1) Dennoch gaben die Ärzte den Kampf für ihre gute Sache nicht auf, und so wogte der Streit hin und her. Am 22. Dezember 1696 setzte dann das Ärztekollegium ein Schriftstück auf, das von 53 Mitgliedern unterzeichnet und besiegelt wurde. 2) Jeder der Unterzeichner verpflichtete sich darin, dem Zensor des Kollegs 10 auszuzahlen, um damit Arzneien herzustellen, die dann zum Selbstkostenpreis an die Armen abgegeben werden sollten. Die Folgen dieses Beschlusses waren heftige Streitigkeiten; die Gegenpartei, in ihrem Ärger, scheute sogar nicht einmal vor tätlichen Angriffen zurück. 3) Lange konnten unter diesen Umständen die Ärzte die kostenlose Unterstützung der Armen nicht durchführen, sie mußten schließlich den Kampf für die gute Sache aufgeben, da sie von allen Seiten angefeindet, von keiner aber unterstützt wurden. 4) The poor were, for a time, supplied with medicines; for how long a time, I know not', sagt Johnson. 5) Im Jahre 1703 wurde der Streit auch rechtlich entschieden, indem das Oberhaus erklärte, daß nur die Apotheker das Recht hätten, Arzneimittel anzufertigen. 6)

1) Johnson, a. a. O.

2) Das Schriftstück ist vor dem Text abgedruckt unter dem Titel: The Copy etc.

3) Siehe II. Teil: The Preface.

4) Schenk, a. a. O., S. 9.

5) Johnson, a. a. O.

Chambers' Cyclopaedia, sub Garth.

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