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Dennoch entwickelte sich das lange Zeit unterdrückte Selbstgefühl der deutschen Nation auch bei den Sachsen zu einer vorher nie erlebten Blüthe, und die zum Theil aus reinem Patriotismus freiwillig aufgebotenen legten Kraftanstrengungen machten es möglich, auf's Neue ein Heer von nahe an 40,000 Mann auszurüsten und gegen den gemeinsamen Feind in das Feld zu führen.

Das regulaire sächsische Heer, deffen schöne und vollzählige Regimenter vor fast zwei Jahren die Grenzen gegen Rußland überschritten, waren durch die Anstrengungen eines glorreichen Feldzuges bis auf wenige Tausende zusammengeschmolzen, vor und während des Waffenstillstandes in Sachsen durch junge Mannschaft ergänzt, bis zur Schlacht bei Leipzig jedoch abermals bis auf schwache Stämme aufgerieben worden.

Diese lezten Reste trennten sich bekanntlich während dieser Schlacht am 18. October von den französischen Adlern, um sich den Heeren der Verbündeten anzuschließen, deren Operationen sie bis in die Gegend von Naumburg a./S. folgten, von hier aber vor Torgau zurückgeführt wurden, um zu dem Belagerungscorps des Generallieutenant von Tauenzien vor dieser Festung zu stoßen.

Unter die speciellen Befehle des Generalmajor von Ryffel ge= stellt, traf das kleine sächsische Heer gegen Ende des October_daselbst ein, erhielt seine Aufstellung am linken Ufer der Elbe oberhalb Torgau bei Mahtschen und schlug während der kurzen Zeit seiner Mitwirkung mehrere starke Äusfälle der französischen Besaßung zurück*), wurde jedoch, kurz bevor es zur Kapitulation und Uebergabe der Festung kam, gegen Ende November von hier ab und in die Umgebungen von Merseburg gezogen, um daselbst vorläufig in Kantonnirungen verlegt zu werden.

Die sächsischen Truppen, obwohl noch der Erholung und Ergänzung bedürftig, erhielten hier nach einiger Zeit die Bestimmung,

*) Das Nähere hierüber enthalten die Feldzüge der Sachsen.

einen Theil des unter dem Kronprinzen von Schweden stehenden Armeecorps auszumachen. Das Oberkommando, so wie ihre durch die leßten Ereignisse nothwendig gewordene Organisation war jezt dem kaiserlich russischen Generallieutenant von Thielmann übertragen.

Derselbe wollte dieser Bestimmung gemäß den 12. December 1813 mit allen unter den Waffen befindlichen Truppen, welche

aus:

8 Bataillonen leichter und Linien-Infanterie,

9 Schwadronen,

2 Batterien reitender Artillerie zu 6 Geschüßen,
2 Batterien Fußartillerie zu 8 Geschüßen,

1 Kompagnie Sappeure,

zusammen ohngefähr 9000 Mann mit 1600 Pferden bestanden, aufbrechen und über Hildesheim zum Kronprinzen abmarschiren, als in diesem Augenblick aus dem Hauptquartier der hohen alliirten Mächte die veränderte Bestimmung des sächsischen Heeres einging, nach welcher dasselbe dem dritten deutschen Armeecorps zugetheilt, zu dessen Oberbefehl aber der regierende Herzog von Sachsen-Weimar als kaiserlich russischer General der Kavallerie ausersehen war.

Der Herzog, als nunmehriger General en chef, traf zwar erst später bei den Truppen ein, begrüßte sie aber unter dem 24. Decbr. 1813 durch einen Tagesbefehl, in welchem er sich ihnen als Oberkommandant des aus den Sachsen und den Thüringer-Anhaltinern bestehenden dritten deutschen Armeecorps vorstellte, das sich des immediaten Allerhöchsten Schußes Sr. Majestät des Kaisers aller Reußen zu erfreuen habe, und schloß mit den anregenden Worten:

‚Se. Durchlaucht, als deutscher Fürst, sind stolz des hohen Berufes, einen so edlen und mannhaften Theil seiner deutschen Waffenbrüder in diesen heiligen Kampf führen zu können. Der

herrliche Nationalfinn, der sich überall in Sachsen offenbaret und so laut ausspricht, ist Sr. Durchlaucht Bürge, daß das dritte deutsche Armeecorps nicht zurückstehen und es dem trefflichen und heldenmüthigen Beispiele seiner Nachbarn bald gleichthun wird.“

Begünstigt durch den Zeitgewinn des beabsichtigten, nun aber verzögerten Aufbruches konnte der Bestand unter den Waffen durch Heranziehung einiger Ersagmannschaften und die Ankunft des herzoglich weimarischen Linien- oder Füfilierbataillons, das der Herzog sofort bei den sächsischen mobil gemachten Truppentheilen einrücken zu lassen sich bewogen fand, um ein Erhebliches verstärkt werden, so daß die Infanterie auf 12 Bataillone, das Ganze aber auf 10 bis 11,000 Mann marschfertiger Truppen mit 1600 Pferden angewachsen war, und zwar in folgender Uebersicht:

Bestand des marschfertigen Theiles des dritten deutschen Armeecorps am 18. December 1813.

Generalstab.

General en chef: Se. Durchlaucht, der regierende Herzog zu Sachsen-Weimar, als kaiserl. ruff. General der Kavallerie. Chef des Generalstabes: v. Wolzogen, kais. ruff. Generalmajor der Infanterie.

Chef des Generalquartiermeisterstabes: After, kais. ruff. Oberstlieutenant der Infanterie.

Stabsoffizier du jour: von Zezschwig, königl. sächs. Oberst der Kavallerie.

Intendant des mobilen Corps: von Nostiz, königl. sächs. Hauptmann im Generalstabe.

Brigadiers der sächsischen Armee.

von Lecoq, Generallieutenant der Infanterie.

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Ryssel, Generalmajor der Infanterie.

Raabe, Oberstlieutenant, und Kommandant der Artillerie.

Infanterie.

a) der Linie:

3 Bataillone des Grenadierregiments, bestehend aus dem Gardebataillon (I.), dem (II.) und (III.) Grenadierbataillon, unter den Befehlen des Oberst Prinz Bernhard von Weimar.

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(II.) und (III.) des ersten provisorischen Linienregiments, vorläufig unter dem Major v. Wittern, später Oberst von Einsiedel.

(II.) und (III.) des zweiten provisorischen Linienregiments, vorläufig unter dem Major v. Brand, später Oberst von Seydewiß.

b) leichte:

Jäger, Major von Jeschky.

des 1sten Schüßenregiments, vorläufig unter dem Major vom Rade, später Oberst von Bose.

(II.) des 2ten. Schüßenregiments, Major von Selmniß. Hierzu :

Füfiliere des Herzogs zu Sachsen-Weimar.

Kavallerie.

3 Schwadronen (I. II. und III.) des Kürassterregiments, Oberst

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von Berge.

(I. II. und III.) des Uhlanenregiments, unter den Befehlen des sächsischen Volontair Oberst von Nisemeuschel.

(I. II. und III.) des Husarenrègiments, desgleichen unter dem Volontair Oberst Fürst zu Schönburg.

9 Schwadronen.

Artillerie.

2 Fußbatterien zu 8 Geschüßen.

1. 12-Pfünder-Batterie, Hauptmann Rouvroy d. ä. I.

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28 Geschüße, ercl. eines Reserve-Munitions-Parks.

Sappeure und Pontonniere.

1 Kompagnie, Ingenieur-Hauptmann Claus. *)

Die hier genannten Truppen des sächsischen Heeres, welche nun auf Anordnung des Herzogs am 18. December Kantonnirungen bei Querfurth in Thüringen bezogen und mit Inbegriff des Füsilier- oder Linienbataillons Weimar bis zu diesem Augenblicke den alleinigen Stamm des dritten deutschen Armeecorps bildeten, waren die Trümmer von 9 Linien- und Grenadier-, so wie von 2 leichten Infanterie-Regimentern, endlich von 8 Regimentern Kavallerie, die beim Ausbruch des Krieges im Jahr 1812 vollzählig, wohl organisirt und disciplinirt nach und nach ins Feld rückten, und in zwei ruhmwürdig bestandenen Feldzügen durch Gefechte, Gefangenschaft und Krankheiten bis auf diesen geringen Stand aufgerieben wurden. Dennoch aber enthielten sie den Stamm eines von echt militairischem Geist und Disciplin beseelten und gebildeten Offiziercorps, so wie die meisten Unteroffiziere und viele der älteren Mannschaft wohlerprobte kriegstüchtige Leute waren, die auf den Geist der, nach und nach in ihre Reihen eintretenden jungen Rekru

*) Hauvtmann Claus mit 2 Offizieren und 50 Mann dieser Kompagnie war zu dieser Zeit noch bei dem Armeccorps des Kronprinzen von Schweden zur Dienstleistung detachirt, und stieß zum dritten deutschen Armeecorps erst am 16. März, als es schon vorlängst in Flandern stand.

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