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concentrisch sich um die polaren Gebiete als Gebiete grösster Elsproduction legen, könnten hier genannt werden.

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Die politische Grenze als Ausdruck geschichtlicher Bewegung. Wo die Masse in Bewegung homogen und continuirlich,

da äussert sich die Abschwächung in der Abnahme ihrer Mächtigkeit, wie in der Welle, die den flachen Strand hinaufstrebt, oder in den Flüssen, die aus einem Gebirge in Wüsten oder Steppen nach den trockeneren Tiefregionen hinab- und hinausgehen; wo

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sie aber aus einer Anzahl selbständiger Körper besteht, wie in einem Walde oder Volke, da äussert sie sich darin, dass diese auseinanderrücken, so dass sie durch immer grössere Zwischenräume voneinander getrennt werden. Wo endlich eine

Abstufung in der Zusammensetzung stattfindet, da gehen die kleineren Gruppen weiter hinaus als die grösseren, und die Einzelnen weiter als die kleineren Gruppen. Jenseits des geschlossenen grossen Sprachgebiets der Deutschen liegen die grösseren Sprachinseln, darüber hinaus ziehen einzelne deutsche Gemeinden und weiterhin findet man nur noch Einzelne, Zerstreute. Die daraus sich ergebende Wiederholung der Begrenzung einer und derselben in wechselndem Masse auftretenden Erscheinung führt zu den im Wesen concentrischen Grenzgruppen, wie Festland und Inselsaum, Firnfleck- und Firnfeldgrenze, Baum- und Waldgrenze, Grenze des zusammenhängenden und des in Vorposten aufgelösten oder von einem Contacthof gemischter Verbreitung umgebenen Volkes. (Fig. 1 und 2.) Ja, jeder Nomadeneinfall hat seine Grenzzone, die innen durch die Linie der Massenbegrenzung, aussen durch die Grenze der Ausläufer gebildet wird. Derartige Grenzen können also nie durch eine einzige Linie, sondern müssen mindestens durch ein Paar Linien, die einen Grenzsaum einschliessen, dargestellt werden. Bei einer zerstreuten Verbreitung wird aber die Zeichnung der äusseren Grenze nicht als Linie durchzuführen sein, die den Schein der Gleichwerthigkeit mit der inneren Grenze erweckt, sondern es genügt die Andeutung des Saumes.

Wenn die Grenze doppelt zu zeichnen ist, als ein zwischen zwei Linien eingeschlossener Streifen, so lange sie als Umfassung eines einzigen Gebietes gedacht wird, so wird aus dem Zusammentreffen zweier Grenzen, welche einander entgegenwachsende Gebiete umfassen, ein vier- oder dreifaches Gebilde entstehen, in welchem die Elemente von zwei Grenzen vereinigt sind. Ein solches Grenzgebiet setzt sich in der Regel aus drei Streifen zusammen: eine Welle hüben, eine Welle drüben, Zusammentreffen, Ineinanderschieben, Vermischung oder auch der leerbleibende Raum eines neutralen Gebietes dazwischen. So finden wir es in der todten Natur, wo zwischen Land und Meer die Küste, und zwischen Land und Fluss das Ueberschwemmungsgebiet des Uferstreifens liegt, und so in der Welt der Menschen, wo zwischen den compakten Völkergebieten sich die oft breiten Streifen des Ueberganges entwickeln und wo in alter Zeit zwischen zwei politischen Gebieten, den Vorfahren unserer Staaten, der neutrale Boden der Mark, der Vorfahr unserer Grenzen, lag. Und wie die Küste und das Ufer

selbständigen Entwickelungen amphibischer Natur Ursprung geben, so liegen zwischen den grossen Staaten des heutigen Europa kleinere Zwischengebilde, wie die Schweiz oder Luxemburg, und zwischen den Grenzen grosser Völkergruppen die zersplitterten und von beiden Seiten her zersetzten Zwischenvölker, wie die Romanen der Alpen zwischen Deutschen und Italienern, die Polen zwischen Deutschen und Russen, die Indianer der Südwestgebiete der Vereinigten Staaten zwischen germanischen und romanischen Amerikanern, zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko; noch heute sehen wir Staaten einander entgegenwachsen, welche den zwischen ihnen liegenden Raum immer mehr verkleinern. Einer Grenze, die sich vorschiebt, wächst in entgegengesetzter Richtung eine andere entgegen: Indien und Russland in Centralasien (Fig. 3), so wie einst die drei Mächte, die Polen unter sich theilten, oder Oesterreich und Frankreich im westdeutschen Gebiet. Wachsthum, Zusammenstoss, Rückgang und neues Wachsthum folgen einander in diesem Saume und so entsteht ein Zwischengebiet, das erfüllt ist von geschichtlichen Resten und in dem die Trümmer geschichtlicher Zusammenstösse sich anhäufen, wie der Felsschutt zwischen Steilküste und Brandung. Zum geschichtlichen Bilde eines Landes gehört dieser Saum; es wird aber auch für die Beurtheilung der gegenwärtigen Verhältnisse immer von besonderem Interesse sein, die Lage der heutigen Grenze in ihm oder zu ihm zu verfolgen und die Vor- und Nachtheile zu erwägen, die er der Grenzbildung bietet.

Dabei treten die vielberufenen natürlichen Grenzen hervor, deren Bedeutung für die sich entwickelnden Grenzen wir höher anschlagen möchten, als ihre Stellung zu den fertigen. Die Grenze ist nur Ausdruck der äusseren Bewegung oder des Wachsthums der Staaten, die mit dem inneren Wachsthum aus demselben Vorrath an Volkskräften schöpft. Je mehr für jene aufgewendet werden muss, um so weniger bleibt für dieses übrig, je später jene einen Abschluss erreicht, desto länger zögert sich dieses hinaus. Diese Gunst der Grenzen ist nicht unentbehrlich zur Reife eines Volkes, aber sie beschleunigt ihren Eintritt und macht das Volk früher »fertig«, dessen Entwickelung sie im wahren Wortsinn » Grenzen zieht«. Die Bildung Frankreichs in dem Bestande vor der Revolution erscheint als ein wahres Hin- und Herwogen. besonders

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zwischen Westen und Osten, bis die sogenannten natürlichen Grenzen gewonnen waren. Für das alte Gallien werden Ocean und Mittelmeer, Pyrenäen, Alpen und Rhein als Grenzen angegeben; das neue Frankreich entwickelte sich in den Grenzen Ocean, Mittelmeer, Pyrenäen, Rhone-Saône und Maas, die die germanischen Einbrüche und Eroberungen nach Westen zurückgedrängt hatten. Das Zurückgreifen der nach England

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tibergesetzten Normannen drängte Frankreich, das vom Mittelpunkte aus unter den Capetingern sich neu zu bilden begonnen hatte, nach Osten zurück und der englische Besitz in Frankreich umfasste in der Zeit der grössten Ausdehnung das französische Küstenland von Dieppe bis Bayonne, wurde dann bis auf Guyenne entrissen, wollte von diesem Kerne aus sich wieder ausdehnen und ging erst bis an die Loire, und dann bist auf wenige Küstenpunkte verloren. Indessen war aber schon

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