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tachiren, unbegreiflicherweise jedoch, ohne ihm die nöthige Bedeckung an Infanterie beizugeben. *)

Zum Glück für dieses auf dem Spiel stehende Geschütz wendete sich späterhin in der Verfolgung der Husaren die überlegene Macht des Feindes mehr gegen die linke Flanke des Dorfes Cheraing und gegen die 2. Kolonne, so daß es bei lebhafterer Entwickelung des Gefechts von diesem Posten ungefährdet wieder abgerufen werden und zu seiner Batterie stoßen konnte, die jezt eine Aufstellung rückwärts des Dorfes nahm, hier aber selbst dem Flanfenfeuer einer französischen Batterie ausgesezt war, während die Infanterie das Dorf gegen die Angriffe des Feindes beharrlich ver theidigte.

Der Angriff des Feindes verbreitete sich jest planmäßig gegen die erste, so wie gegen die links von ihr bei Bouvines stehende zweite Kolonne, Cheraing aber wurde von der erstgenannten bis zum Einbruch der Dunkelheit standhaft, jedoch nicht ohne Verluste, behauptet.

*) Daß durch diese Unterlassungsfünde in der Taktik verbundener Waffen jenes Geschüß in der That eben so sehr gefährdet war, als ihm anderntheils durch fie die dargebotene Möglichkeit eines artilleristischen Effekts abgeschnitten wurde, mag aus dem Faktum hervorgehen, daß bei dem Vordringen der feindlichen Kolonnen gegen Cheraing ein Trupp Kavallerie von 20 bis 30 Pferden, jedenfalls zur Beobachtung der eigenen linken Flanke sich auf die Entfernung von nur 3 bis 400 Schritten vor der Fronte des, durch Obstbäume verdeckten 6-Pfünders aufstellte und keinem Feinde sich so nahe glaubend, svrglos absaß.

Dem führenden Unteroffizier desselben (Korporal Schnabl, späterhin Hauptmann der Artillerie und jezt im Pensionsstande lebend) leuchtete ein, daß ein wohlgezielter Kartätschenschuß diesen Trupp zersprengen mußte, doch sollte er die Gunst des Augenblicks unbenußt vorübergehen lassen, da bei Mangel aller Bedeckung sein Geschüß eben so leicht die Beute von zwei ́ oder drei unverlegten kühnen Reitern des aufgeschreckten feindlichen Trupps hätte werden können. Die eiligst herbeigerufene Bedeckung kam zu spät, denn jener Trupp die Gefahr entdeckend, in der er schwebte hatte bereits das Weite gesucht.

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Die 2. oder Kolonne des Centro, die ihre Richtung auf Bouvines oberhalb Cheraing zu nehmen hatte, führte, so wie die erste, das nöthige Brückengeräthe bei sich, um bei diesem Dorfe einen Uebergang über die hohen Ufer der Marque zu werfen, nahm aber schon eine Viertelstunde vor demselben eine feindliche Abtheilung in der linken Flanke wahr. Major von François ließ diese durch einzelne Posten beobachten, nahm und besezte Bouvines, blieb aber selbst mit der ersten Division seines Bataillons und dem 6-Pfünder auf der Höhe vor Bouvines stehen, während die Schüßen desselben plänkelnd vor- und mit der halben Schwadron Husaren an der Spize durch das 3 Fuß tiefe Waffer der Marque auf den Feind losgingen, wobei dem Rittmeister von Gordon das Pferd erschossen wurde. Der Feind, hierdurch imponirt und in der Flanke bedroht, formirte ein Viereck, das aber durch den ersten wohlgezielten Schuß des 6-Pfünders gesprengt, zur Flucht bewogen und durch die Plänkler, so wie die Husaren bis an die Häuser von Peronne verfolgt wurde.

Jeßt ging vom Oberst Fürst von Schönburg die Aufforderung ein, daß die 2. Kolonne zur Unterstüßung der seinigen den Feind bei Anstaing im Rücken bedrohen möge, doch hatte diese schon zu sehr die Aufmerksamkeit der, die 1. Kolonne verfolgenden feindlichen Abtheilungen auf sich gezogen, und es wurde bereits die wenige Kavallerie der 2. Kolonne ihrerseits durch die feindliche und einige Bataillone Infanterie mit scharfem Auge beobachtet. Dennoch ließ Major von François das vom Feinde besezte Sainghin durch 11⁄2 Kompagnie und die halbe Schwadron Husaren angreifen und nehmen, wobei diese noch unversuchten Landwehrmänner, der umsichtigen Führung ihres Hauptmanns muthig folgend, mit Hurrah! in das Dorf eindrangen, während der Rest des Bataillons mit dem Geschüß bei der Brücke von Bouvines stehen blieb.

Um 26 Uhr seßten sich die bei Peronne und Fretain sich zeigenden feindlichen Truppen, aus 2 Kolonnen Infanterie mit wenig

Kavallerie bestehend, vorwärts in Bewegung. Major von François ließ daher dem Oberst Fürst Schönburg melden, daß er zwar Sainghin genommen, aber selbst zu stark bedroht, sich wieder hinter die Marque werde zurückziehen müssen.

Um 17 Uhr meldeten die Patrouillen, daß der Feind in Masse vorrücke. Die Brücke über die Marque wurde sofort abgetragen, 11⁄2 Division des Landwehrbataillons unter dem Hauptmann Zwicker hinter den tiefen Uferrändern der Marque aufgestellt und die vorrückende feindliche Kavallerie durch den 6-Pfünder lebhaft beschossen. Vor der Fronte der Aufstellung formirte sich ein feindliches Infanterieregiment in Angriffskolonne; eine andere bedrohte die rechte Flanke derselben, eine feindliche Batterie von 6 Geschüßen aber fuhr auf und eröffnete obschon eins ihrer Geschüße durch unsern 6-Pfünder auf den zweiten Schuß demontirt wurde ihr Feuer durch Kartätschen, das die in der Marque stehende Abtheilung mehr als eine Stunde lang mit kaltblütiger Standhaftigkeit gegen den weit überlegenen Feind aushielt. Bouvines selbst versuchte der Feind zu wiederholten Malen, jedoch vergeblich, zu forciren, wobei er, nach Aussage einiger Gefangenen und Deserteure, viele Leute verlor.

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Das zulezt auf drei verschiedenen Punkten in Brand geschofsene Dorf machte die Stellung jezt unhaltbar und veranlaßte den Major von François, den Rückzug anzuordnen, der unter heftigem Feuer in bester Ordnung ausgeführt, und durch den Hauptmann Zwicker gedeckt wurde. Feindliche Tirailleurs drangen in das Dorf ein, so wie es von den Unsrigen geräumt wurde, die feindliche Kavallerie aber seßte durch die Marque und strebte mit vergeblichem Eifer, unserm im weichen Boden fast versinkenden Geschüß den Rückzug abzuschneiden, das aber, wohlgedeckt und vertheidigt, die Straße glücklich erreichte und sich dem Bataillon wieder anschloß. Dieses, ein Viereck formirend, sezte seinen Rückzug fechtend fort, und schlug durch sein wohldirigirtes Feuer, unterstüßt durch die

Kartätschen des 6- Pfünders, mehrere versuchte Kavallerieangriffe des Feindes glücklich ab, bis endlich bei Cysoing die einbrechende Dunkelheit die Fortsezung des Gefechts auf beiden Seiten unmöglich machte, und die 2. Kolonne auf Befehl bei Bourghelles, die 1. Kolonne aber, die ihr Rückzugsgefecht ohne Zusammenhang mit jener ebenfalls fortgesezt und Cheraing, wie oben bemerkt, freiwillig geräumt hatte, in den nächtlichen Bivak bei Baisieur einrückte.

Die 3. Kolonne, als die stärkste, welche Generallieut. von Thielmann persönlich führte, rückte zur Deckung der bei St. Amant vorzunehmenden Fouragirung, ohne den geringsten Widerstand zu finden, über Orchie vor bis Pont à Marque. Dieses Dorf war mit 400 Mann Infanterie und 50 Pferden beseßt, einige Kanonenschüsse aber, so wie eine zum Angriff deffelben vorgehende Plänklerlinie genügten vollkommen, ste sofort daraus zu delogiren.

Nach diesem so wohlfeil erkauften Zweck ging die 3. Kolonne bis Orchie zurück, wo sie ihrerseits übernachtete, am andern Tage aber, den 22. März früh rückte Alles wieder in die bisherige Aufstellung bei Tournay ein; der Feind folgte erst spät mit 2000 Mann nach Orchie nach, und fouragirte nun seinerseits den 22. und 23. März die ganze dortige Gegend aus.

Major von Hellwig, der jener an ihn ergangenen Aufforderung zur Mitwirkung auch willig Genüge leistete, ließ eine Abtheilung von angemessener Stärke in Menin stehen, besezte eben so am 21. März früh durch Infanteriedetachements die Posten von Werwick an der Lys und von Roncq, ging aber mit seiner Kavallerie auf der großen Straße von Menin nach Lille über Bondues gegen Marque en bareuil vor, wo — wie er wußte 300 Mann feindliche Infanterie mit 2 Kanonen stehen sollten, die auch in der That die Brückenübergänge über die Marque hier, so wie rechts und links des genannten Dorfes mit Infanterie besezt hielten.

Dem in Werwick aufgestellten Posten hatte er anbefohlen, Refognoszirungen auf Quenoy, so wie eine andere über Warneton

auf Pont rouge an der Mündung der Deule in die Lys vorgehen zu lassen, um den Feind auch von dieser Seite zu beobachten und Besorgnisse für die Verbindungen in seiner linken Flanke zu geben.

Jene Abtheilungen begegneten nur einzelnen feindlichen Patrouillen, und ohne daß es hier oder dort zu irgend einem Zusammenstoß gekommen wäre, zog sich Major von Hellwig Nachmittags wieder auf Menin zurück, um daselbst seine bisherige Stellung wieder einzunehmen.

Die Verluste, welche die diesseitigen Truppen, jedoch allein nur die 1. und 2. Kolonne des Generallieutenant von Thielmann in den Gefechten vom 21. März erlitten, waren folgende:

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Die verwundeten Offiziere, beide vom Husarenregiment, waren Rittmeister von Gordon, leicht, und Lieutenant von Altrock, schwer verwundet; leßterer war durch die Rippen geschoffen, seine Verwundung jedoch nicht lebensgefährlich.

Den Verlust des Feindes schäßte man auf 40 bis 50 Todte und gegen 80 Verwundete, da ihm namentlich der wiederholt abgeschlagene Sturm auf Bouvines nach mehrfach bestätigter Aus

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