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verwies, nur den Oberst Graf Lottum mit den Vollmachten eines Militairgouverneurs von Brüffel provisorisch einzusezen, und brach nunmehr mit seinem Armeecorps von Brüssel nach Mons auf; er konnte von hier um so leichter seinen Marsch fortseßen, da es indessen dem, nach seinem Rheinübergange über Lüttich und Namur vorgerückten kaiserlich russischen General der Kavallerie von Winzingerode gelungen war, das, nicht minder wie Maubeuge, die große Straße auf Laon versperrende Avesnes durch einen Handstreich zu nehmen, der ihm durch die Erploston eines Pulvermagazins daselbst besonders erleichtert wurde, und wo derselbe, ohne dem Kommandanten Zeit zum Abschluß einer Kapitulation zu lassen, unberücksichtigt die Erbeutung von 16 schweren Kanonen, einer großen Menge von Kriegsmunition und einer nicht unbedeutenden Kriegskasse sich noch das Verdienst erwarb, für die Verbindungslinie der großen alliirten Heere in Frankreich mit den Niederlanden einen neuen gesicherten Anlehnungspunkt gewonnen zu haben.

In Folge der mit dem General von Bülow getroffenen Uebereinkunft mußte sich nun der Herzog entschließen, mit dem dritten deutschen Armeecorps als eine Reserve jenes dritten preußischen Armeecorps zu dienen, und zur Deckung des erst zum Theil eroberten Flanderns die Rolle eines Beobachters gegen die Linie der französischen Festungen und des jenseits derselben stehenden General Maison zu übernehmen.

So wie daher General von Bülow Brüffel verließ, brach am 8. Februar der Herzog mit dem Gros des Corps, bestehend aus: 7 Bataillonen Grenadieren und Linien-Infanterie,

5 Schwadronen Kürasstere und Hüsaren,

2 Batterien Fußartillerie,

1 Sappeur-Detachement nebst dem Reserve - Munitionspark, zusammen gegen 6000 Mann mit 700 Pferden von Breda über Mecheln dorthin auf, während unter den Befehlen des Generalma jor von Gablenz

5 Bataillone leichter Infanterie,
2 Schwadronen Uhlanen,

2. Batterien reitende Artillerie,

zusaminen gegen 4000 Mann mit 600 Pferden nach Lier detachirt wurden, mit der Bestimmung, hier einen Theil des Blokadecorps vor Antwerpen zu bilden, zu welchem Zweck fernerhin als zürückgelassen vom Bülowschen Armeecorps

3 Bataillone des 4. Reserve- oder Elb-Infanterieregiments unter dem königl. preuß. Oberstlieutenant v. Reuß, *)

2.Schwadronen des brandenburgschen Dragonerregiments unter dem Major von Often,

ebenfalls an die Befehle des General von Gablenz verwiesen, und auf seinem rechten Flügel stehend, die Verbindung mit dem Hauptquartier des General Graham in Gros Zundert bewirkten, der mit seiner Division vor Bergen op Zoom stand, und dem Blokadecorps des General von Gablenz als Soutien dienen sollte.

Endlich gingen

1 Schwadron Uhlanen,

1 Schwadron Husaren,

zusammen 260 Pferde über Mecheln nach Lessines unter die Befehle des kaiserlich russischen Oberst der Kavallerie und Adjutanten des Herzogs von Geismar, welcher mit diesen beiden Schwadronen und dem donschen Kosackenregiment Szerni Subow ein Streifcorps bilden, und im Rücken der verschiedenen französischen Armeeabtheilungen und hinter der Linie ihrer Festungen operiren sollte, weshalb derselbe auch zunächst an die Befehle des General von Bülow verwiesen war. **)

*) Die drei Bataillons - Kommandanten dieses Regiments waren die Oberftlieutenants von Hanstein und von Stutterheim, so wie des Füfilierbataillons, Major Le Blanc; der Führer der freiwilligen Jägerabtheilung aber war Hauptmann von Liebhaber.

**) Da die Geschichte dieses originellen Parteigängerzuges mit der des dritten deutschen Armeccorps nicht im mindesten Zusammenhange steht, und

Da jedoch das dritte deutsche Armeecorps bei seiner dermaligen geringen Stärke jeñer schwierigen Aufgabe allein nicht zu genügen vermochte, so ließ der General von Bülow die 5. Division seines Armeecorps, so wie das fliegende Corps des Major von Hellwig unter den Befehlen des Generallieutenant von Borstell bis auf weitere Ordre in Flandern zurück, und gab sie den Verfügungen des Herzogs auf so lange anheim, bis die beim 3. deutschen Armeecorps erwarteten Verstärkungen eingetroffen, und das fernere Verweilen des Generallieutenant von Borstell in Flandern nicht mehr erforderderlich sein würde.

Diese 5. Division des Generallieutenant von Borstell bestand aus nachverzeichneten Abtheilungen:

1. pommersches Infanterieregiment mit

Bataill. Schwadr. Geschüß.

1 Grenadier, 2 Musketier- und 1 Füsilier-Bataillon, nebst den zugehörigen freiwilligen Jägerdetachements 4 2. Reserve-Infanterieregim. mit 2 Musketier- und 1 Füsilier - Bataillon 3 2. churmärkisches Landwehr-Infanterieregiment

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als eine in sich selbst abgerundete Episode zu betrachten ist, die ohne Störung mit den Fäden dieser Geschichte nicht verwebt werden kann, so ist sie als ein für sich bestehender Beitrag hier im Anhange gegeben.

zusammen an Kombattanten 8090 Mann, 1628 Pferde mit 20 Ge= schüßen*), jedoch ungerechnet des fliegenden Corps des Major von Hellwig, das aus 3 Schwadronen Husaren nebst 1 Schwadron freiwilligen reitenden und 1 Bataillon freiwilligen Fußjägern bestand.

Da es auf der Hand lag, daß bei der fortgesezten Bewegung des Bülowschen Corps auf Mons und darüber hinaus auch dieser Posten dem dritten deutschen Armcecorps anheimfallen mußte, so konzentrirte der Herzog dasselbe vorläufig in und um Brüssel, zog aber den 14. Februar als nothwendige Verstärkung annoch 2 leichte Bataillone und eine der beiden reitenden Batterien vom Detachement des General von Gablenz an sich, der aber über diese so unerwartet eintretende Verminderung desselben nicht sehr entzückt, und dadurch sich nicht mehr in der Lage fühlte, die ihm zur Aufgabe gemachte Blokade Antwerpens anders als eine aufmerksame Beobachtung aus einer gedrängtern Aufstellung bei Lier zu behandeln, bei der er die wiederholten stärkern Ausfälle der feindlichen Besagung zwar nicht verhindern, jedoch durch strenge Wachsamkeit und durch ein stets drohendes Abschneiden möglichst unschädlich machen konnte, indem er sich zugleich durch fleißige Rekognoszirungen aus seiner rechten Flanke mit der Division des General Graham in Verbindung erhielt.

Da sich jedoch die Aufstellung der englischen und deutschen Truppen zur Beobachtung der beiden Festungen Äntwerpen und Bergen op Zoom nur auf das rechte Ufer der Schelde erstrecken konnte, so muß man sie im Grunde nur als eine Deckung der Verbindungen Brüssels mit den rückwärts gelegenen Provinzen Hollands betrachten, der starke Ausfälle dennoch leicht gefährlich werden konn

*) Die speciellen Etats und Waffenbestände sind aus Beilage III zu erz sehen. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß die erwähnte halbe schwere Bat-' terie zur Division des Generallieutenant von Borstell nicht, wohl aber zur 12-Pfünder - Batterie des Hauptmann Concari und der Reserveartillerie des 3. Armeecorps gehörte, beim Zurücklassen der 5. Division in Flandern aber derselben überwiesen wurde.

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ten, denn die Aufstellung des jezt zum dritten deutschen Armeecorps gezogenen Obersten Bychalow mit seinem Kosackenregiment in Gent, von wo aus er vorwärts und rückwärts den freien Verkehr der Be-sagung von Antwerpen auf dem linken Scheldeufer mit der südlich' gelegenen Kette französischer Festungen, hauptsächlich mit Lille verhindern oder gar abschneiden sollte, war jedenfalls nichts als eine Forderung, der er bei aller Wachsamkeit nur dem Scheine nach ge=' nügen konnte.

Dritte Periode.

Eintheilung und Aufstellung des dritten deutschen Armeecorps in Gemeinschaft mit der 5. Division des Bülowschen Armeecorps. Bildung einer Beobachtungslinie gegen die vorliegende Chaine der französischen Festungen.

Der vollständige Aufbruch des General von Bülow gegen Laon isolirte nun das dritte deutsche Armeecorps und überließ es gänzlich seinen eigenen Kräften, und seine Bestimmung konnte nicht mehr zweifelhaft sein. Die Provinzen von Flandern und naments lich dessen Hauptstadt Brüffel mußten als eine bisher glücklich erzielte Eroberung mit aller Kraft behauptet und gegen die möglichen Einfälle der zwischen den Festungen jenseits der altfranzösischen Grenze sich eben so frei als gesichert bewegenden mobilen Division des General Maison gedeckt werden.

Diese Aufgabe war aber um so schwieriger, da die erwähnte Kette befestigter Pläze alle Pläne jenes feindlichen Generals vollständig maskirte, und dennoch ihm auf jeden Punkte mit Nachdruck begegnet werden mußte, auf welchem er unerwartet hervorbrechen könnte. Noch schwieriger wurde sie durch den Umstand, daß die starke, dem Blokadecorps vielfach überlegene Besaßung von Antwerpen vor dem Eintreffen weiterer Verstärkungen auf dem linken

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