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Fasst man die Reihenfolge der Zahlen des Grundvermögens und der Gantungen bei diesen zwanzig weit über eine halbe Million Bewohner zählenden Amtsbezirken im Grossen und Ganzen ins Auge, so scheint die Uebereinstimmung zwischen beiden gross genug, um den innern Zusammenhang zwischen den beiden mit einander verglichenen Momenten als erwiesen anzunehmen. Im Einzelnen finden sich dagegen allerdings beträchtliche Abweichungen, die sich indess zum Theil als blos scheinbar oder als aus besonderen Ursachen entstanden leicht erklären lassen.

So ist bei Münsingen zu sagen, dass ein Theil dieses Amts aus standesherrlichen Besitzungen besteht, wo die oben erwähnte Beschränkung des Schuldenmachens das Gantenverhältniss günstiger gestaltet haben kann. Bei Welzheim ist einmal auf die sehr geringe Gewerbsteuer aufmerksam zu machen, aus der sich entnehmen lässt, dass hier ein noch grösserer Theil der Bevölkerung als sonst im Lande auf die Bodenkultur als einzige Erwerbsquelle beschränkt ist; sodann ist hier ein beträchtlicher Theil des Bodens nicht im Besitz von Privaten, was man aus dem geringen Grundsteuerbetrag sieht. Nach dem Maasstab der Grundsteuer nimmt dieser Bezirk unter den zwanzig Bezirken erst die siebzehnte Stelle ein, anstatt nach dem Grundbesitz die siebente. Bei Gaildorf dürfte das Grundvermögen ebenso wie

die Grundsteuer ausser Verhältniss hoch angesetzt sein, weil dieser Bezirk besonders hoch mit Besitzänderungsabgaben belastet war (siehe die Beschreibung des Oberamts S. 75 u. 76), welche bei der Ertragseinschätzung behufs der Grundsteuerregulirung den Besitzern als Reinertrag in Aufrechnung kamen. Weiterhin erklärt sich der besonders gute Stand in der Gantliste neben dem geringen Grundvermögen bei Göppingen aus dem starken Gewerbbetrieb, der dort stattfindet, woraus man abnehmen kann, dass die Vertheilung des Grundbesitzes thatsächlich nicht so gross ist, als sie nach der Liste erscheint, weil ein beträchtlicher Theil der Bevölkerung ausserhalb der Bodenbewirthschaftung seinen Unterhalt findet.

Die übrigen Abweichungen, wie namentlich das besonders günstige Verhältniss zwischen Grundvermögen und Gantenzahl bei Besigheim und das mittelgute bei Geisslingen, das auffallend ungünstige bei Waiblingen, sind nicht so erheblich, dass sie etwas gegen das behauptete Zusammengehen der beiden Momente im Ganzen beweisen könnten. Denn abgesehen von den möglichen Fehlern in der Anlage der Grundsteuer und Gewerbsteuer, so sind natürlich der Ursachen zu Vergantungen gar viele. Wenn auch das ganze Land während der letzten Zeit unter Misswachs litt, so ist dieser doch nicht überall gleich stark gewesen. Dann ist der Grad der Verschuldung in den einzelnen Aemtern nicht überall der gleiche. Tüchtige Ortsvorstände, ein mehr oder minder besonnener Geist der Bevölkerung selbst können das Unglück einer übertriebenen Steigerung der Preise vom Grund und Boden und einer darauf hin eingetretenen Verschuldung desselben in einem Bezirk andern gegenüber mässigen. Alles dies aber hebt den Satz nicht auf, der aus den mitgetheilten Zahlen bewiesen wird, dass, je kleiner in einem Amt der Durchschnitt der einzelnen Besitzungen, um so grösser ist bei eintretendem Misswachs oder Kreditstörungen die Zahl der Vergantungen. Ich gebe zu, dass die Beweisführung noch mangelhaft ist. Mit dem statistischen Material aber, was mir offen steht, lässt sich eine genauere Vergleichung der einzelnen Aemter nicht ausführen. Diese wird erst dann möglich sein, wenn wir eine wirklich genaue Statistik der Vertheilung des Bodens unter die einzelnen Grundbesitzer bekommen.

2) Der Viehstand.

In Bezug auf den Viehstand wurde in den „Studien" nachgewiesen, dass nach dem Ergebniss der Aufnahme vom 1. Jan. 1850 der Reichthum der Bevölkerung an Vieh in den Landestheilen, wo die Verkleinerung der Grundbesitzungen einen hohen Grad erreicht hat, geringer ist als in den Aemtern entgegengesetzter Art, sodann dass in den Theilbarkeitsdistrikten die Zunahme des Viehstandes in dem Vierteljahrhundert vor 1850 weniger bedeutend war als in denjenigen Landestheilen, wo die altbäuerliche Verfassung und mit ihr ein durchschnittlich grösserer Besitzstand sich erhalten hat.

Nun ist neuerdings die statistische Aufnahme des Viehstandes vom

1. Jan. 1853 veröffentlicht 1) worden, wodurch sich die Möglichkeit bietet, auch die Wirkungen der letzten Nothjahre auf den Viehstand im ganzen Lande und in den einzelnen Landestheilen zu betrachten und dadurch die früheren Mittheilungen zu ergänzen.

Es muss vorausgeschickt werden, dass die drei Jahre, welche zwischen der Aufnahme des Viehstandes auf den 1. Jan. 1850 und der vom gleichen Tag 1853 verflossen, der Produktion von Futtergewächsen im Ganzen günstig waren. Sowohl an Stroh wie an Gras und Klee wurden wenn auch qualitativ geringe, so doch quantitativ sehr gute, im Ganzen wenigstens gute Mittelerndten gewonnen und das Gleiche war mit der Produktion von Wurzelgewächsen der Fall. Nur die Kartoffel litt auch während dieser Zeit unter dem Einfluss der Krankheit und namentlich war der dadurch verursachte Ausfall bei der Erndte des Jahres 1851 sehr beträchtlich, was sich vorzugsweise bei der Schweinezucht fühlbar machen musste und, wie wir sehen werden, auch fühlbar gemacht hat.

Ebenso ist das Land während der in Rede stehenden drei Jahre von Viehseuchen frei geblieben mit einziger Ausnahme der Schafe, welche am meisten in den in der Mitte des Landes gelegenen, durch Schafzucht ausgezeichneten Aemtern Kirchheim, Göppingen, Nürtingen, dann aber auch in Ellwangen, im Winter 1851/52 durch die Fäule sehr starke Verluste erlitten. Nun war aber der Viehstand 1853 gegen 1850 der folgende:

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Auf die einzelnen Kreise vertheilt sich die Abnahme, in Prozenten aus

gedrückt, also:

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Werden sämmtliche Thierklassen nach der Flotow'schen Formel auf Rindvieh reduzirt, so ist die Abnahme eingetreten

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1) Von Dr. Sick in den Württembergischen Jahrbüchern Jahrgang 1852, erschienen 1854; eine sehr dankenswerthe Arbeit.

2) Mit Ausschluss der beiden Aemter Stuttgart und Ludwigsburg, wo Kavallerie steht,

ist der Rückgang 7 Prozent.

Auf tausend Personen der ortsanwesenden Bevölkerung von 1852 kamen

1850: 446, 1853: 405 Einheiten

im Neckarkreis

im Schwarzwaldkreis

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559,

489

"

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Wie ist nun dieser Rückgang im Viehstand zu erklären?

Der Hauptgrund ist gewiss kein andrer als die Nahrungs- und Geldnoth im Lande. Dass dies sich so verhält, sieht man schon aus der Grösse des Rückgangs in den einzelnen Kreisen. Nimmt man die obige Reihenfolge der einzelnen Kreise in der Gantenzahl als Maasstab des Nothstandes, so stimmt damit die Reihenfolge der Kreise in Bezug auf die Abnahme des Viehstandes ganz überein. Dort wie hier folgen dem Donaukreis der Jagstkreis, dann der Neckar-, endlich der Schwarzwaldkreis. Auch erklärt sich dieser Zusammenhang leicht; denn der Viehstand ist das weitaus bedeutendste und dazu das einzige leicht in Geld umzusetzende Betriebskapital der Landwirthe. Um sich Geld zu verschaffen zum Ankauf von Lebensmitteln, wenn die eigene Erndte nicht ausreicht und wenn die schon vorhandene Verschuldung die weitere Aufnahme von Schulden unmöglich macht, bleibt nichts übrig, als Vieh zu verkaufen, und das Gleiche geschieht entweder freiwillig oder im Exekutionsweg zur Aufbringung der nothwendigen Zahlungen an die Gläubiger und die Steuerkasse. Noch einleuchtender aber wird der Zusammenhang zwischen beiden Erscheinungen, wenn man auf die einzelnen Amtsbezirke sieht. Denn hier sind wirklich die an Ganten reichsten Aemter im Ganzen auch diejenigen, welche den stärksten Rückschlag im Viehstand erlitten haben. Derselbe gieng, mit Anwendung der Flotow'schen Formel bei der Berechnung, zurück in Spaichingen von 100 auf 80,+, in Weinsberg auf 81,8, in Oberndorf auf 84,13, Rottweil 84,2, Sulz 84,3, Horb 85,3, Balingen 86,2, Freudenstadt 86,6, Backnang 87, Nürtingen und Schorndorf auf 87,8; die oben mitgetheilte Gantliste zeigt für diese Aemter auch besonders hohe Ordnungszahlen. Weniger trifft die Vergleichung der beiden Reihen nach der günstigen Seite hin zu, indem hier einzelne sonst gutstehende Bezirke eine stärkere Verminderung des Viehstands nachweisen, während andere, namentlich die Albämter von Münsingen bis ins Härdtfeld und darüber hinaus Ellwangen besonders günstige Verhältnisse zeigen. Doch geht die Uebereinstimmung wenigstens so weit, dass kein Amt, welches in der Gantliste gut steht, eine besonders starke Abnahme im Viehstand zeigte. In Leutkirch beträgt der Rückschlag 5,8 Proz., in Biberach 0,3, in Wangen 2,7, in Waldsee 4,2, in Cannstadt 0,7, in Mergentheim 6,3 Prozent; in Laupheim trat sogar eine Zunahme von 0,4 Proz. ein. Aber besonders gut ist verhältnissmässig der Stand auf der Alb, wo Geisslingen eine Zunahme von 0,8 zeigt, der Rückschlag in Blaubeuren nur 0,2, in Münsingen 0,3, Urach 0,8, Heidenheim 1,1, Neresheim 4,6 Prozent ausmacht, und dabei stehen Urach

und Geisslingen ziemlich tief, Heidenheim und Neresheim wenigstens nicht hoch in der Gantliste.

Der besonders günstige Stand auf der Alb und die Verschiedenheit in der Grösse des Rückschlags in den sonst gut stehenden Aemtern findet gewiss die einfachste Erklärung in der Annahme einer Verschiedenheit der Futtererndten, die, wenn sie auch auf den allgemeinen Nothstand, für welchen die Gantenzahl als Maasstab angenommen wurde, von Einfluss sind, doch diesen nicht ausschliesslich verursachen. Ausser den blos vorübergehenden sind aber noch die länger dauernden Ursachen in's Auge zu fassen, welche auf den Viehstand einwirken. Sie sind aus den Veränderungen ersichtlich, die sich seit längerer Zeit ergeben haben.

Nach den erwähnten Mittheilungen im Württembergischen Jahrbuch hat der Pferdestand im Lande stetig zugenommen von 1813 an, wo er 80,839 Stück betrug, bis zum Jahr 1844, wo er sein Maximum erreichte, mit 114,349 Stück. Eine Unterbrechung machte nur die Periode von 1831 bis 1834, wo eine kleine Verminderung cintrat, die vielleicht in einer durch die damaligen Kriegsrüstungen veranlassten stärkeren Pferdeausfuhr ihren Grund hat. Von 1845 an aber ist eine fortlaufende Abnahme eingetreten, die gewiss nicht darin ihren Grund hat, wo man sie vielleicht suchen möchte, nämlich in der Eisenbahn, indem diejenigen Aemter, durch welche die Eisenbahn hinzieht, keinen stärkeren Rückschlag zeigen, als die von der Bahn entfernter liegenden. Der wahre Grund wird vielmehr einmal darin zu suchen seyn, dass 1845 die Kartoffelkrankheit ausbrach und mit ihr die Nothzeit ihren Anfang nahm, die gar manche landwirthschaftliche Haushaltung zur Verminderung oder Abschaffung ihrer Pferde veranlasst haben muss, und sodann in der zunehmenden Verminderung der grösseren Güter und der Weiden, was die Aufzucht von Pferden erschwert. Die Bedeutung der letzteren Ursache ergiebt sich schlagend aus dem Umstand, dass die Zahl der Fohlen weit stärker abnahm als die Zahl der Pferde überhaupt. Seit 1840 ist die Abnahme dort 26,4, hier nur 4%. Soweit der erstere Grund die Ursache der Abnahme ist, wird die Zukunft den Pferdestand wieder heben; denn die Nothzeit wird nicht ewig dauern. Soweit dagegen der zweite Grund die Abnahme verursacht, ist unter den bestehenden Gewerbsverhältnissen im Ganzen keine Besserung zu erwarten; im Gegentheil muss als Folge der neuerdings eingeführten Gütertheilbarkeit im pferdereichen Oberland sogar noch eine weitere Verminderung des Standes erwartet werden. Desshalb videant consules!

Dieselbe Ursache, welche die Abnahme der Pferdezucht veranlasst, nämlich die Verminderung der Weiden, hat diese Wirkung auch auf die Zucht und Haltung der Schafe. Die Zahl derselben war seit 1813 sehr wechselnd. Im Ganzen aber hob sie sich fortwährend bis zum Jahr 1837, wo sie ihr Maximum mit 697,292 Stück erreichte und ist seitdem auf 458,488 (1853), also um 35% gesunken. An der grossen Verminderung in letzterem Jahr hat die unmittelbar vorher in den schafreichsten Distrikten stattgehabte Seuche ihren Antheil; indess war schon bei der vorletzten Zählung 1850

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