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Herausgegeben von

Dr. Johannes Hoops

o. Professor an der Universität in Heidelberg

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Longfellow's

EVANGELINE

Kritische Ausgabe mit Einleitung, Untersuchungen über die Geschichte des englischen Hexameters und Anmerkungen

von

Ernst Sieper,

Dr. phil., a. o. Professor an der Universität München

KEMPER
APERTUS

Heidelberg 1905

Carl Winter's Universitätsbuchhandlung

Verlags-Archiv Nr. 26

Alle Rechte, besonders das Recht der Übersetzung in fremde Sprachen,

werden vorbehalten.

Vorwort.

Endlich kann meine Evangeline-Ausgabe, die seit länger als drei Jahren im Pult des Verlegers schlummerte, erscheinen. Der Umstand, daß die Textbibliothek in die Hände eines andern Verlegers überging, ist schuld an der Verzögerung des Druckes.

Eine neue erklärende Ausgabe der berühmten Longfellow-Dichtung war ein Desiderat. Die deutschen und englischen Schulausgaben, soweit ich sie einsehen konnte, sind selbst ich hoffe, es ist mir keine entgangen bescheidenern Ansprüchen nicht zu genügen imstande, trotz der günstigen Rezensionen, die man gelegentlich darüber lesen kann. Die relativ beste Ausgabe, diejenige von Quinn, deren Anmerkungen mit Liebe und eingehender Sachkenntnis geschrieben sind, ist schon deshalb ungenügend, weil der Text in der ursprünglichen Fassung mitgeteilt und überdies vom Herausgeber vielfach ohne näheren Ausweis geändert wurde.

Gerade die Textfrage ist bei dieser LongfellowDichtung besonders schwierig und interessant. Hier wurde diese Frage nur soweit berührt, als es sich mit dem Programm der Textbibliothek verträgt. An andern Orten wird sich Gelegenheit bieten, ausführlicher dar

über zu handeln.

Daß in der Einleitung zu dieser Ausgabe auch die Geschichte des englischen Hexameters behandelt wird, ist den Fachgenossen hoffentlich nicht unwillkommen.

Ich war bestrebt, über die Arbeiten von Tillbrook, Elze und andern hinauszukommen.

Die Anmerkungen dürften manchem vielleicht zu ausführlich erscheinen. Aber es kam mir darauf an, einmal alles zusammenzustellen, was zur Erklärung der Dichtung irgendwie von Belang sein kann. Das Material ist nicht aus Wörterbüchern und Enzyklopädien zusammengeschrieben, sondern, wo immer tunlich, aus denjenigen Quellen geschöpft, die Longfellow selbst benutzt hat. Auf diese Weise erhalten wir einen näheren Einblick in die Art und Weise, wie Longfellow arbeitete, wie seine dichterische Anschauung zustande kam, und gewinnen damit neues Material zur Beurteilung und Würdigung seiner dichterischen Individualität.

Aus den Anmerkungen wird man auch erkennen, wie sehr Longfellow's Dichtung in der Literatur, Geschichte und Landschaft seines Heimatlandes wurzelt. Bis jetzt ist hauptsächlich Longfellow's Beziehung zu europäischen Literaturen erörtert worden. Hier wird die enge Verbindung seines Schaffens mit der Kultur seines Heimatlandes näher gezeigt.

Die beiden anderen Werke Longfellow's, die eben. falls heimatlichem Boden entsprossen sind, 'The Song of Hiawatha' und 'Courtship of Miles Standish', hoffe ich in derselben Weise zu bearbeiten. Es ist meines Erachtens kein Zufall, daß die drei amerikanischen Epen Longfellow's, also diejenigen seiner Dichtungen, die in bodenständiger Kultur wurzeln, zugleich seine bedeutendsten Werke sind.

Zu danken habe ich Mr. William L. Lane und Mr. Edward H. Virgin von der Harvard-UniversityLibrary für ihre liebenswürdige Unterstützung bei Regelung der Textfrage.

Dankbar gedenke ich auch meines verehrten Lehrers, des Professors J. Rein in Bonn. Er hat nicht nur die Pflanzennamen, die in der Dichtung vorkommen, näher bestimmt, er war es auch, der vor nunmehr 12 Jahren, als ich seine Vorlesungen über Amerika hörte, mich veranlaßte, den Schauplatz der amerikanischen Epen Longfellow's näher zu untersuchen, und damit die Anregung zu dieser Ausgabe gab. Möge neben der Fülle der Ehrungen, die dem Erforscher Japans heuer bei seinem 70. Geburtstage beschieden wurden, auch diese Gabe freundliche Aufnahme finden.

E. S.

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