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James Cochgrane, Louisa from the German of Voss. Edinburgh, 1852.

James Cochgrane, Herman and Dorothea from the German of Goethe. 1853.

Susanna Winkworth, The Life and Letters of B. G. Niebuhr. 1852. Enthält einige hexametrische Gedichte.

J. Cochgrane, Hanna and her Chickens. From the German of Eberhard. Edinburgh, 1854.

Charles Kingsley, Andromeda. London, 1858. Henry Dale, Goethe's Hermann and Dorothea. Dresden, 1859.

Dales Text ist die Grundlage für die später (1874) in München und Berlin erschienene von Kaulbach und Hofmann illustrierte Prachtausgabe.

Von den hier genannten Hexameterdichtungen ist "The Bothie of Toper-na-Fuosich' direkt durch Longfellows Werk veranlaßt worden. A. H. Clough schreibt in einem Briefe an Emerson: 'Will you convey to Mr. Longfellow the fact, that it was a reading of his 'Evangeline' aloud to my mother and sister, which coming after a reperusal of the Iliad, occasioned this outbreak of hexameters'. Vgl. 'Riverside Edition', IV, p. 16.

Die mehrfache Übersetzung von 'Hermann und Dorothea', sowie von Voßens 'Luise' wird man wohl mit dem Umstande in Verbindung bringen müssen, daß gerade durch die vielen Besprechungen der Longfellowschen Dichtung die Aufmerksamkeit in erhöhtem Maße auf die vorbildlichen deutschen Werke gelenkt wurde. Vgl. beispielsweise: 'Fraser's Magazine', Vol. XXXVII, p. 295/296. Philarète Chasles in der 'Revue des deux Mondes.' 1849. Vol. II, p. 135.

Vergebens sucht man in der oben gegebenen Liste hexametrischer Dichtungen, wenn wir von den geringfügigen Proben des zuerst genannten Sammelbandes absehen, nach einer Homerübersetzung. Teile einer solchen Übersetzung waren, wie eingangs erwähnt wurde, im Jahre 1846 in 'Blackwood's Magazine' erschienen*). Ja, bereits zwei Jahre früher

*) Auch J. Cochgrane hat die Übersetzung in 'Blackwood's Magazine' gekannt. Sein Urteil lautet ebenso günstig wie dasjenige Longfellows. In der Vorrede zu seiner Übersetzung von Hermann und Dorothea, p. XI, sagt er: "The author takes this

waren zwei Proben einer hexametrischen Übersetzung der Iliade veröffentlicht worden: Translations of Two Passages of the Iliad and of a Fragment of Kallinos. London, 1843. Diese Versuche fanden aber zunächst, auch nach dem Erfolge von Evangeline, keine Nachahmer. Wir dürfen uns darüber nicht wundern. In England hatte man sich seit den Tagen Chapmans ('Ilias' 1603, 'Odyssee' 1614) und Popes ('Ilias' 1705/20, 'Odyssee' 1725) daran gewöhnt, Homers Dichtungen in jambischen Versen zu genießen.

Die Frage, welches Metrum für die Übersetzung des griechischen Sängers das geeigneteste sei, trat erst später in ein akutes Stadium, als Matthew Arnold mit seinen Vorlesungen über Homerübersetzung hervortrat. Vgl. Matthew Arnold, 'On Translating Homer.' London, 1861. Arnold verlangt von einer Homerübersetzung, daß sie sein sollte: 'rapid in movement, plain in words and style, simple in ideas, and noble in manner'. Die verschiedenen Metren: das zehnsilbige Reimpaar, die Stanze, die verschiedenen Arten. des Balladenmetrums und der Blankvers waren nicht imstande, diese Anforderungen zu erfüllen; darum fordert Arnold den. Hexameter. Arnolds Ansichten blieben nicht unwidersprochen. Zunächst äußerte sich gegen ihn in der heftigsten Weise Francis W. Newman: 'Homeric Translation in Theory and Practice'. A Reply to Matthew Arnold, Esqu. London, 1861. Newman vermochte indessen nicht zu hindern, daß in den sechziger Jahren nacheinander drei vollständige hexametrische Übersetzungen der Iliade erschienen, diejenige von Henry Dart 1865, Sir John Herschel 1866, Edwin W. Simcox, 1865*).

Achtzehn Jahre später entstand M. Arnold ein neuer Gegner in James Spedding. Vgl. 'Reviews and Discussions." London, 1879, p. 316 ff.: English Hexameters. Speddings Opposition fußt indes nicht auf prinzipiellen Bedenken. Durch die Beobachtung der Quantität kann das musikalische Eleopportunity of expressing his admiration of a translation, in Hexameter verse, of two books of the Iliad which appeared in Blackwood's Magazine a few years ago; and he would ask any Greek scholar, whether this translation does not give a better idea of Homer than even Cowper's masterly performance".

*) Am ersten Buche der Iliade hatten sich noch eine Reihe anderer Übersetzer versucht. Vgl. darüber Elze, p. 24 Anmerkung.

ment in den englischen Hexameter, der zunächst akzentuierend ist, hineingebracht werden*). Doch wird, seiner Meinung nach, noch einige Zeit vergehen, bis der von Arnold für die Homerübersetzung vorgeschlagene Hexameter gefunden und populär geworden ist. Auch schon John Stuart Blackie, der, wie schon erwähnt, bereits fünf Jahre vorher in 'Horae Hellenicae', p. 278 ff. 'Remarks on English Hexameters' veröffentlicht hatte, gibt auf die Frage, 'whether there is anything in the mere structure of the English language adverse to a rhythm formed in imitation of the ancient hexameter, adapting the accentual and rejecting the quantitative law?' die Antwort: "There is not' (p. 286).

In der Tat scheint sich jetzt in England die Auffassung Arnolds immer mehr Bahn zu brechen. Von Jahr zu Jahr mehren sich die Dichtungen in hexametrischem Gewande. Ich verweise noch auf einen Aufsatz der 'Methodist Review' über Homer und Longfellow (Vol. LXXII, p. 184 ff. März 1890). Von Popes Übersetzung heißt es: Sie mag gut und poetisch sein, sie ist nicht Homer.

Ich habe mich bemüht, bei der Darstellung der Geschichte des Hexameters vor und nach 'Evangeline' möglichst objektiv zu verfahren, aber ich kann es mir doch nicht versagen, meine eigenen Ansichten über einzelne der diskutierten Punkte hier kurz zu entwickeln.

Zunächst eine Vormerkung: Ein literarisch gebildeter deutscher Leser bringt einer Beurteilung des englischen Hexameters ganz andere Voraussetzungen entgegen als der englische oder auch französische Leser. Sein Ohr ist an den Rhythmus des Hexameters auch in einer akzentuierenden modernen Sprache gewöhnt. Beim Engländer und Franzosen ist das weniger der Fall; sie werden die hexametrische Be

*) Auch in den beiden folgenden Arbeiten wird Rücksichtnahme auf die Gesetze der Quantität, welche sich die Verfasser zu formulieren bemühen, verlangt:

John Murray, The Iliad.

according to Quantity. 1862.

Book 1. In English Hexameters

Lindsay, On the Theory of the English Hexameter and its Applicability to the Translation of Homer. 1862.

wegung in einer modernen Sprache viel weniger leicht zu erfassen imstande sein. Ein klassisches Beispiel hierfür bietet Philarète Chasles, ein im übrigen einsichtsvoller Beurteiler unserer Dichtung, der tatsächlich Longfellows Verse nicht als Hexameter erkannt hat und sie als alliterierende Verse ausgibt. Ich gebe seine Ausführungen, um die schier unglaubliche Tatsache zu belegen, in extenso wieder.

Le vers employé par M. Longfellow n'est pas anglais; il se compose de deux portions de vers réunies, à l'instar de quelques vers allemands modernes, en une seule ligne de treize, quatorze et quinze pieds, sans rime, mêlée d'allitérations nombreuses et irrégulières qui se déroulent avec une lenteur solennelle et triste.

Le premier effet produit par cette mélopée bizarre sur les oreilles habituées au rhythme fambique anglais, fort rapide en général, est étrange et même désagréable; on s'y accoutume cependant. L'écho de la même consonne au milieu et au commencement des mots, forme étrangère aux habitudes poétiques du Midi, bien qu'on en trouve des exemples dans les vieux poètes latins et grecs, n'avait pas été essayée par les poètes anglais modernes... M. Longfellow sait très bien l'islandais et le danois; il a fait un assez long séjour dans la peninsule scandinave, et il a usé habilement de ce rhythme difficile à mettre en œuvre, qui a conservé une influence populaire dans les régions de l'extrême Nord. Le poète danois (p. 145) contemporain Ehlenschlaeger a écrit en vers allitérés un chant de son beau poème sur les dieux du Nord; il nous suffira de citer quatre de ces vers allitérés:

Tilgiv tvungne
Trael af Elskov!

At han dig atter

Astsael findet . . . etc.

C'est exactement le procédé de M. Longfellow :
Fuller of fragrance, than they

And as heavy with shadows and night-dews,
Hung the heart of the maiden.
The calm and magical moonlight

Soomed to inundate her soul . . .

glisches Ohr zeigt sich dem Hexameter in che gegenüber häufig ungewöhnlich hülfArt, daß der 'zu einer ohrenzerreißenden nkene' Hexameter Cloughs klassischen

des deux Mondes'. 1849. 2. Bd., p. 144ff.

Mustern näher stände als derjenige Longfellows, wären sonst undenkbar*).

Es ist hier nicht der Platz, zu untersuchen, ob der in den klassischen Sprachen, für deren Rhythmus in erster Linie die Quantität der Silben in Betracht kommt, mit vielem Erfolg angewandte Hexameter für die modernen akzentuierenden Sprachen überhaupt zulässig sei. Es handelt sich um die Frage: Läuft der Hexameter der Natur gerade der englischen Sprache zuwider? Oder: Ist es schlechthin unmöglich, im Englischen gute Hexameter zu bilden? Die Antwort darauf lautet: nein. Sowohl die Sprache der Unterhaltung als auch namentlich diejenige der Bibel fallen häufig genug, wie übrigens auch schon mehrfach hervorgehoben wurde, in den Gang des Hexameters. Ich gebe folgende Beispiele:

'Husbands, love your wives, and be not bitter against them.' 'God is gone up with a shout, the Lord with the sound of a trumpet.'

'Why do the heathen rage, and the people imagine a vain thing.'

Auch in der gebundenen Rede gibt es Verse, gegen deren Rhythmus niemand etwas einzuwenden hat, die einfach durch eine andere äußere Abteilung in Hexameter umgewandelt werden können. Wenn wir beispielsweise in den folgenden Versen aus "Thalaba'

'In the Domdaniel caverns

Under the roots of the Ocean.'

für das Under ein Beneath einsetzen, so erhalten wir einen tadellosen Hexameter**).

Die weitere Frage ist dann folgende: Können solche guten Hexameter, wie sie uns einzeln überall begegnen, fortlaufend in größerer Zahl gebildet werden?

'Das ist zu schwierig, zu mühevoll', hat man wohl geantwortet. Aber das ist Sache des Dichters. Ist er ein rechter Dichter, so wird er die Mühe überwinden, oder von dem Versuch abstehen. Hiermit fällt auch der weitere Einwand zusammen, daß selbst leidlich gebaute englische Hexameter in längerer Folge ermüdend wirkten. Ein wirklicher

*) Vgl. Eric S. Robertson, 'Life of H. W. Longfellow.' p. 119. **) Vgl. hierüber auch John Stuart Blackie, 'Horae Hellenicae,' p. 278 ff.

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