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Einschnitte, der die Porte de France beherrschte, hatte man aus Vorsicht gegen einen möglichen Ausfall des Feindes bis zulezt stehen lassen, der von unserm Rückzuge bis jezt keine Ahnung zu haben schien.

Den 24. März früh 6 Uhr, durch obige Hindernisse zwar um 2 Stunden verspätigt, aber doch noch vor Tagesanbruch zog Generallieutenant von Lecoq die Truppen in dieselbe Position zurück, die sie am 21. März hielten, um von hier aus die Beschießung als Blokade fortzusehen, das Belagerungsgeschüß aber wurde sofort über Beaumont in einem Zuge nach Mons zurückgeschickt.

Erst um 8 Uhr früh den 24. März entdeckte der Feind unsern Abzug aus den Batterien, machte aber sogleich mit 500 Mann und 40 Pferden einen Ausfall auf unsere Vorposten, die wieder auf der Linie vorwärts Ferriere la grande und Roussies standen.

Der erstgenannte Ort war jeßt durch 1 Bataillon vom ostpreußischen Landwehrregiment nebst dem dazu gehörigen Fußjägerdetachement beseßt, dessen Feldwachen sich auf der Linie zwischen beiden Straßen von Beaumont und Landrech ausdehnten. Diese, durch 40 Tirailleurs und 25 Jäger, so wie durch das Feuer eines rückwärts von Ferriere la grande auf der Chauffee stehenden 12-Pfünders unterstüßt, trieben den Feind wieder in die Linien des

2) Der Tert dieser geschichtlichen Darstellung bestätiget in den nächsten Zeilen, daß das gesammte Belagerungsgeschüß um 6 Uhr, folglich mit Tagesanbruch, auf der Straße in Bewegung war und den Weg nach Beaumont vielleicht schon zur Hälfte zurückgelegt hatte, als der eben daselbst erwähnte Ausfall aus Maubeuge hervorging. Der Verlust, den wir durch diesen erfuhren, ist ebenfalls dört gewissenhaft aufgezählt, der Verfasser der Memoiren aber scheint unsern Gesammtverlust vor Maubeuge seit der Einschließung irrthümlich nur auf diesen lezten Tag übergetragen und mit 2 multiplizirt zu haben, eine Verirrung, in die der Bulletinstyl der Kriegsereignisse häufig abzuschweifen pflegt. Auch der Artilleriehauptmann Rouvroy I., der schon gestern in Folge der Explofion des Bombenmagazins eine starke Kontusion erhielt und zurückgebracht wurde, war bei dem heutigen Ausfall nicht mehr betheiligt.

Da

alten Lagers und bis an die Häuser der Vorstadt zurück. derselbe aber einen Theil seiner Infanterie noch in Reserve gehalten hatte und sie an sich zog, um abermals einen Versuch zu machen, im Sturmschritt in die Schanzen vorzubringen, so fiel ihm der Hauptmann von Zeschau mit seiner Kompagnie vom 2. leichten Infanterieregiment aus der Gegend der Schlucht bei Rousstes herbeieilend in die linke Flanke, so daß jener diesen zweiten und einen unternommenen dritten Versuch zu Erreichung seines Zweckes aufgeben, das Gefecht nach 211⁄2 stündiger Dauer abbrechen und sich zurückziehen mußte.

Major Graf Klinkowström, dessen im Gefecht betheiligte Detachements 8 Verwundete zählten, rühmte das Verhalten derselben und der drei sie kommandirenden Offiziere, und hob eben so die Bravour des Hauptmann von Zeschau und seiner Schüßen hervor. Der Feind verlor nach Aussage einiger Deserteure in diesem Gefecht 2 Todte, so wie an Verwundeten 2 Offiziere und 12 Mann. Als Gefangener fiel in unsere Hände ein französischer, durch einen Säbelhieb schwer verwundeter Wachtmeister der Kavallerie, nach deffen Aussage die Stadt durch das Bombardement stark gelitten und mehrere Einwohner durch die verheerende Wirkung der Bomben verloren hatte.

Die Verwandelung des Bombardements von Maubeuge in eine einfache Blokade machte nun auch die stärkere Beobachtung von Valenciennes und Condé nicht mehr nöthig, weshalb Generalmajor von Ryffel beordert wurde, von seiner Abtheilung bei St. Ghislain 1 Bataillon Weimar, 3 Schwadronen des pommerschen Husarenregiments nebst 2 berittenen Kanonen unter dem Oberstlieutenant von Thümen daselbst zu belassen, für seine Person aber mit 2 Bataillonen des 2. Linienregiments, 1 Schwadron pommerschen Husaren und 4 Geschüßen der 1. reitenden Batterie den 24. März nach Elesmes und Bettignie unter die Befehle des Generallieutenant von Lecoq gestellt, einzurücken, um mit der daselbst schon be

findlichen Jägerschwadron Weimar und den Kosakenpulk Rebrcef die Lücke der Blokade von Maubeuge zwischen dem Oberst von Berge links in Affevent und dem Generallieutenant von Borstell rechts in Bavay zu schließen, welcher leztere jezt auch nicht nur den Posten von Hautmont zur Deckung der daselbst hergestellten Brücke mit 2 Kompagnien Infanterie beseßte, so wie auch vom General Ryffel den Posten von Quivrain gegen Valenciennes übernahm.

Der Major Graf Klinkowström mit seinem Landwehrregiment hatte nun abermals und zwar seine leßte Aufgabe bei uns ehrenvoll gelöst, und man gönnte ihm die wohlverdiente, oft vorenthaltene Ruhe, denn er zog am 25. März über Beaumont ab, um späterhin bei Avesne sich an die Division des Generallieutenant von Borstell anzuschließen.

Die unter dem Befehl des Generallieutenant von Lecoq verbleibenden Truppen waren dem zu Folge übersichtlich in nachstehenden Positionen vertheilt:

Rechtes Ufer der Sambre.

4 Bataillone; in Ferriere la petite, Ferriere la grande, Cerfontaine und Requignies.

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Landwehr, im Freilager, Dorf und Wald von
Rousstes vor der Front.

Landwehr; auf den Posten von Beaumont und
Solre le chateau.

Die Fußjäger, Kavallerie und Artillerie nach Verhältniß in die genannten, so wie in die Dörfer rückwärts vertheilt.

Linkes Ufer der Sambre.

3 Bataillone des 2. Linienregiments in Bouffois, Affevent und

Elesmes.

2 Schwadronen in Affevent und Elesmes.

4 Geschüße reitende Artillerie, in Boussois.

Die Kosaken in Merieu, Glisuelle und Bettignie, so wie außerdem auf der ganzen Linie beider Ufer vertheilt.

In dieser Stellung blieb derselbe einige Zeit ungestört und beobachtend vor Maubeuge, bis weitere Ereignisse bei Tournay auch hier abermals Veränderungen nothwendig machten.

Die jeden Tag bis dicht an Maubeuge vorgehenden Patrouillen des Blokadecorps überzeugten sich, daß die Vesazung daselbst seit der Beschießung alle Befestigungsarbeiten wieder aufgenommen, namentlich in der Verpallisadirung der Werke fortfuhr und auch einzelne Häuser und Verschanzungen im Lager von Roussies der Erde gleich zu machen strebte.

Sechste Periode.

Offensive Bewegung und große Fouragirung des General von Thielmann gegen Lille und Orchie. Gefecht an der Marque. Gefechte vor Antwerpen.

Der Posten von Tournay, den Generallieutenant von Thielmann mit seiner Vorpostenkette gegen Lille und Valenciennes ziemlich in derselben Art hielt wie bisher Generallieutenant von Borstell, nur mit einem viel geringern Bestande an Kavallerie, wodurch diese sehr stark in Anspruch genommen wurde, war indessen auch nicht unthätig geblieben. Generallieutenant Thielmann entssagte der Rolle des passiven Beobachters, der nur auf alle mögliche Fälle sich gefaßt zu halten hat, und fühlte sich gedrungen, selbst in die Offensive überzugehen. Die Triebfedern, die ihn hierzu vermochten, waren vielleicht doppelter Natur, denn eines Theils war es ihm bei der Lebhaftigkeit des Temperaments und der Beweglichkeit seines Geistes unbehaglich, auf diesem Posten in ruhiger Unthätigkeit

beharren zu müssen, obschon er wußte, daß seine Operationslinien nur sehr kurz waren und nicht weiter reichten, als vom Centralpunkt Tournay bis an den Fuß des Glacis der in erster Linie vor ihm liegenden Festungen, andern Theils hatte er möglicher Weise die Absicht, seine Landwehr und andere junge Truppen recht bald genossen zu machen und dadurch an das feindliche Feuer zu gewöhnen. So unverwerflich auch die Tendenz dieser leßten Absicht war, eben so bedenklich mußte die mißverstandene Aufforderung zu einer Rührigkeit sein, die keine andern Resultate zur Folge haben konnte, als alle unsere disponibeln Kräfte an diesem Punkte vor dem Feinde die Revue passiren zu lassen, damit er auf dem kürzesten Wege erfahre, wo unsere Hauptmacht wo unsere Schwäche zu suchen sei, denn dadurch, daß wir irgend wo mit allen hier befindlichen Truppen offen hervortraten, verlor das geheimnißvolle Spiel unserer Reserven die ganze Zauberkraft der Täuschung, mit der ste in rastlöser Beweglichkeit bis jezt den Feind über unsere Stärke bald auf diesem, bald auf jenem Punkte unsicher zu machen gestrebt hatten *).

Generallieutenant Thielmann hatte beschlossen, mit einer großen Rekognoszirung zugleich eine allgemeine Fouragirung auf altfranzösischem Gebiet auszuführen, und obschon er bei der Vertheilung der Hauptrollen mehr die Kräfte der eigenen sächsischen Truppen im Auge hatte, so forderte er dennoch den Major von Hellwig auf, auch mit seinem fliegenden Corps auf dem rechten Flügel durch irgend eine beliebige Demonstration gegen Lille zu Gunsten dieser Unternehmung mitzuwirken.

Unter Zurücklassung einiger schwachen Abtheilungen auf der Vorpostenlinie gegen Courtray, zur Deckung der Schiffbrücke bei

*) Als ein Beleg zur Bestätigung dieser Angabe 'sei bemerkt, daß unter andern Truppenabtheilungen die sächsische 1. 12-Pfünderbatterie den Weg zwischen Mons und Tournah vom 16. Februar bis zum 1. April fechsmal zurücklegte.

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