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ten nur vortheilhaft einwirkten. Eben so waren die späterhin zum dritten deutschen Armeecorps stoßenden dritten Bataillone der Linienregimenter, so wie die übrigen Ergänzungsabtheilungen der Infanterie und Kavallerie zum größern Theil aus den Genesenen der Militairhospitäler und den aus dem Innern Rußlands aus der Gefangenschaft zurückkehrenden Mannschaften im Vaterlande neu gebildet worden, und aus gleichem Grunde, wie oben erwähnt, ein werthvoller Zuwachs für ihre bereits wieder im Felde stehenden Waffenbrüder.

Der Herzog war zwar beim Corps noch nicht eingetroffen, dafür aber nach Dresden gegangen, das inzwischen nach erfolgter Kapitulation durch die französische Besazung geräumt worden war, weshalb auch das russische Generalgouvernement seinen bisherigen Sig von Leipzig dorthin verlegt hatte. In einigen berathenden Konferenzen mit diesem Gouvernement wurden nun die weitern Beschlüsse über die Ergänzung der Armee, die Formirung der Landwehr und der unter dem Namen des Banners aufgebotenen Freiwilligen des Sachsenlandes gefaßt.

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Mit Genehmigung des Kaiser Alexander von Rußland wurde diese Pflicht dem Generallieutenant von Thielmann übertragen, derselbe zu diesem Ende von der Armee ab- und nach Dresden berufen und ihm aufgegeben, alle diese Abtheilungen und Ergänzungen in bestimmten Zeiträumen und in gemessener Stärke theils persönlich über die Landesgrenze zur Armee zu führen, theils dahin nachfolgen zu lassen. Der Herzog selbst ging sodann nach den thüringischen Herzogthümern zurück, um die Organisation und Mobilisirung der kleinern Kontingente dieser Staaten eifrigst zu betreiben, die unter dem Namen der thüringisch- anhaltischen Division unter die Befehle des kais. ruff. Generalmajor der Infanterie, Prinz Paul von Würtemberg gestellt, einen Theil des dritten deutschen Armeecorps zu bilden bestimmt war.

Die Aufgabe des Generallieut. von Thielmann war demgemäß,

durch neue Formirungen nicht nur die zwei provisorischen Linienregimenter auf 3 Bataillone, die der leichten Infanterie eben so auf 2 Bataillone, so wie die Kavallerie-Regimenter auf die volle Zahl der Schwadronen zu ergänzen, endlich auch das in der Entstehung begriffene 3. provisorische Linienregiment zu organisiren, und sodann Alles nach und nach nebst den hierzu noch zu mobilisirenden Batterien der Armee zu überweisen.

Außer diesen Kraftanstrengungen hatten die verschiedenen Kreise des Landes auch noch das Aufgebot und die Ausrüstung der Landwehr übernommen, die, wie aus den weiter unten aufgeführten Uebersichten hervorgeht, aus 7 vollzähligen Regimentern Infanterie zu 3 Bataillonen und außerdem einem, aus 1⁄2 Bataillon bestehenden Depot derselben, sowie aus 2 Schwadronen solcher junger Landwehrpflichtiger bestanden, die namentlich aus dem wohlhabenden Bauernstande hervorgehend, sich in der Lage befanden, sich aus eigenen Mitteln beritten zu machen, und die späterhin unter dem Namen „Landwehr - Dragoner" der Kavallerie des Banners angereiht werden sollten.

Ueber die Organisation des Banners der freiwilligen Sachsen und dessen wirkliche Bestände unter den Waffen werden weiter unten einige Aufschlüsse gegeben werden, da diese in specieller Hinsicht nicht in die Hände des Generallieut. von Thielmann gelegt war, vielmehr jene Truppe erst dann unter seine Befehle übergehen sollte, wenn ihr Aufbruch zum dritten deutschen Armeecorps erfolgen könnte.

Wäre es möglich gewesen, alle die Schwierigkeiten zu bekämpfen, die sich der rechtzeitigen Ausrüstung aller hier genannten Truppenkörper entgegenstellten, theils durch Erschöpfung der finanziellen Hülfsquellen eines durch die Kriegsgeißel schwer geprüften Volkes, durch die in seinem Schooße graffirenden Epidemien, durch die Ernährung eines zahlreichen fremden Heeres, theils auf Durchmärschen, theils als stehende Garnisonen innerhalb der eigenen

Landesgrenzen, durch die Unterbrechung vieler kommerziellen Geschäftszweige und die Störung alles technischen und gewerblichen Betriebes, so würde das erschöpfte Sachsen dennoch ein Heer von nahe an 40,000 Mann gegen den Erbfeind deutscher Unabhängigkeit ins Feld gestellt haben, obschon diese Zahl wirklich unter die Waffen gerufen und vom Lande unterhalten, aus obigen Gründen aber nur zum größern Theil ihrer Bestimmung wirklich folgen konnte, jedenfalls aber gefolgt und stets auf dem kompletten Stande würde erhalten worden sein, wenn nicht die siegreichen Erfolge der verbündeten Heere den ersten Frieden von Paris schneller herbeigeführt hätten, als es zu erwarten stand.

Bei dieser in Aussicht gestellten Stärke und Formirung des dritten deutschen Armeecorps gab daher der Herzog die in den Beilagen angefügte Ordre de bataille *), die jedoch aus so eben erwähnten Gründen nur theilweise ausgefüllt wurde.

Die Vorbereitungen waren nun so weit getroffen, daß das Corps endlich am 2. Januar 1814 aus seinen bisherigen Kantonnirungen aufbrechen konnte, um in 3 Kolonnen die Richtung nach Westphalen einzuschlagen **).

Das zweite preußische Armeecorps unter dem General von Kleist, das durch einen Vertrag mit der französischen Garnison von Erfurt in seiner bisherigen Stärke vor dieser Feftung überflüffig geworden war, marschirte zufällig um eben diese Zeit, und zwar in gleicher Höhe mit unsern Kolonnen gegen Westphalen ab, so daß wir genöthigt waren, den Marsch über das rauhe und unwegsame Eichsfeld zu nehmen, der das Corps fernerhin über Göttingen, Münden, Kassel und Paderborn nach Lippstadt führte, in dessen Umgebungen es den 14. Januar in Kantonnirungen rückte.

*) S. Beilage V.

**) Der Bestand unter den Waffen nach den verschiedenen Zeitperioden ist aus Beilage I. ersichtlich.

Der Herzog war, von Weimar kommend, mit den ersten Kolonnen zu gleicher Zeit in Kassel eingetroffen, und inspicirte sie bei dieser Gelegenheit zum ersten Male persönlich.

Bweite Periode.

Weitere Bestimmung des dritten deutschen Armeecorps als Reserve des 3.
preußischen Armeecorps des General von Bülow. Marsch aus den
Kantonnirungen bei Münster nach Holland.
Rhein und die Maas. Einrücken bei Brüffel.
General von Gablenz vor Antwerpen.'

Uebergang über den
Detachirung des

Noch war bis zu diesem Augenblick die Bestimmung des Corps nicht festgestellt; da jedoch die Richtung desselben zur Armee des Kronprinzen von Schweden durch den Separat- und Alliancetraktat mit Dänemark überflüssig wurde, und der Kronprinz selbst mit 30,000 Mann das Blokadecorps vor Hamburg verließ und nach dem Rhein aufbrach, so beschloß der Herzog, das in Holland unter dem Generallieutenant von Bülow operirende dritte preußische Armeecorps mit seinen Truppen zu verstärken.

Er marschirte deshalb nach einigen Tagen Ruhe den 18. Januar über Münster gegen Arnheim ab, und da er für seine Person mit dem Chef des Generalstabes in das Hauptquartier des Generallieutenant von Bülow nach Breda vorausging, so übernahm an diesem Tage der so eben erst aus Sachsen eingetroffene Generallieutenant von Lecoq interimistisch das Kommando.

Man hatte beabsichtigt, die linke Flanke der im Marsch begriffenen Kolonnen durch ein beobachtendes Detachement gegen das nahe Wesel zu decken, da es sich jedoch bestätigte, daß eine russische Abtheilung vom Corps des General von Winzingerøde vor dieser Festung stand, so war diese Vorsichtsmaßregel nicht mehr geboten.

Dagegen aber durchkreuzte ein anderes Hinderniß unerwartet die Berechnungen des Marschtableau, denn das in Folge eines Winters von wechselvoller Temperatur eingetretene Thauwetter und die plöglichen Anschwellungen der Gewässer hatten unterhalb Wesel und Emmerich ansehnliche Dammbrüche und dadurch das Austreten der verschiedenen Arme des Rheins veranlaßt. Kaum gelang es den Offizieren, die den verschiedenen Kolonnen vorausgingen, die Yssel an den Uebergangspunkten, z. B. bei Zütphen, noch rechtzeitig zu überschreiten; den Kolonnen selbst aber war diese Möglichkeit abgeschnitten, denn sie sahen sich gezwungen, am rechten Ufer dieses ersten Rheinarmes Halt zu machen. — Die schwache Hoffnung, mit einigen Tagen Geduld die Gewässer wieder fallen zu sehen, wurde durch ihr tägliches Steigen zu nichte gemacht; das Corps verlor auf diese Art köstliche Stunden, und nach vielfachen Deliberationen, Erwägungen und Ordres mußte man sich entschließen, den großen Umweg über Zwoll nach Campen nächst dem Südersee einzuschlagen, um mit weiterer Aufopferung noch mehrerer Tage über die dort befindliche stehende Brücke den Uebergang, wenigstens über die Offel, zu erzwingen.

Die aus Breda eingehenden Ordres des Herzogs sprachen sich über diese unverschuldeten Zeitverluste zwar sehr mißstimmig aus, doch ließen sich die Geseze der Naturerscheinungen dadurch nicht entkräften, deren Macht die Kolonnen bei dem Uebergange über die andern Arme des Rheines weiterhin aufs neue sollten anerkennen lernen.

Der Marsch auf dem rechten Ufer der Ofsel nach Campen gebot unter den nun obwaltenden veränderten Umständen einige Vorsicht gegen die noch in feindlicher Gewalt sich befindende Festung Deventer.

Zwar wurde dieselbe, wie der Chef des Generalstabes vermuthete, in diesem Augenblick von dem königlich preußischen Oberstlieutenant von Rüchel mit 4 Bataillonen seines 1. und 2. west

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